Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsart?

Wenn Katzen in die Jahre kommen... was kann ich noch für meine Katzen tun
Benutzeravatar
Sunny73
Mitglied
Beiträge  5034
Registriert  Mo 10. Jan 2011, 12:42
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea

Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsart?

#1

Beitrag von Sunny73 » Mo 31. Dez 2012, 13:16

Ich hatte etwas Probleme, mich für eine Kategorie zu entscheiden. Daher stell ich es einfach mal hier ein. Ansonsten bitte passend verschieben :)

Ich habe eine zeitlang überlegt, ob ich hierzu was schreibe, da es ein ziemlich kontroverses Thema ist, wie ich festgestellt habe.
Aber da es mich kürzlich beschäftigt hat, wollte ich doch gerne Eure Meinung oder vielleicht sogar Erfahrungen dazu hören.

Für jeden von uns kommt ja leider die Zeit, wo wir von unseren kleinen Mitbewohnern Abschied nehmen müssen.
Spätestens dann muss man sich damit auseinander setzen, was mit dem Körper des Tieres geschehen soll.
Es gibt ja da verschiedene Optionen. Ich kenne Entsorgung über den TA, Tierfriedhof, Einäscherung, Ausstopfen und verschiedene Diamant/Edelsteinbestattungen.

Die Entsorgung kommt für mich nicht in Frage, denn man weiß doch nicht genau, was da passiert und ich möchte nicht die Reste eines Weggefährten "auf dem Müll" oder in einer Verbrennungsanlage oder sonstwo wissen. Beziehungsweise eben nicht wissen. Weiß einer von Euch, wie Tierkörper vom TA/Klinik entsorgt werden?

Mit Tierfriedhöfen kann ich irgendwie garnichts anfangen, ich bin auch so kein Friedhofsgänger.

Einäscherung ist eine Option, bei der man die Urne mitnehmen kann, es gibt da mittlerweile sehr große Angebote von "Schmuckurnen" oder Deko-Artikeln, denen man nicht ansieht, dass es Urnen sind (z.B. eine Plastik einer schlafenden Katze, welche eigentlich eine Urne ist). Aber wenn man mehrere Katzen/Tiere hat, kann man doch
nicht all die Tiere einäschern und sich alles voll stellen mit Urnen? Das fänd ich dann auch wieder nicht so doll. Oder verstreut man die Asche dann irgendwann irgendwo?

Ausstopfen find ich ziemlich gruselig, wenn ich ehrlich bin. Auch wenn man den vergänglichen Überresten respektvoll begegnen sollte, ist das ein Totenkult, den ich nicht befürworte.

Dann gibt es noch Diamant/Edelsteinbestattungen.
Man kann aus der Asche oder aber aus z.B. Haaren einen künstlichen Diamanten pressen lassen. Hier wird teilweise auch angeboten, diesen dann mit Wunschschliff in ein Schmuckstück fassen zu lassen. Die Edelsteinbestattung ist eher so esoterisch angehaucht, die Urne wird für einen gewissen Zeitraum zusammen mit einem Edelstein
gelagert, der dann die "Energien" des Tieres aufnehmen soll (Gibts übrigens auch unter bestimmten Voraussetzungen für Menschen). Das ist definitiv nicht mein Ding.

Bestimmt hat wer von Euch schon Erfahrungen mit der ein oder andern Variante gemacht.
Ich persönlich finde die Diamantensache sehr interessant.
Wobei man mir kürzlich mitteilte, dass das doch äußerst makaber wäre, ich würde mich ja dann "mit einem Tierkadaver schmücken". Dieser Ansicht kann ich nicht zustimmen, immerhin lässt man ja keine Stola aus dem Fell machen. Jedoch war der junge Mann äußerst aufgebracht und echauffierte sich über diese Idee.

Auch wenn dieses Thema schwierig ist und man nicht gern drüber nachdenkt, mache ich mir lieber jetzt schon den ein oder andern Gedanken darüber.

