Katzen Forum Bergkatzen

Nachdem hier ja die Füchse bis ans Haus kommen, und Elli auch neuerdings wieder viele Mäuse frisst, bin ich ins Grübeln geraten, wie ich das Entwurmen bei Elli handhaben sollte.

Nächste Woche habe ich mit Elli einen Termin beim Tierarzt (Katzen-TÜV: geriatrisches Blutbild, Zähne kontrollieren etc.), da werde ich auch fragen, aber wie ist eure Meinung:

Wie oft, wie, und womit sollte man Freigänger entwurmen?

Wie oft: Ich bin prinzipiell nicht davon begeistert, Katzen zu viel mit Pharmazie und Chemie zu füttern. Sollte man Freigänger regelmäßig entwurmen? Wenn ja, in welchem Abstand? Wenn nein, was sind die Alternativen? Regelmäßig Kotproben untersuchen lassen und nur bei Befall entwurmen? Kann man als Laie am Kot erkennen, ob die Katze verwurmt ist? Kann man davon ausgehen, dass die Katze nicht verwurmt ist, wenn es ihr gut geht, sie gut frisst und ihr Gewicht hält? (Vermutlich nicht)

Wie/Womit: Was sind die Mittel der Wahl? Gibt es Mittel, die gegen alle Wurmarten wirken (auch Fuchsbandwurm). Elli nimmt ja Tabletten recht problemlos, wie sind eure Erfahrungen? Das letzte Mal hat Elli Milbemax bekommen, wenn ich mich recht erinnere, das hat sie problemlos gefressen.

Elli habe ich zum letzten Mal im vergangenen Jahr entwurmt, als ihre Chemo beendet war.

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

wir entwurmen unsere Freigänger nach der TA-Empfehlung 3-4-mal im Jahr, da man ja leider nicht prophylaktisch entwurmen kann. Kotproben wären bei uns problematisch, da die freie Natur bevorzugt wird.

Als Miu uns zugelaufen ist, meinte unsere TÄ, dass man an seinem stumpfen Fell sofort erkennen könne, dass er länger nicht entwurmt worden sei. Also gehe ich mal davon aus, dass die Chemie das kleinere Übel ist.

Wir verwenden auch Milbemax, das problemlos genommen und vertragen wird.

Gruß,

Sandra

Hallo Wofgang,
wir machen das wie Sandra..bei Anni drei mal im Jahr,
die macht nur in ihr KK so das ich da auch schauen kann.
Bei Artus 4 mal weil der nur draussen macht und teilweise
auch seine Beute frisst.
Artus bekommt Milbemax die ich in ein leckerli stecke.
Mit Anni muß ich zum spritzen weil sie die Tablette ausspuckt.

Hallo,

ich würde auch bei Freigängern, allerdings echt nur wegen der Ansteckungsgefahr mit Echinococcus, vierteljährlich entwurmen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich da nen kleinen Horror vor habe. Da diese Krankheit bei Menschen nach der Ansteckung dann ungefähr 15 Jahre ziemlich symptomlos verläuft, kann man auch ungefähr wenn man so 70 oder 80 ist aufhören seine Freigänger so häufig zu entwurmen (durchschnittlich könnte man sogar ein paar Jahre früher aufhören, aber wer möchte schon an einem Befall mit Fuchsbandwurm sterben...) Vorher würde ich aber dazu raten.
Wirksam sind alle Wurmmittel die gegen Bandwürmer helfen. Dazu gehört Milbemax, aber auch Droncithaltige Spotons, oder halt alles, das Droncit (Praziquantel) enthält.

Liebe Grüße
Andrea

Hi Wolfgang. Ich schieße mal etwas quer...
Ich entwurme meine Damen nur nach Bedarf... Kann 4 Mal im Jahr vorkommen, aber auch weniger.

Die Damen werden mit Advocate und Droncit entwurmt / entparasitiert.
Sobald mir ein Flohbefall auffällt gehts los.

Vielen Dank für die Antworten!

Inzwischen habe ich mich an ein Faltblatt erinnert, das ich von meinem TA bekommen habe: "Wie oft muss ich mein Tier entwurmen", herausgegeben von ESCCAP international oder ESCCAP deutsch

Die Broschüre finden man z. B. hier: Wie oft muss ich mein Tier entwurmen (PDF)

Da steht u. a. drin

Für Hunde und Katzen, die regelmäßig unbe-
aufsichtigten Freilauf haben, zur Jagd geführt
werden, wilde Nagetiere oder Aas fressen, ist
eine monatliche Entwurmung gegen Band-
würmer empfohlen.

