Wirksamkeitsverlust der AE?

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Kami
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Wirksamkeitsverlust der AE?

#1

Beitrag von Kami » So 31. Mär 2013, 21:44

Hallo Zusammen,

bei Kami hat das AE gut angesprochen. Die klonischen Anfälle sind weniger, kürzer und nicht mehr so intesiv geworden. Seit vorgestern - es ist weder an dem Tag noch tags zuvor was außergewöhnliches passiert - sind seine Anfälle wieder fast so wie vorher. Also seitdem er den 3. Grand mal vormittags hatte.

Wenn ich ihm keine Medis geben würde, würde mir der Verdacht auf Rebound-Anfall und jetzt Entzugsanfälle sein. Aber er bekommt sie nach wie vor regelmäßig. Statt heute hab ich deswg. schon gestern 2 statt einem Kügelchen aufdosiert.

Hat jmd. ne Idee? Wenns ein Mensch wäre, würde ich empfehlen, die Serumkonz. und EEG messen lassen. Ersteres hätte allerdings vorher schon mal gemacht werden sollen, um einen Vergleich zu haben.

LG, Manuela
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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#2

Beitrag von elmo » So 31. Mär 2013, 23:07

Hallo,

mir fallen spontan drei Dinge ein.

Einmal, das wird bei Kami wahrscheinlich egal sein, aber ist hier nicht egal, daher fällts mir halt auf - das Wetter ändert sich grade. Mein Kater mit Epilepsie hatte gestern (mindestens) einen, heute mindestens zwei Grand Mal.
Dabei war ich so zufrieden, weil er vorher quasi schon seit vor Weihnachten fast Anfallfrei war. Die Theorie wäre also, dass nicht die Medikation ihn vor Anfällen bewahrt hat in der letzten Zeit, sondern irgendein anderer "Umwelteinfluss" den du nicht unbedingt kennst.

Dann - er wächst ja wahrscheinlich noch (?), und daher kann es sein, dass er trotz der steigenden Medikamente einen niedrigeren Serumspiegel hat.
Wenn das noch gar nicht gemessen wurde, würde ich das jetzt aber schon mal machen, du musst ja auch irgendwie wissen wo ihr ungefähr seit. Ohnehin ist das sehr sinnvoll, das während einer Einstellphase regelmässig machen zu lassen. Blut abnehmen lassen müsst ihr ja sowieso regelmässig um zu überprüfen, ob er das alles verträgt. Von daher, ist das nur ein Wert mehr der bestimmt werden muss.

Und dann: eigentlich ist Levetiracetam bei Katzen nicht als Einzelmedikation ausreichend. Im allgemeinen wird es zusätzlich zu einem anderen AE gegeben, wenn man mit dem alleine die Anfälle nicht in den Griff bekommt. Und da tut es wohl sehr gute Dienste. Allerdings gilt in der Regel schon dafür, aber erst Recht wenn man es einzeln nutzt: es wird ziemlich schnell von Katzen verstoffwechselt und sollte daher auf mindestens drei tägliche Dosen aufgeteilt werden.
Es kann gut sein, dass Kami einen sehr niedrigen Wirkstoffspiegel hat und zusätzlich durch die langen Abstände zwischen den Dosierungen dann ganz "ungeschützt" ist.

Das ist aber alles jetzt so ins Blaue hinein. Auch bei einer Katze wäre eine Blutabnahme mit Spiegelkontrolle jetzt angebracht und eigentlich wäre es ohnehin nicht schlecht mal seinen Kopf etwas näher unter die Lupe zu nehmen. EEG wird da aber bei Katzen meines Wissens nach nicht gemacht, aber ein gutes Bild von seinem Kopf (CT order MRT) würde ich gar nicht falsch finden. Und wenn er eh in Narkose liegt dann noch eine Liquoruntersuchung. Es sei denn, das hast du schon alles machen lassen (du hast ja mal geschrieben, dass du in der TK "alles" hast machen lassen - aber ich kann mich nicht erinnern woraus das bestand).

Wenn bei Kami keine medizinischen Gründe dafür sprechen ihm kein Phenobarbital zu geben, dann würde ich dir dazu raten, ihn in Zusammenarbeit mit einem guten TA (am besten einem Neurologen) entweder ganz auf Phenobarbital-Gaben umzustellen, auch wenn dir das nicht gut gefällt. Oder, das fände ich persönlich aber fast etwas übertrieben, gleich auf eine Kombi von Pheno und Keppra - angeblich kann man beide Medikamente relativ niedrig dosieren, wenn man sie zusammen gibt. Aber das kann man nur in Zusammenarbeit mit einem guten Neurologen machen.
Ich hoffe, du bekommst ihn bald etwas stabiler,

liebe Grüße
Andrea

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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#3

Beitrag von Caro » Mo 1. Apr 2013, 10:14

Hallo Manuela,

kann Andreas Infos über Levetiracetam nur unterstützen.