Eure Meinung dazu interessiert mich sehr und vielleicht teilt Ihr Eure Erfahrungen mit uns?

Danke fürs Lesen.
Bild
Coco 3.4.02-14.7.17
Fortuna 09.2000-23.11.17
wollenochmehrguckemietze?

Benutzeravatar
Sabsi69
Mitglied
Beiträge  3061
Registriert  Do 21. Jun 2012, 12:06

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#2

Beitrag von Sabsi69 » Mo 31. Dez 2012, 13:37

Hallo, Andrea,

ja, das ist wirklich ein sehr heikles und unbequemes Thema, mit welchem man sich am liebsten gar nicht beschäftigen mag. :? Früher oder später wird es aber leider zum Thema und daher finde auch ich es richtig und wichtig, sich damit intensiver zu befassen.

Ich habe meine Sternenkatze, Spatz, im Jahre 2006 hier einäschern lassen:

http://www.kleintierkrematorium.de/tierurnen.phtml

(in Badbergen, aber mittlerweile gibt' s mehr Filialen).

Kann ich nur empfehlen! Man war dort feinfühlig und entgegenkommend und man kann zudem frei entscheiden, wie der Ablauf genau aussehen soll. Ferner kann man sich dort schöne Urnen in sämtlichen Größen aussuchen. Du könntest dich ja z. B. für eine kleinere Urne entscheiden ... die Asche wird in Plastikbeutelchen abgefüllt, bevor sie in die Urne kommt, daher könntest du die Asche bzw. den Beutel - prinzipiell - auch später noch in ein anderes Gefäß bzw. in eine andere Urne umfüllen, sozusagen.

Ich hatte woanders schon Fotos davon eingestellt, aber falls du sie nicht gesehen haben solltest:

[ externes Bild ]

Ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber es wäre halt eine Möglichkeit. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dieser Lösung und habe es nie bereut. So ist sie immer bei mir ...

Benutzeravatar
Juno
Mitglied
Beiträge  552
Registriert  Di 13. Dez 2011, 18:02
Sagst du uns deinen Vornamen?  Simone

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#3

Beitrag von Juno » Mo 31. Dez 2012, 13:42

Der Tierarzt übergibt das Tier einer Tierkörperbeseitigungsanstalt. Dort wird der tote Körper verbrannt, also nicht viel anders als in einem Krematorium - außer eben, dass viele Tiere gleichzeitig verbrannt werden.
Unsere Familienhunde wurden nach ihrem Ableben jeweils beim Tierarzt gelassen.

Das nächste hört sich jetzt für einige wahrscheinlich herzlos an - aber ich bin eben ein sehr praktisch veranlagter Mensch und für mich hängt die Trauer um ein Lebewesen nicht mit seinen sterblichen Überresten zusammen:

Ich halte nicht viel davon, tote Körper verbrennen zu lassen und in einer Urne ins Regal zu stellen. Die Asche zu verstreuen, könnte ich mir noch vorstellen.
Am sinnvollsten fände ich es, den toten Körper zu beerdigen. So kann aus toter Materie neue Materie entstehen und der natürliche Kreislauf wird nicht unterbrochen. Darf man nur halt nicht, Gewässerschutz...
Da ich keine Möglichkeit habe, meine eigenen Katzen zu beerdigen - und Tierfriedhöfe mir zu kitschig sind - werde ich sie wahrscheinlich beim Tierarzt lassen - falls sich bis dahin keine andere Möglichkeit ergibt. Auch eine Weiterverwertung (die seit 2005 verboten ist) der toten Körper fände ich nicht schlimm, würde der Körper so doch immerhin noch zu etwas genutzt.

Aber wie gesagt, ich bin da wesentlich praktischer als andere und werde auch meinen eigenen Körper nach meinem Ableben komplett spenden.
Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt,
dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.
Mahatma Gandhi
[ externes Bild ]

Benutzeravatar
elmo
Moderator
Beiträge  11117
Registriert  Sa 19. Mär 2011, 07:48
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea
Kontaktdaten 

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#4

Beitrag von elmo » Mo 31. Dez 2012, 13:46

Hallo,

ich kann da irgendwie nicht mitreden. Ich habe meine Katzen früher einfach begraben (im Wald - ich weiss jetzt, das ist nicht ganz legal - das war mir damals aber nicht bewusst), Pia hab ich zur Obduktion gegeben, da bekommt man eh nichts zurück.

