Futterrückruf

Alles zum Thema Katzen Trockenfutter (Trofu) und dessen Qualitäten
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elmo
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Futterrückruf

#1

Beitrag von elmo » Do 1. Dez 2011, 21:57

Hallo,

in drei Trockenfuttersorten von Iams sind Aflatoxine in hohen Mengen gefunden worden und daher gibt es einen Rückruf. Ich bin aber nicht sicher, ob die betroffenen Chargen auch in DLand verkauft worden sind.
IAMS Original With Chicken Cat Food 6.8 lbs
UPC: 1901403915
Lot: 12794177D3

IAMS Original With Chicken Cat Food 4 lbs
UPC: 1901410504
Lot: 12794177I5

IAMS Lamb Meal With Rice Dog Food 15 lbs
UPC: 1901403735 12794177J4

http://blog.usfoodsafety.com/2011/11/27 ... varieties/

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Futterrückruf

#2

Beitrag von Gast 55 » Do 1. Dez 2011, 22:03

Pilze?
Danke Andrea,ich fütter Iams kaum mal.

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elmo
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Re: Futterrückruf

#3

Beitrag von elmo » Do 1. Dez 2011, 22:12

Ja, ich würde mal sagen Schimmelpilze

Ich fütter das gar nicht, aber vielleicht doch der eine oder andere. Wird ja in vielen Zoogeschäften vertrieben.

Liebe Grüße
Andrea

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Gast 55

Re: Futterrückruf

#4

Beitrag von Gast 55 » Do 1. Dez 2011, 22:17

Ist schon ein Ding..

Aflatoxine gelten als eine der giftigsten Stoffe, die der Mensch kennt. Der Grenzwert für menschliche Nahrung (B1) liegt bei 2 µg/kg. Im Heimtierfutter liegen die Werte in der Regel darüber (laut den Angaben in der Bewertung bis zu 370 µg/kg)

KLICK

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Re: Futterrückruf

#5

Beitrag von elmo » Fr 2. Dez 2011, 07:38

Hallo,

ich hab vor einigen Jahren (ist schon so 9 oder 10 her, damals hatte ich noch einen Zweitjob an der Uni) einmal eine Studie zu einer im Balkan endemischen Nierenerkrankung bearbeitet. Dabei bin ich über die Aflatoxine gestolpert - man hatte vermutet, dass es dort einen Zusammenhang geben würde.
Ich habe mir damals sogar überlegt, ob diese Zivilisationskrankheit CNI nicht in einem Zusammenhang mit den Aflatoxinen in Trockenfutter stehen könnte.
Daher versuche ich übrigens auch immer mein Futter halbwegs optimal zu lagern, schnell zu verbrauchen und so weiter - einmal damit es nicht ranzig wird, aber auch weil sich natürlich die entsprechenden Pilze weitervermehren können wenn man ihnen die Gelegenheit (Zeit und Feuchte) dazu lässt.

Ich hab den Ansatz aber ansonsten damals gar nicht weiter verfolgt- Dass ein Futter in dem die festgelegten Grenzwerte überschritten werden aber zurückgerufen werden finde ich logisch.

Ist schon ein Teufelszeugs dieses Trockenfutter, ich sags ja immer (und komm mir daher etwas komisch vor wenn ich das hier so rumverteile).

Liebe Grüße
Andera

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Re: Futterrückruf

#6

Beitrag von Gast 55 » Fr 2. Dez 2011, 08:37

Hallo
Daher versuche ich übrigens auch immer mein Futter halbwegs optimal zu lagern, schnell zu verbrauchen und so weiter - einmal damit es nicht ranzig wird, aber auch weil sich natürlich die entsprechenden Pilze weitervermehren können wenn man ihnen die Gelegenheit (Zeit und Feuchte) dazu lässt.
So halte ich es auch.Meine mögen Trockenfutter ja schon sehr und doch halte ich mich beim Kauf an die Kleinstmengen-muß daher auch den höheren Preis akzeptieren.
Ich habe mir damals sogar überlegt, ob diese Zivilisationskrankheit CNI nicht in einem Zusammenhang mit den Aflatoxinen in Trockenfutter stehen könnte.
Die Qualität von Nahrungseiweiß hängt doch von zwei Faktoren ab: Einerseits müssen Menge und Mischung der Aminosäuren stimmen, andererseits muss es gut verdaulich sein. Sonst wird Protein, etwa von Knorpeln oder Sehnen, nicht rechtzeitig im Dünndarm abgebaut und aufgenommen, sondern gelangt in den Dickdarm, wo durch bakteriellen Abbau ungünstige Stoffwechselprodukte entstehen.