Habe gerade bei Caroline eine Medikamentenumstellung ( vorher Phenobarbital in Kombination mit Diazepam jetzt Phenobarbital in Kombination mit Levetiracetam ) durchgeführt.

Levetiracetam wird üblicherweise nicht als Einzelpräparat verwendet ( auch in Amerika nicht , die da soweit ich informiert bin, das Präparat schon wesentlich länger als bei uns als Antiepileptika bei Katzen nutzen ). Auch ist die Dosierung üblicherweise höher als du sie verwendest.

Phenobartbital wird in der Regel recht gut vertragen und bei regelmäßigen Blutkontrollen ist eine recht exakte Dosierung auch möglich.

Bei mir wurde der Einsatz eines add on Präparates nötig, weil Phenob. als Einzelmedikament nicht mehr ausreichend war.

Kann mich Andrea nur anschließen: es ist bestimmt sinnvoll mit einem erfahrenen Neurologen die Medikation abzustimmen.

Daumen sind gedrückt, dass du ihn bald wieder stabilisieren kannst.

Viele Grüße

Susanne

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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#4

Beitrag von Kami » Mo 1. Apr 2013, 16:22

Vielen lieben Dank, Andrea und Susanne!

Also Wetter: guter Hinweis - wechselt zur Zeit ständig.

Dass da Katzen besonders reagieren, hab ich bei der anderen Katze erlebt: 10-15 Minuten, bevor ein Gewitter im Anmarsch war (als Mensch im Haus nicht sichtbar, noch nicht mal dunkle Wolken), sprang sie wie von einer Tarantel gestochen von der Couch auf und versteckte sich - interessanterweise - unter dem Tisch oder Türrahmen. Und das mit dem Rücken zum Fenster und ängstlicher Blick. Einmal benahm sie sich ganz extrem, maunzte kläglich. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es seismographische Veränderungen gab. Das zog Sauerstoff aus dem Wasser, weshalb an einem See viele erstickte Fische auf dem Wasser waren.
er wächst ja wahrscheinlich noch
Glaub nicht, er ist eine normale Hauskatze (EKH) und ist ca 1,25 Jahre alt.
Das ist aber alles jetzt so ins Blaue hinein.
Ist doch gut - Tipps, die man anderen gibt, fallen einem/mir in derselben Situation nicht ein. :)
Wenn bei Kami keine medizinischen Gründe dafür sprechen ihm kein Phenobarbital zu geben,
Er hat Ataxie, mit Pheno würde das wieder extrem werden.
gutes Bild von seinem Kopf (CT order MRT) würde ich gar nicht falsch finden. Und wenn er eh in Narkose liegt dann noch eine Liquoruntersuchung.
Weiß ich, kann mir das als Hartz-4'ler nicht leisten. Da sind für mich die Kosten der AE fast schon zuviel. Selbst das Geld für die Blutuntersuchungen müssen wir erst sparen. Leider. Und die Option, ihn wieder abzugeben, bring ich nicht fertig.
Auch ist die Dosierung üblicherweise höher als du sie verwendest.
Bin noch am Aufdosieren. Hab auch schon in Erwägung gezogen, dass ich seine AE zu meinen Einnahmezeiten gebe - 4x/d im KH-Rhythmus: alle 5 h ab 7.00 h. Das ist aber blöd, wenn wir mal weg sind. Da sind 3 Einnahmezeiten wohl vernünftiger.
Bei mir wurde der Einsatz eines add on Präparates nötig, weil Phenob. als Einzelmedikament nicht mehr ausreichend war.
Hm, sollt den TA bei der nächsten BU fragen, ob ich etwas - 1/4 Tabl. verabreichen kann.

LG, Manuela
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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#5

Beitrag von elmo » Mo 1. Apr 2013, 18:50

Hallo,
Kami hat geschrieben: Er hat Ataxie, mit Pheno würde das wieder extrem werden.
das hast du schon einmal geschrieben. Aber sagst du das oder ist das die Meinung von einem guten (!) Tierneurologen? Ich habe nämlich den Eindruck, dass grade Katzen sehr gut mit dem Pheno klar kommen (wenn man von der Eingewöhnungsphase absieht) und danach in ihren Bewegungsfähigkeiten gar nicht eingeschränkt sind. So anfallfrei und dabei so "beweglich" wie zu der kurzen Zeit in der Quari Phenobarbital bekommen hat war er vorher und nachher nicht mehr.