Tote Heimtiere fallen so weit ich das sehe derzeit unter das "Kategorie 1"-Material und damit ist für sie folgendes geltend: "Material der Kategorie 1 muss vollständig als Abfall entsorgt werden. Das Material ist ab 1. Juli 2008 im innereuropäischen Handel mit Glycerintriheptanoat (GTH) zu kennzeichnen und in schwarzen Behältnissen zu transportieren."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tierk%C3%B6rperverwertung

Daher würde ich denken, dass die meisten toten Heimtiere in Müllverbrennungsanlagen enden werden.

Ich persönlich muss sagen, mir ist eigentlich ganz egal wie die Körper meiner toten Heimtiere entsorgt werden - ich habe keine emotionale Bindung an tote Körper - da bin ich wohl etwas komisch.

Liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Juga

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#5

Beitrag von Juga » Mo 31. Dez 2012, 14:13

Hallo Andrea

Der Gedanke die Überreste meiner Katze als Schmuckstück ,ne ,damit könnte ich mich nicht anfreunden .

Unseren Indi durften wir bei Freunden im Garten beerdigen ,da bei Francis dies Möglichkeit nicht mehr bestand ,
haben wir sie einäschern lassen ,sie hat nun ihren Platz wieder hier bei uns .

Unsere Maus wurde in einem kleinen Raum mit Blumen und Kerze aufbewahrt,
wir konnten in aller Ruhe und Stille von ihr Abschied nehmen .Ich empfand das als sehr tröstlich .

Juno,auch ich dachte so wie du ,bis ich gesehen habe ,wie die Tiere beim TA.abgeholt wurden ,
seidem kommt das für uns nicht mehr in Frage.

Sollten wir den Weg irgendwann ,hoffentlich in weiter Ferne,wieder gehen müssen,dann kommt nur noch eine Einäscherung in Frage
nur ob es dann wieder eine Urne gibt ,oder wir den Rosengarten wählen ,oder wir die Asche verstreuen ,das sehen wir dann schon .

Benutzeravatar
Rafael
Mitglied
Beiträge  5302
Registriert  Mo 6. Jun 2011, 01:29

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#6

Beitrag von Rafael » Mo 31. Dez 2012, 15:04

Ich gehoere auch zu den vielleicht seltsamen Leuten (fuer andere), die keine wirkliche Bindung an den toten Koerper der Tiere haben, Trauer ist fuer mich ein Prozess ziemlich unabhaengig davon.
Beide verstorbenen Katzen, Haley und auch Griffin, sind vom TA zum Einaeschern gegeben worden, ohne dass ich sie getrennt habe einaeschern lassen und die Asche hinterher zurueck wollte.

Rafael

Benutzeravatar
Miuaa
Mitglied
Beiträge  2070
Registriert  Do 24. Feb 2011, 09:10
Sagst du uns deinen Vornamen?  Sandra

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#7

Beitrag von Miuaa » Mo 31. Dez 2012, 15:23

Hallo,

glücklicherweise mussten wir uns um so einen Fall noch keine Gedanken machen. Rein theoretisch würde ich jetzt sagen, dass die sterblichen Überreste für mich zur Trauerbewältigung nicht relevant sind.

Wie ich aber emotional in dem Moment reagieren würde, kann ich nicht vorhersagen.

Jeder muss da wahrscheinlich für sich selbst entscheiden, wie er/sie damit umgeht.

