Medikamentenumstellung
Verfasst Sa 2. Feb 2013, 08:08
Hallo,
nach all dem Trubel komme habe ich jetzt mal Zeit zu berichten was bei mir und Caroline in letzter Zeit so los war.
Caroline kam vor 11 Jahren durch den Tierschutz ( sie war damals 3 Monate alt ) zu uns. Vor 4 1/2 Jahren traten dann plötzlich die ersten Anfälle auf. Nach gründlicher medizinischer Abklärung ( TÄ, TK ) war sie bis jetzt mit Luminaletten ( Phenobarbital ) auch gut eingestellt ( morgens / abends je 3/4 Lumi bei 3,8 kg, lag damit vom Medikamentenspiegel gut im therapeutischen Bereich ).
Bei Langzeittherapie mit Phenobarbital, aber auch bei den üblich verwendeten Medikamenten bei Epilepsie ( Kaliumbromid, Levetiracetam Desitin ) kann unter Umständen eine Umstellung der Medikamente nötig werden.
So auch bei Caroline: bei hohem Medikamentenspiegel im Blut ( 46 ug , Blutentnaheme ca 1 Stunde vor der 2. Lumigabe am Abend ) hatte sie mehrere Anfälle am Tag. Darum wurden die Medikamente umgestellt: zu den bisherigen Lumis kommen nun morgens/ abends noch je 1/4 von einer 10 mg Valium dazu.
Am 13. Januar hatte Caroline morgens um halb 6 einen ungewohnt heftigen Anfall. Nach dem Anfall war das rechte Vorderbein schlaff und wurde auch von ihr nicht gebraucht. Wir sind sofort mit ihr zur Abklärung in die TK gefahren. Bei der Untersuchung stellte die TÄ mehrere neurologische Ausfälle fest: Schutzreflex / Augenlid gleich null, die Pupillen reagierten nur gering auf Lichtreize und die Reflexe b. rechten Vorderbein waren auch so gut wie nicht vorhanden. Ich war völlig fertig. ....
Schon am nächsten Tag wurde Caroline mit dem Hinweis das sie noch neurologische Ausfälle am rechten Vorderbein und linken Hinterbein hat wieder entlassen. Medikamente unverändert.
Als wir wieder daheim waren hat sich gezeigt was die von der TÄ angekündigten "neurolgischen Ausfälle" für Auswirkungen hatten: geradeaus gehen ging schwankend aber noch halbwegs, bei Richtungsänderungen kippte die Hüfte weg und die Pupillen waren immer noch sehr weit. Ohne die Wohnung für sie großartig zu verändern haben wir alles soweit für sie sicher gemacht wenn sie doch mal fällt....unsere Wohnung war Katzenhausen spezial....Mein Partener hat flexible Arbeitszeiten und hat eingerichtet, dass er über Tags nach Caroline schauen konnte. Unter dem Diazepam wurde Caroline sehr unruhig und lief- wenn sie nicht gerade für ein paar Minuten im Tiefschlaf war- hin und her. Anruf bei der TÄ: parodoxe Wirkungen unter Diazepam sind auch bei Katzen zu beobachten, wir sollen nochmal zwei Tage beobachten.
24 Stunden später hat sich alles deutlich gebessert: Pupillen reagierten wieder fast normal, Gangbild viel sicherer, Caroline wesentlich ruhiger. Entspannung auf der ganzen Linie. Abklärung von meiner sehr engagierten TÄ mit der TK und einer anderen auf Epilepsie spezialisierten TÄ: Medikamente sollen so weitergegeben werden, keine Ergänzung mit Levetiracetum.
Möchte mit meinen Erfahrungen Mut machen, auch wenn es mal mies aussieht geht es doch meistens gut weiter.
Fazit aus Gesprächen mit der TK, TÄ:
- Kein gängiges Medikament bei Epilepsiebehandlung ( sei es Phenobarbital, Kaliumbromid,Levetiracetam, Diazepam ) kann favorisiert werden, die induviduelle Entscheidung, je nach Wirkung , Verträglichkeit ist entscheidend.
- Paradoxe Wirkungen unter Diazepam sind auch bei Katzen bekannt ( z.B. Unruhe, manche berichten auch von agressiven Verhalten)
- in Absprache mit den TÄ u.U. engmaschige Blutkontrolle notwendig, wir hatten bei Caroline Abstände von 7 Tagen, 2 bis 4 Wochen
- bei Behandlung mit Diazepam immer nach Anfangsgabe eine baldmögliche Kontrolle der Leberwerte um etwaige Leberschäden zu verhindern ( manche Katzen zeigen Verstoffwechslungsprobleme ) . Wir haben nach 8 Tagen kontrolliert.
- ein Wechsel der Medikamente bei Langzeitbehandlung ist nicht immer notwendig, habe schon gelesen, dass Katzen auch noch nach 8 Jahren mit Luminaletten mit der etwa gleichen Dosierung gut eingestellt waren...
- weite Pupillen nach Anfall und neurologische Ausfälle können nach einem Anfall auftreten, abklären lassen!
Andrea, ganz lieben Dank nochmals für deine liebe Unterstützung!!!
Caroline geht es mittlerweile soweit ganz gut....
