Diagnose CNI

Chronische Niereninsuffizienz (CNI) bei Katzen, auch chronische Nierenerkrankung (CNE)
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Gast 55

Diagnose CNI

#1

Beitrag von Gast 55 » So 2. Jan 2011, 15:33

Anbei hilfreiche Links zu Tanyas CNI, hier werde u.A grundsätzliche Futterfragen sowie diverse Tipps und Tricks ausführlicher behandelt.
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Gast 55

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen

#2

Beitrag von Gast 55 » Do 3. Feb 2011, 20:30

Nierenversagen ist eine häufige Todesursachen bei Katzen. Man unterscheidet zwischen Akutem Nierenversagen (ANI) , akuter Niereninsuffizienz und Chronischer Niereninsuffizienz (CNI). Hierbei wird das Nierengewebe, das die Filterleistung erbringt, zerstört, und Giftstoffe reichern sich im Blut an.

Welche Aufgaben hat die Niere?
- Ausscheidung von schädlichen Stoffwechselprodukten
- Produktion von Hormonen
- Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
- Regulation des Elektrolythaushaltes

Diagnostik anhand von Blut- und Urintests
Auffällige Veränderungen zeigen sich vor allem bei Blut- und Urintests. So werden bei CNI typischerweise zu hohe Konzentrationen von harnpflichtigen Stoffen gefunden. Hierzu zählen z.B. Phosphat, Kreatinin und Harnstoff. Steigt der Phosphatspiegel im Blut extrem an, so spricht man von einer Hyperphosphatämie. Bei Harnstoff und Kreatinin verhält es sich ähnlich: Von einer Azotämie spricht der Tierarzt, wenn diese Stoffwechselprodukte durch die Minderfunktion der Niere im Blut in erhöhter Konzentration vorliegen. Alle drei genannten Substanzen haben „Signalcharakter“ und besitzen einen hohen prognostischen Wert für die Überlebenszeit und Lebensqualität eines an CNI erkrankten Tieres.
Aber neben diesen Blutwerten kann auch anhand einer Urinanalyse eine Nierenschädigung nachgewiesen werden. Hierfür eignet sich z.B. die Messung der mit dem Urin ausgeschiedenen Proteinmenge. Liegt die Menge über dem Normalen, so spricht der Tierarzt von einer Proteinurie.



Bei einem akuten Nierenversagen ist die Niere zwar vorübergehend außer Betrieb bzw. ihre Funktion stark eingeschränkt/überlastet, das KANN sich aber wieder normalisieren, ohne Schäden zu hinterlassen! Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine CNI entwickeln.

ANI ist ein akutes Geschehen und entwickelt sich innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen, CNI ist ein schleichender und unumkehrbarer, chronischer Prozess. Man unterscheidet vier Stadien bzw. Schweregrade. Da klinische Symptome in Stadium I noch nicht, in Stadium II erst schwach ausgeprägt sind, erkennt man die Krankheit oft erst spät.

URSACHEN: Vor allem Infektionen des Nierenzwischengewebes, aber auch andere, z.B. chronische oder unerkannte, längerfristig anhaltende Entzündungen (Bakterienflut), zB Blasenentzündungen; Vergiftungen; Harnverhalt; auch bestimmte Medikamente können Niereninsuffizienz begünstigen. - begünstigt wird CNI aber eher durch minderwertiges (Trocken-)futter mit vielen Kohlenhydraten und künstlichen Zusatzstoffen, so die Annahme. Obwohl meist ältere Katzen davon betroffen sind, kommt sie auch bei jüngeren Tieren vor, zB durch angeborene bzw. genetisch bedingte Defekte/Deformationen des Organs, Unfall, Vergiftung usw.

SYMPTOME: Eine deutlich vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung; Abgeschlagenheit; Mundgeruch und Mundschleimhautentzündungen ; der Körper scheidet die Abfallstoffe mit abnehmender Nierenfunktion über die Schleimhäute aus und das verursacht die Entzündungen); später Erbrechen, Appetitmangel, Dehydrierung; Magen-/Darmprobleme; Gewichtsverlust; stumpfes Fell; eingesunkene Augen durch den Flüssigkeitsmangel; Da einigen Symptomen auch andere Krankheiten zu Grunde liegen können (z.B. Diabetes), ist die Ursache unbedingt abzuklären.