Da man bei Kami gar nicht weiss, woher die Ataxie kommt, wäre es ja nun durchaus gut möglich, dass das durch zu viele Anfälle ausgelöst wurde. Mein Kater, den ich bekommen habe, nachdem er unbemerkt eine sehr lange Anfallserie gehabt hat, der war Anfangs hier so unkoordiniert in seinen Bewegungen, dass er es nicht mal geschafft hat ein Katzenklo zu benutzen, weil er nicht über den Rand gekommen ist. Kami ist gegen ihn (auch heute noch) ja fast gar nicht eingeschränkt, daher würde ich persönlich denken, es ist vorrangig wichtig, dass er anfallfrei wird.
Auch die Art der Hochdosierung die ihr macht finde ich seltsam. Ihr seit ja nun schon seit Ewigkeiten am Aufdosieren und immer noch lange nicht bei der "Zieldosis" angekommen. Irgendwie sieht mir das alles sehr danach aus, als wäre dein Tierarzt vielleicht nicht soo erfahren in neurologischen Belangen. Vielleicht könntest du ihn dazu bringen sich mit einem guten Neurologen "kurzuschliessen"?

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#6

Beitrag von Caro » Di 2. Apr 2013, 21:01

"Hm, sollt den TA bei der nächsten BU fragen, ob ich etwas - 1/4 Tabl. verabreichen kann."

Hallo Manuela,

auch von mir nochmal die Anregung: lass die Medigabe von einem erfahrenen Neurologen zusammenstellen. Eine Dosierung wie du sie im Moment hast ist nicht ausreichend und auch eine 1/4 Luminalette als add on Präparat ist von der Dosierung denke ich mal zu wenig.

Gut wäre ein Behandlungsplan mit der auf Körpergewicht angepassten Dosierung und im Anschluß daran in entsprechenden Zeitabständen Kontrolle des Medikamentenspiegels im Blut. So kann die Dosierung immer wieder aktuell angepasst werden.

Ganz liebe Grüße

Susanne

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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#7

Beitrag von Kami » Do 4. Apr 2013, 18:38

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Tipps. :danke Heute kommt mein zurück (war ein paar Tage bei seiner Family) und dann können wir sehen, wann wir die nächsten Termine machen.

Aber mir ist noch was eingefallen, als ich das LEV auf die Creme legte und Kami nicht alles erwischte und so sich das Granulat etwas auflöste. Kann man z.B. in Spritzen etwas von Creme reintun, die entsprechende Anzahl des Granulats und nochmal was von der Paste herrichten, ohne dass ein Wirkungsverlust eintritt? Hab nämlich schon lange überlegt, was wir machen, wenn mein Mann und ich beide weg sind, wer Kami dann wie versorgt. So könnte man das herrichten, in den Kühlschrank legen und derjenige, der sie versorgt, braucht bloß den Inhalt der Spritze aufs Futter geben.

LG, Manuela
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Re: Wirksamkeitsverlust der AE?

#8

Beitrag von Caro » Do 4. Apr 2013, 21:13

Hallo Manuela,

sowas ähnliches haben wir auch schon mal für Caroline überlegt, haben es dann aber doch nicht gemacht.

Caroline ist ja unser Oberpingelchen- Gründe warum ich es nicht gemacht habe:

Wenn sich das Granulat auflöst - oder die Tablette angelöst wird - hat man nicht mehr so gut die Kontrolle ob die aufgenommene Menge auch ok ist ( kann ja sein das nicht alles aufgeschleckt wird ) und dann ist das Abschätzen schwer.

Frisch dazugegebene Globuli oder Tabletten fallen sofort auf wenn sie nicht gefressen wurden....

Ein anderes Problem ist, dass der - eventuell unangenehme Geschmack der Medis - sich auf den Trägerstoff überträgt und so nicht mehr gerne genommen wird.

Denke mal es ist für den Katzensitter auch kein Problem die wenigen Handgriffe zusätzlich zu machen. Du hast ja geschrieben, dass du für Kami die Globuli auf die Paste aufstreust und er das auch gut akzepiert.

Ob die Wirksamkeit der Medis sich verringern wenn man sie vorher in Paste versenkt und so eine zeitlang aufbewahrt weiß ich nicht - aber das könntest du ja mal mit deinem TA abklären....

Ganz liebe Grüße

Susanne

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