Liebe Grüße
Susanne
nach all dem Trubel komme habe ich jetzt mal Zeit zu berichten was bei mir und Caroline in letzter Zeit so los war.
Caroline kam vor 11 Jahren durch den Tierschutz ( sie war damals 3 Monate alt ) zu uns. Vor 4 1/2 Jahren traten dann plötzlich die ersten Anfälle auf. Nach gründlicher medizinischer Abklärung ( TÄ, TK ) war sie bis jetzt mit Luminaletten ( Phenobarbital ) auch gut eingestellt ( morgens / abends je 3/4 Lumi bei 3,8 kg, lag damit vom Medikamentenspiegel gut im therapeutischen Bereich ).
Bei Langzeittherapie mit Phenobarbital, aber auch bei den üblich verwendeten Medikamenten bei Epilepsie ( Kaliumbromid, Levetiracetam Desitin ) kann unter Umständen eine Umstellung der Medikamente nötig werden.
So auch bei Caroline: bei hohem Medikamentenspiegel im Blut ( 46 ug , Blutentnaheme ca 1 Stunde vor der 2. Lumigabe am Abend ) hatte sie mehrere Anfälle am Tag. Darum wurden die Medikamente umgestellt: zu den bisherigen Lumis kommen nun morgens/ abends noch je 1/4 von einer 10 mg Valium dazu.
Am 13. Januar hatte Caroline morgens um halb 6 einen ungewohnt heftigen Anfall. Nach dem Anfall war das rechte Vorderbein schlaff und wurde auch von ihr nicht gebraucht. Wir sind sofort mit ihr zur Abklärung in die TK gefahren. Bei der Untersuchung stellte die TÄ mehrere neurologische Ausfälle fest: Schutzreflex / Augenlid gleich null, die Pupillen reagierten nur gering auf Lichtreize und die Reflexe b. rechten Vorderbein waren auch so gut wie nicht vorhanden. Ich war völlig fertig. ....
Schon am nächsten Tag wurde Caroline mit dem Hinweis das sie noch neurologische Ausfälle am rechten Vorderbein und linken Hinterbein hat wieder entlassen. Medikamente unverändert.
Als wir wieder daheim waren hat sich gezeigt was die von der TÄ angekündigten "neurolgischen Ausfälle" für Auswirkungen hatten: geradeaus gehen ging schwankend aber noch halbwegs, bei Richtungsänderungen kippte die Hüfte weg und die Pupillen waren immer noch sehr weit. Ohne die Wohnung für sie großartig zu verändern haben wir alles soweit für sie sicher gemacht wenn sie doch mal fällt....unsere Wohnung war Katzenhausen spezial....Mein Partener hat flexible Arbeitszeiten und hat eingerichtet, dass er über Tags nach Caroline schauen konnte. Unter dem Diazepam wurde Caroline sehr unruhig und lief- wenn sie nicht gerade für ein paar Minuten im Tiefschlaf war- hin und her. Anruf bei der TÄ: parodoxe Wirkungen unter Diazepam sind auch bei Katzen zu beobachten, wir sollen nochmal zwei Tage beobachten.
24 Stunden später hat sich alles deutlich gebessert: Pupillen reagierten wieder fast normal, Gangbild viel sicherer, Caroline wesentlich ruhiger. Entspannung auf der ganzen Linie. Abklärung von meiner sehr engagierten TÄ mit der TK und einer anderen auf Epilepsie spezialisierten TÄ: Medikamente sollen so weitergegeben werden, keine Ergänzung mit Levetiracetum.
Möchte mit meinen Erfahrungen Mut machen, auch wenn es mal mies aussieht geht es doch meistens gut weiter.
Fazit aus Gesprächen mit der TK, TÄ:
- Kein gängiges Medikament bei Epilepsiebehandlung ( sei es Phenobarbital, Kaliumbromid,Levetiracetam, Diazepam ) kann favorisiert werden, die induviduelle Entscheidung, je nach Wirkung , Verträglichkeit ist entscheidend.
- Paradoxe Wirkungen unter Diazepam sind auch bei Katzen bekannt ( z.B. Unruhe, manche berichten auch von agressiven Verhalten)
- in Absprache mit den TÄ u.U. engmaschige Blutkontrolle notwendig, wir hatten bei Caroline Abstände von 7 Tagen, 2 bis 4 Wochen
- bei Behandlung mit Diazepam immer nach Anfangsgabe eine baldmögliche Kontrolle der Leberwerte um etwaige Leberschäden zu verhindern ( manche Katzen zeigen Verstoffwechslungsprobleme ) . Wir haben nach 8 Tagen kontrolliert.
- ein Wechsel der Medikamente bei Langzeitbehandlung ist nicht immer notwendig, habe schon gelesen, dass Katzen auch noch nach 8 Jahren mit Luminaletten mit der etwa gleichen Dosierung gut eingestellt waren...
- weite Pupillen nach Anfall und neurologische Ausfälle können nach einem Anfall auftreten, abklären lassen!
Andrea, ganz lieben Dank nochmals für deine liebe Unterstützung!!!
Caroline geht es mittlerweile soweit ganz gut....
Liebe Grüße
Susanne