Gruß,

Sandra

Benutzeravatar
Xena-Lissy
Mitglied
Beiträge  3273
Registriert  Do 24. Feb 2011, 10:31
Sagst du uns deinen Vornamen?  Doreen

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#8

Beitrag von Xena-Lissy » Mo 31. Dez 2012, 16:11

Xena haben wir im Garten begraben und ich denke das wird auch mit meinen drei geschehen, wenn es mal so weit sein sollte.

Einäschern werde ich sie nicht lassen, so fern ich noch die Wahl habe. Ich mag sie weder verstreuen noch in meiner Wohnung stehen haben.

Das einzige was ich schon seit Jahren als noch schön empfände wäre die Diamantbestattung. So hätte ich noch einen Teil von ihnen um mir. Ich finde den Gedanke tröstlich.
Vor ein paar Jahren hatten Mutti und ich auch mal das Thema, aber nicht wegen unserer Katzen sondern wegen uns. Wir fanden den Gedanke beide sehr schön einander noch zuhaben, wenn der andere schon verstorben wäre. Viel weiter haben wir uns damit aber nicht beschäftigt. Man denkt ja doch immer, das man noch viel Zeit hat um darüber zureden.
Bild

Benutzeravatar
Sunny73
Mitglied
Beiträge  5034
Registriert  Mo 10. Jan 2011, 12:42
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#9

Beitrag von Sunny73 » Mo 31. Dez 2012, 16:37

Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten.

Mir ist dabei aufgefallen, dass der Eindruck zu entstehen scheint, dass ich/oder generell Menschen, die über "Verwendung" der Asche nachdenken, an den sterblichen Überresten hängen. Für meinen Fall kann ich sagen, dass dies nicht so ist. Mir geht es weniger darum, die Reste zu behalten, ich möchte zum einen lediglich sicher sein können, dass mit der Hülle, die das Wesen beherrbergt hat, anständig umgegangen wird und zum andern finde ich den Gedanken schön, dass man einen Teil bei sich hat. Früher haben sich die Leute Haarlocken abgeschnitten und in Medaillons mit rum getragen. Ist das wirklich so viel anders?

Sabrina, ja, genau das Bild hatte ich mal im andern Forum gesehen, es blieb mir positiv in Erinnerung. Wobei ich auch hier die Bedenken hab, dass irgendwann mal alles voller solcher Werke steht. Das möchte ich dann auch nicht.

Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass wir leider keine Möglichkeit/Grundstück haben, wo wir die Tiere selber beerdigen können.
Das wäre auch eine Alternative.
Aber was z.B. ein Nachbar meiner Eltern gemacht hat, seine tote Katze in den Müllcontainer zu werfen, das find ich unwürdig.
Bild
Coco 3.4.02-14.7.17
Fortuna 09.2000-23.11.17
wollenochmehrguckemietze?

Benutzeravatar
Lileas
Mitglied
Beiträge  586
Registriert  Di 10. Apr 2012, 20:52

Re: Wenn der letzte Weg beschritten ist, welche Bestattungsa

#10

Beitrag von Lileas » Mo 31. Dez 2012, 16:56

Alles was bei mir an Tieren gelebt hat, ist im Garten begraben, Katzen, Ratten, Meerschwein. Bei meiner Nichte liegen viele Mause, Ratten, Hamster und Vögel begraben, als meine Nichte noch Klein war mußten alle mit einem von ihr gebastelten kleinen Kreuz beerdigt werden. Auch die beiden Katzen bei der Familie meiner Tochter, mußten damals im Garten bei ihr begraben werden und mein Enkel setzte sein gebasteltes Kreuz darauf. Und das ist gut so, die Kinder haben das gebraucht.
Ich möchte meine Katzen an einem Platz liegen wissen, an dem zB gerne gelegen haben. Natürlich ist das nur ihr Erdenkleid das da liegt und als beseelte Wesen sind sie schon zu Hause, da gibt es zwischen Mensch und Tier keinen Unterschied. Aber ICH brauche das und so sollte es jeder tun, so wie er damit am besten umgehen kann, egal was irgend jemand davon hält und denkt.

Lieben Gruß
Lilian

Antworten

Zurück zu „Katze im Alter“