Die DIAGNOSE stellt der Tierarzt, der die Nieren abtastet, ein Röntgen- oder Ultraschallbild anfertigt, sowie Urin und Blut der Katze untersucht. Aussagekräftig hierbei sind PRIMÄR die Kreatinin- und Harnstoffwerte: Sind sie dauerhaft, d. h. in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Blutbildern im Abstand mehrerer Wochen!! erhöht, wurden bereits ca. zwei Drittel der Nierenzellen zerstört. Als sekundäre und nicht weniger wichtige Nierenwerte gelten Phosphat, Calcium, Kalium, Natrium; sollten immer mit untersucht werden, weil sie viel über den aktuellen Stand der Krankheit aussagen.

PROPHYLAXE: Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten; Trockennahrung reduzieren oder noch besser ganz weglassen; Zahnpflege, Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen entzündlicher Erkrankungen durchführen lassen; für Katzen giftige Pflanzen etc. entfernen. Niereninsuffizienz selbst ist nicht heilbar, und eine Transplantation oder Dialyse wird nur in Einzelfällen gemacht. Als Dialyse gelten hierzulande eigentlich die intravenösen Infusionen, die in akuten Krisen über mehrere Tage eingesetzt werden. Auf das Tier abgestimmte Behandlungsmethoden können seine Lebensqualität und -dauer aber meist noch eine Zeitlang verbessern.

THERAPIEN: Subkutane (bei ANI/fortgeschrittener CNI auch intravenöse) Infusionen; Protein- und phosphorreduzierte Diät siehe oben oder Phosphatbinder über dem gewohnten Futter; Medikamente zur Behandlung von Sekundärkrankheiten und Begleiterscheinungen der CNI (zB SEB gegen Übelkeit, Lactulose gegen Verstopfung usw.); zusätzliche Flüssigkeitsgaben über die Nahrung; Ruhe und Zuwendung; bewährt haben sich außerdem homöopathische Arzneimittel (- Komplexmittel) sowie ein zytoplasmatisches Präparat.

ENDSTADIUM: Es kommt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Anämie) und eventuell der Schleimhäute im ganzen Körper. Nierenkoma, Hirn- und Muskelschädigungen sind denkbar. Das ist allerdings ein Stadium, das die wenigsten CNI-Katzen erreichen.
Der mögliche, kurzfristige Nutzen weiterer Maßnahmen (Magensonden, Bluttransfusionen, intravenöse Infusionen) sollte sorgfältig gegen das Interesse der Katze abgewogen werden. Womöglich ist der Tod/die Euthanasie eine Erlösung.

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Miuaa
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CNI bei Wikipedia

#3

Beitrag von Miuaa » Mo 28. Feb 2011, 06:34

Heute (27.02.2011) ist Die chronische Niereninsuffizienz der Katze Artikel des Tages bei Wikipedia.
KLICK

Gruß,

Sandra

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Re: Diagnose CNI

#4

Beitrag von Sabsi69 » Do 28. Feb 2013, 12:18

Ich hoffe, ich bin in diesem Thread richtig. Meine Frage bezieht sich einfach nur auf die "Definition CNI".

Habe heute einen großen Blutcheck bei Maunzi, die eine Schrumpfniere hat und in den vergangenen Jahren immer wieder mal erhöhte Nierenwerte hatte, durchführen lassen. Im vergangenen April waren die Nierenwerte allerdings im Normalbereich und ich hatte mich sehr gewundert, hatte zuvor jedoch auch die Ernährung umgestellt/ angepasst (sie kriegt seit über einem Jahr einen Nafu-Mix aus antiallergenem Futter, Seniorenfutter, Nierendiät, Almo Nature Hühnchen und 2, 3 x im Monat zudem noch angebratene Hähnchenbrustfilets). Heute dann der nächste Blutcheck. Habe tel. bereits die Ergebnisse erhalten: ihre Nierenwerte sind - erneut - im Normalbereich! :hops Ihre Leberwerte und der Bauchspeicheldrüsenwert (Alpha-Amylase) ebenfalls. Was leicht erhöht ist, sind Blutzucker und Gesamtprotein. Beim Gesamtprotein wurde 81 (Referenz 78) und beim Albumin 36 (Referenz 35) gemessen. Blutzucker hat er zunächst auf die Aufregung bezogen, da Maunzi ja stets Stress hat, wenn sie zum TA muss. Ich habe ihn daraufhin auf den Fructosaminwert angesprochen und er wird das Blut nun in ein Labor einschicken müssen. Ergebnis habe ich dann morgen. Daher werde ich wohl erst morgen Nachmittag aufatmen können, falls dieser Wert auch noch in Ordnung sein sollte. *hoff*