(Hervorhebungen von mir)
Also einmal im Monat Milbemax? Das kommt mir doch sehr viel vor.

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ich hab grade noch mal in einem alten Buch nachgeschaut, die Zeit zwischen Infektion und dem Ausscheiden der ersten Eier bei der Katze beträgt 35-47 Tage.

Von daher könnte es im schlimmsten Fall tatsächlich passieren, dass eine Katze am Tag nach der letzten Entwurmung gleich eine Maus mit E.multilocularis frisst und sich neu infiziert und dann also nach 5 Wochen die ersten Eier ausscheidet.

Aber: die Durchseuchung mit diesem Parasiten in Deutschland ist nur sehr gering, dass heisst, so schnell wird sich eine Katze nicht mit dem Parasiten anstecken. Mir scheint es daher (ausser für Menschen die in "Hochgebieten".
Hier:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_rem ... 1-0232.pdf
findest du eine Arbeit (allerdings ist sie schon 20 Jahre alt - seither hat sich der Wurm allerdings weiter über Deutschland verbreitet - das spiegelt sich auch an den Zahlen mit Neuinfektionen wieder: http://www.uni-ulm.de/echinokokkose/htm ... ahlen.html) über die Durchseuchung in Deutschland und damals wurden eigentlich nur im Traditionsverbreitungsgebiet (Schwäbische Alb) in Deutschland infizierte Katzen gefunden. Und auch dort nur wenige.
Die Ver

In "hiesigen" Breitengraden ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Katze diesen Parasiten einfängt nicht sehr hoch (aber eben auch nicht 0). Wichtigste Vorbeugemassnahme für Menschen ist meiner Meinung nach nach wie vor keine Waldbeeren ungekocht zu verzehren. Daneben halte ich persönlich es aber auch für sinnvoll seine Katze halbwegs Bandwurmfrei zu halten, daher würde ich persönlich auch zur sehr regelmässigen Entwurmung von Freigängern raten.

Was klar sein muss bei Freigängern: wenn du sie seltener als monatlich entwurmst, dann wirst du nie eine vollständig parasitenfreie Katze (bzw. eine Katze ohne adulte Parasiten im Körpber) haben. Nur - wozu soll eine parasitenfreie Katze gut sein? Solange Mensch und Katz durch ein paar mitgeführte Würmchen nicht sonderlich beeinträchtigt wird halte ich persönlich eine leichte Verwurmung nicht für schlimm. Wäre da nicht der Fuchsbandwurm würde ich persönlich auch bei Freigängern dazu raten, zu schauen wie fit sie sind und nur dann zu entwurmen, wenn man den Eindruck hat, dass die Würmer irgendwie zu viel werden...

So halte ich das hier bei den Indoor-Katzen, die werden nur entwurmt bevor sie geimpft werden oder wenn ich das Gefühl habe es wäre notwendig.

Liebe Grüße
Andrea

Wäre da nicht der Fuchsbandwurm würde ich persönlich auch bei Freigängern dazu raten, zu schauen wie fit sie sind und nur dann zu entwurmen, wenn man den Eindruck hat, dass die Würmer irgendwie zu viel werden...

Was nun ja bei den Jungs eingetreten ist.Wobei ich "Unwohlsein" nur am Verhalten,ebenso Entzündungswerten im Blutbild, festmachen konnte.
Ich werde die beiden nun ab Frühjahr bis Herbst in 3-monatigen Intervallen entwurmen.Mehr wollte ich eigentlich nicht.

Hallo,

nun ja, du hattest erhöhte Eosinophile - das kann, muss aber nicht bedeuten, dass eine Katze verwurmt ist - sicher könntest du da nur sein wenn du eine Kotprobe untersuchen hättest lassen. Aber dort wo du wohnst macht es nun wirklich Sinn seine Freigänger GANZ regelmässig zu entwurmen. Das ist schon ein anderes Risiko als "hier oben" bei uns.

Liebe Grüße
Andrea

Aber dort wo du wohnst macht es nun wirklich Sinn seine Freigänger GANZ regelmässig zu entwurmen. Das ist schon ein anderes Risiko als "hier oben" bei uns.

Stimmt,wobei ich es bisher eher locker gehandhabt hatte.Nur nach den beiden BB kann ich das nicht mehr außer acht lassen.