nach einem etwas schwierigen Jahr - deshalb hatte ich mich etwas unsichtbar gemacht - wollte ich doch mal
etwas über den 04.August 2018 schreiben. Einige kennen mich ja noch aus dem K-Forum, Shorty und Seidi (Gustav Seidenfein) sind jetzt schon über ein Jahr bei uns, unglaublich wie schnell das vergangen ist.
Ich hatte beide Kater ja gaaanz vorsichtig ans Ferienhaus gewöhnt, Shorty war ja schon immer der Abenteurer, Seidi eher vorsichtig, aber längst nicht mehr so ängstlich wie am Anfang (Sept.2017, 6 Wochen hinter dem TV).....
Im Juli waren wir 14 Tage in Schweden, meine Tochter hatte hier aufgepasst.
Voller Sorge fuhren wir in unseren
trockenen Wald (auch dort hatten wir einen treuen Helfer, der die Pflanzen gerettet hat).
Am 03.08. kamen wir an.
In den Morgenstunden des 04.08. (Samstag) sprang Shorty wie gewohnt aus dem Schlafzimmerfenster.
Gegen 9:00 Uhr vermissten wir ihn langsam.
Es gibt dort für ihn keine so einfach erreichbare Straße, er hatte noch nie das Grundstück verlassen - auch er agierte immer vorsichtig.
Wir suchten und suchten, fuhren mit dem Auto die Gegend ab, befragten Leute......Und es war verdammt heiß....
Gegen 14:30 Uhr traf ich einen Nachbarn (mit Berner Sennenhund, heißt die Rasse so?), ein großer sanfter Hund...
Auch den Nachbarn fragte ich..... und er erzählte mir, dass er Shorty gegen 9:30 auf dem oberen Waldweg gesehen habe und er einen kleinen Streit mit seinem Hund gehabt hätte, er deutete in die Richtung.... sehen konnte ich nichts....hören auch nicht.... obwohl ich mir eingebildet hatte ein ganz leises Miauen gehört zu haben.
Ich schaute in die großen Bäume... Nichts!
Gegen 18:00 Uhr hatten wir eine Einladung im Dorf. Wir überlegten noch das Auto zu benutzen; entschieden uns aber zu Fuß zu gehen.
Ich sage nur, die Entscheidung rettete Shorty's Leben!!!
Wir gingen unsere steile Auffahrt vom Carport zum oberen Waldweg hoch und irgendwie (göttliche Fügung...) schaute
ich noch höher! Ich traute meinen Augen kaum und dachte ich werde ohnmächtig....
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Da hing Shorty auf einer etwas 15x15 cm großen Verbindung eines Telefonmastes, der die Leitung in unser Haus führt...
Circa 7m hoch. Er bewegte sich nicht mehr, reagierte nicht und sah sehr tot aus. (Kopf nach unten, alle Pfoten nach unten)
Weinend ging ich zum Haus. Wir überlegten, wie wir Shorty dort runter bekommen sollten, unsere Leiter reichte nicht
in der Länge.
Als mein Mann die Leiter anstellte, meinte er, Shorty hätte ein Auge geöffnet - es sah schlimm aus. Schnell berichtete
er mir. Dann ging er zuück - kam von einer anderen Seite an den Mast und da war er sich sicher: Shorty lebt!!
Er hatte sich ganz langsam in seine Richtung gedreht.
Wir beschlossen die Feuerwehr zu rufen, die dann nach 30 langen Minuten eintraf.
Ich konnte das alles nicht mit ansehen, lag weinend auf der Couch.
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7 Feuerwehrleute kamen in den Wald marschiert, zunächst ohne Leiter.....und schauten sich die Situation an.
Dann fuhren sie die lange Leiter aus und ein Feuerwehrmann kletterte hoch (dicke Handschuhe an)
Vorsichtig versuchte er Shorty von der Mini-Plattform zu lösen, was ihm mühsam gelang.
Kaum hatte Shorty Boden unter den Füßen rannte er Richtung Haus!
Ich traute meinen Augen nicht und freute mich riesig -
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![Knuddel :knuddel](./images/smilies/knuddelg470.gif)
Shorty ging in das kleine Zimmer, setzte sich auf die Fensterbank und schaute raus... Dort saß er sonst nie, er schaute
in Richtung seines Unglücksortes.
Ich versorgte ihn mit Wasser, er konnte nicht mehr selbstständig trinken, mit einer Pipette ließ es sich die Feuchtigkeit
ins Maul träufeln, an fressen war zunächst nicht zu denken, auch wollte er kein Leckerli oder Ähnl.
Wir waren alle fix und fertig..... brachten später noch ein Geschenk unserem Gastgeber, der uns ja an dem Tag nicht mehr sah.
Wir vermuten, dass Shorty in Panik nach dem Streit mit dem Hund auf dem Mast geklettert war. W i e, ist uns schleierhaft, denn das Holz des Telefonmastes ist recht glatt.
Im Oktober waren wir dann wieder im Wald - Shorty hat sich sehr verändert - ist vorsichtiger und ängstlicher geworden.
Zunächst wollte er nicht mehr raus, saß immer in der Terrassentür und schaute in den Wald.
Nach 3 - 4 Tagen legte sich seine Ängstlichkeit etwas.
Wir hoffen, dass es 2019 besser wird, je mehr Zeit vergeht.....
Interessant war noch, dass Seidi, Shorty nach dem Unfall zunächst fast nicht erkannte, er roch fremd und unheimlich.....
Nach 10 Minuten erkannte er ihn und leckte sein Köpfchen ab. Wie eine Begrüßung!
Ich musste weinen.
Ach ja, ich habe alle Hundebesitzer freundlich gebeten ihre Hunde im Wald und auf unserem Grundstück anzuleinen,
wenn sie sehen, dass wir da sind.
Eigentlich sind es nur 4-5 Familien, es müsste also klappen!
Der Feuerwehreinsatz kostete 240 Euro, haben wir vor 6 Wochen an die Gemeinde überwiesen. Völlig egal, es war ja eine erfolgreiche Rettungsaktion!
Nun ist's doch ein längerer Text geworden, habe daraus auch viel gelernt und bin nicht mehr ganz so unbeschwert, wenn ich beide Kater raus lasse.
Passe noch mehr auf als sonst!
Liebe Grüße
Gisela
PS. Stelle demnächst noch Fotos ein, damit ihr euch die Situation besser vorstellen könnt!