Nun aber zurück zu meiner Frage: kann ich noch davon sprechen, dass Maunzi CNI hat, obwohl ihre Werte seit einem Jahr im Normalbereich sind, sie jedoch eine Schrumpfniere hat? Ist jetzt nicht sooo wichtig, aber die Frage beschäftigt mich gerade ein wenig ...

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Gast 55

Re: Diagnose CNI

#5

Beitrag von Gast 55 » Do 28. Feb 2013, 13:55

Hallo Sabina
Nun aber zurück zu meiner Frage: kann ich noch davon sprechen, dass Maunzi CNI hat, obwohl ihre Werte seit einem Jahr im Normalbereich sind, sie jedoch eine Schrumpfniere hat?
Ich tendiere zu einem Ja.
Fakt ist ,die vergangenen Werte zeigten Veränderungen an, auch wenn diese derzeit stabil gehalten werden.
Chronisch bedeutet "andauernd"d.h. es kann Schrittweise eine Verschlechterung geben und dies zudem über einen langen Zeitraum.

Wie sicher ist die Diagnose "Schrumpfniere " eigentlich.Das könnte ebenso angeboren sein.Bei Janis hatte sich im Ultraschall eine deutlich verkleinerte Niere gezeigt.Wobei man nie sicher sagen sagen,welche Größe ist nun die Richtige.Wir gingen hier eben davon aus,dass die größere passender wäre.
Von Schrumpfniere wollte mein Ta da noch nicht sprechen.

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Sabsi69
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Re: Diagnose CNI

#6

Beitrag von Sabsi69 » Do 28. Feb 2013, 14:27

Hallo, Christiane,

die Schrumpfniere wurde durch ein Ultraschall festgestellt. Ist im September 2010 gemacht worden. Habe mir gerade noch mal die Werte angeschaut, da mir die Fotos aus der Ultraschall-CD ja noch vorliegen: Niere, links = 4,84 cm l und 2,89 cm b und Niere, rechts = 3,04 cm l, 1,70 cm b. Zudem wurde noch etwas Harngries festgestellt. Sie neigte ja mal zu Oxalatsteinen. Nun war es "nur" noch Harngries, aber auch das muss ich natürlich im Auge behalten. PH-Wert des Urins ist im Laufe der Jahre immer wieder mal gemessen worden und ich habe nun PH-Steifen zu Hause . Da fällt mir ein, dass ich das auch mal wieder messen sollte. Ist schon ein paar Monate her, aber mit dem Urin-Absetzen hat sie überhaupt kein Problem mehr gehabt - seit Jahren nicht mehr.
Zur Schrumpfniere: wie sie zustande kam, weiß man nicht. Ich habe bei dieser Diagnose auch immer die Blasensteine im Hinterkopf. Wenn es zu einem Rückstau des Urins in die Niere kommt (durch Blasenstein im Harnleiter), kann es dadurch ja auch zu Schädigungen des Nierengewebes kommen. ist bei ihr also nicht so einfach zu diagnostizieren. Sie hat ja gleich mehrere chronische Krankheiten, aber nun sind ja wenigstens ihre Nierenwerte, die sehr wichtig sind, im Normalbereich und das freut mich riesig. Na ja, und ob Maunzi nun CNI hat oder nicht, ist ja im Grunde nicht wichtig. Hauptsache, es geht ihr ansonsten gut - und das ist ja zum Glück auch der Fall. 8) Ich freue mich erst mal riesig über die heutigen Ergebnisse.