Durch Flüssigkeitsmangels bei der Trockenfutter-Fütterung wird der Harn stärker konzentriert, was zur Folge hat, dass die Blase wegen des geringen Harnvolumens weniger oft entleert wird. Um das Defizit widerum auszugleichen ,müsste die Katze ein Vielfaches an Flüssigkeit zu sich nehmen.

In konzentriertem Harn kommt es leichter zur Ausfällung von Kristallen, zusätzlich unterstützt durch den längeren Verbleib des Harns in der Blase, wird die Bildung von Struvit- oder Oxalatsteinen (Blasen- oder Nierensteine) begünstigt
Studien zeigten, dass der Magnesiumgehalt im Futter in Verbindung mit einer geringen Harnmenge und einem alkalischen pH-Wert des Urins, der durch den hohen pflanzlichen Anteil im Futter entsteht, zu Struvitkristallen führt.

Daher hat man den Magnesiumgehalt im Trockenfutter gesenkt, und so besteht denke ich eine Unterversorgung dieses Mineralstoffes, die zu Mangelerscheinungen führ/führen kann.
Es ist in vielen Artikeln nachzulesen ,dass eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme und dementsprechend ein verringertes Harnvolumen die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Harnwegs- und Nierenerkrankungen spielt.

Korrigiere mich ,sollte ich etwa falsch verstanden haben.
Hat nun natürlich weniger mit deinem Eingangspost zu tun..

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Re: Futterrückruf

#7

Beitrag von elmo » Fr 2. Dez 2011, 09:36

Hallo,

ich bezog mich eigentlich jetzt nicht auf die Proteinqualität sondern darauf, dass Schimmelgifte direkt Nierenschädigend sein können.
http://www.umweltmedizin.de/content/art ... 65&nosum=1
Mykotoxine

Die sogenannte Balkannephropathie tritt in einigen Regionen Bulgariens, Rumäniens und des ehemaligen Jugoslawiens verstärkt auf und weist viele Ähnlichkeiten mit der chronischen Blei- und Kadmium-Nephropathie auf. Obwohl die Balkannephropathie als multifaktorielles Geschehen (Belastung des Grundwassers und des Bodens, Schwermetalle, genetische Prädisposition) eingestuft wird, diskutiert man besonders die Rolle von nephrotoxischen Mykotoxinen.

Mykotoxine wie Ochratoxin A und Citrinin werden von verschiedenen Penicillium- und Aspergillusarten gebildet und kommen in Nahrungsmitteln vor, die mit entsprechenden Sporen verunreinigt sind. Die chronische Aufnahme dieser Mykotoxine führt zu einer tubulo-interstitiellen Nephritis. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß das relative Risiko, Tumore der ableitenden Harnwege zu entwickeln, bei Patienten mit Balkannephropathie aus einer endemischen Region 90fach gegenüber Patienten aus einer nichtendemischen Region erhöht war.

Eine Belastung mit giftigen Stoffen von Schimmelpilzen kann auch in Mitteleuropa nicht ausgeschlossen werden.
Diese erwähnte Erkrankung im Balkan war übrigens die an der ich ein kleines bischen mitgeforscht habe.

Mein Fehler übrigens (ist auch schon ein paar Jährchen her: es sind nicht die Aflatoxine sondern andere Mycotoxine die da beteiligt sein sollen - aber ebenfalls "Schimmelgifte".

liebe Grüße
Andrea

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Re: Futterrückruf

#8

Beitrag von Gast 55 » Fr 2. Dez 2011, 10:36

Hallo

Nephrotoxisch=
Stoffe, die das Nierenparenchym schädigen können?
(sprich>die speziellen Nierenzellen, die die Aufgaben der Harnbereitung erfüllen)

Wichtigste nephrotoxische Antibiotika sind Aminoglykoside, weiterhin Cefaloridin, Colistin, Rifampicin und Amphotericin B.
Ursächlich z.B. Chemikalien, Nahrungsmittel, Pflanzen, Tiergifte und Drogen- oder Medikamentenabusus.

Orchatoxin

Das ist eine Rundreise nicht nur durch das Katzenfutter,das stimmt :?

Edit:
Carboplatin führt zu einem Zelltod..
Da sollte die Rohfütterung in der Scala des gesunden Futters> sehr weit oben angesiedelt werden.

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Re: Futterrückruf

#9

Beitrag von elmo » Fr 2. Dez 2011, 12:38

Gast 55 hat geschrieben: Da sollte die Rohfütterung in der Scala des gesunden Futters> sehr weit oben angesiedelt werden.
:-)

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Futterrückruf

#10

Beitrag von Gast 55 » Fr 2. Dez 2011, 13:05

Oh verzeih,da war ich mal wieder kurz angebunden :oops: .

Damit meinte ich, um auf der etwas sicheren Seite bei der Fütterung zu sein,vieles im Vorfeld ausschließen zu können, ist die Rohfütterung in der Scala des gesunden Futters hoch anzusiedeln.

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