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Gast 55

Re: Diagnose CNI

#7

Beitrag von Gast 55 » Do 28. Feb 2013, 15:43

Hallo Sabina

Ich beobachte den Janis auch mit Argusaugen.
Über das Ergebnis kann man sich nur freuen.Auf eine weiterhin etwas entspannte Zeit ihr beiden. ::knuddel

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Bella
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Re: Diagnose CNI

#8

Beitrag von Bella » Do 28. Feb 2013, 19:31

Sabina,

das ist doch schön ::knuddel .Also,ich würde mich da nicht zu sehr entspannen.Ich habe schon sehr oft gelesen dass nach der Futterumstellung oder evtl einer gewissen Therapie die Werte in den Normalbereich gehen können,die können aber nach gewisser Zeit auch wieder hoch gehen.Die Schrumpfniere,die per US festgestellt wurde, verschwiendet nicht über Nacht.Das heißt eigentlich nur dass Mauzi gut eingestellt ist und auch mit ihren Nieren zur Zeit gut klar kommt.Wenn ihre Werte nicht zu hoch waren,ist es sehr gut möglich.

Was Oxalatkristale angeht:man kann da den PH-Wert mit Hilfe von Kaliumcitrat auch therapieren.So was sollte man aber nur mit einem TA zusammen machen.Die Oxalate entstehen durch saueren Urin,was für CNI auch ja typisch ist und oft Begleiterscheinung ist(Die Nieren können Säure-Basen-Haushalt nicht mehr gut regulieren). Da würde ich wirklich den PH-Wert unter die Luppe nehmen und evtl wenn zu niedrig den Doc wg Therapie ansprechen.
Lieben Gruß
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Ich bin der Sklave meiner Katzen.

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Sabsi69
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Re: Diagnose CNI

#9

Beitrag von Sabsi69 » Do 28. Feb 2013, 21:14

Gast 55 hat geschrieben:Hallo Sabina

Ich beobachte den Janis auch mit Argusaugen.
Über das Ergebnis kann man sich nur freuen.Auf eine weiterhin etwas entspannte Zeit ihr beiden. ::knuddel
Danke, liebe Christiane! ::knuddel Ja, ich genieße die Zeit sehr mit meiner süßen Maus. Sie ist eine tolle Katze und ich flüster' ihr das auch immer wieder ins Öhrchen. :herz
Bella hat geschrieben:Sabina,

das ist doch schön ::knuddel .Also,ich würde mich da nicht zu sehr entspannen.Ich habe schon sehr oft gelesen dass nach der Futterumstellung oder evtl einer gewissen Therapie die Werte in den Normalbereich gehen können,die können aber nach gewisser Zeit auch wieder hoch gehen.Die Schrumpfniere,die per US festgestellt wurde, verschwiendet nicht über Nacht.Das heißt eigentlich nur dass Mauzi gut eingestellt ist und auch mit ihren Nieren zur Zeit gut klar kommt.Wenn ihre Werte nicht zu hoch waren,ist es sehr gut möglich.

Was Oxalatkristale angeht:man kann da den PH-Wert mit Hilfe von Kaliumcitrat auch therapieren.So was sollte man aber nur mit einem TA zusammen machen.Die Oxalate entstehen durch saueren Urin,was für CNI auch ja typisch ist und oft Begleiterscheinung ist(Die Nieren können Säure-Basen-Haushalt nicht mehr gut regulieren). Da würde ich wirklich den PH-Wert unter die Luppe nehmen und evtl wenn zu niedrig den Doc wg Therapie ansprechen.
Du hast vollkommen recht, Sabrina. Man sollte weiterhin mit allem rechnen, ja. Kaliumcitrat werde ich mal im Hinterkopf behalten, danke! Ja, den PH-Wert werde ich spätestens am WE mal 2, 3 x messen.

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krummbein
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Re: Diagnose CNI

#10

Beitrag von krummbein » So 3. Mär 2013, 20:41

Hallo,
ich wollte mal fragen, mit was Du den pH Wert mißt, ich hab das Uralyt, aber in der dunkelen Jahreszeit war es nicht immer einfach, die Farbunterschiede zu erkennen.
Vielleicht gibt es ja besseres Indikatorpapier.

Liebe Grüße,
Susanne

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