Medikamentenumstellung

Hilfe und Leitlinien für Diagnose und Behandlung und Therapien
Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#31

Beitrag von Caro » Do 4. Apr 2013, 10:28

Hallo,

waren heute bei der TÄ, so wie es aussieht hat Caroline eine Magenschleimhautentzündung die wir jetzt erstmal behandeln. Zum Glück frißt sie so, dass wir die Versogung mit Phenobarbital machen können.

Die Globoli ( Levetiracetam ) frißt sie nach wie vor nicht, da hat sie einen absoluten Riecher.

Momentan ist sie anfallsfrei.

Viele Grüße

Susanne

Benutzeravatar
elmo
Moderator
Beiträge  11117
Registriert  Sa 19. Mär 2011, 07:48
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#32

Beitrag von elmo » Do 4. Apr 2013, 10:39

Hallo,

also hm - Magenschleimhautentzündung finde ich jetzt in der Nebenwirkungsliste nicht. Aber ich gebe zu, ich hab auch etwas Probleme all diese Fachausdrücke sicher zu verstehen, selbst wenn ich sie dauernd lese.

Zur Sicherheit hier noch der Auszug aus der roten Liste:
"Nebenw.: Z 3 (-750 mg Filmtbl.), Z 36 a (-Lsg.). Sehr häufig: Nasopharyngitis, Somnolenz, Kopfschm. Häufig: Anorexie (Risiko einer Anorexie höher, wenn Levetiracetam zus. m. Topiramat verabreicht wird), Depress., Feindseligk./Aggress., Angst, Insomnie, Nervosität/Reizbark., Konvulsion, Schwindel, Gleichgewichtsstör., Lethargie, Tremor, Drehschwindel, Husten, Abdomin.-schm., Diarrhö, Dyspepsie, Nausea, Erbr., Rash, Asthenie/Müdigk. Gelegentl.: Thrombozytopenie, Leukopenie, Gewichtsverlust, Gewichtszun., Suizidversuch, suizidale Gedanken, psychot. Stör., anormales Verhalten, Halluzinat., Wut, Konfusion, emotionale Labilität/Stimm.-schwank., Agitierth., Amnesie, Beeinträcht. d. Gedächtnisses, Koordinationsstör./Ataxie, Parästhesie, Aufmerksamk.-stör., Diplopie, verschwomm. Sehen, anormaler Leberfunkt.-test, Alopezie (in mehreren Fällen nach Absetzen v. Levetiracetam UCB Bess.), Ekzem, Juckreiz, Muskelschwäche, Myalgie, Verletz. Selten: Infekt., Panzytopenie (b. einigen dieser Fälle Knochenmarksdepress. festgestellt), Neutropenie, Suizid, Persönlichk.-stör., anormales Denken, Choreoathetose, Dyskinesie, Hyperkinesie, Pankreatitis, Leberversagen, Hepatitis, TEN, SJS, Erythema multiforme."

Übelkeit (Nausea) und Dyspepsie (Verdauungsprobleme die unter Umständen mit Bauchschmerzen einhergehen) können Nebenwirkungen von Levetiracetam sein, da wird eine symptomatische Behandlung wenig nutzen. Das sollte man im Hinterkopf behalten.

Liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#33

Beitrag von Caro » Do 4. Apr 2013, 14:58

Hallo Andrea,

danke für die Info aus der roten Liste, habe das erstmal mit meinem Pschyrembel durchgelesen :).


Im Moment ist es verzwickt, die Verabreichung des Phenobarbital ist sichergestellt, Levetiracetam gar nicht. Wir sind im Moment froh, dass sie 3/4 Lumi überhaupt nimmt.....

So hat Caroline also einen Blitzentzug, Ziel ist im Moment, dass sie überhaupt was frißt...Eingabe über das Maul geht zwar einmal, beim zweiten Mal sitzt sie z.B. unterm Bett und läßt sich freiwillig nicht so einfach fangen....( ist vor allem nach dem TK Aufenthalt noch verstärkt )....

Nebenwirkung v. Levetiracetam: das vorzeitige Sättigungsgefühl und die evtl. Übelkeit / Reizmagen kann gut auch so bei Caroline sein, könnte auch ihre sehr kleinen Futtermengen erklären die sie im Moment frißt.

Werde mir nochmal eine zweite Meinung einholen weil ich im Moment sehr unsicher bin was jetzt für sie gut ist. Habe auch Angst vor evt. Entzugserscheinungen.

Ganz liebe Grüße

Susanne

Benutzeravatar
elmo
Moderator
Beiträge  11117
Registriert  Sa 19. Mär 2011, 07:48
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#34

Beitrag von elmo » Do 4. Apr 2013, 17:21

Hallo,

ich hoffe, dass nichts schlimmes passiert. Wir haben Quari auch schon mal Rapid-Entzogen, als klar wurde, dass seine Hautablösungen vom Phenobarbital gekommen war. Da haben wir - mit Rücksprache mit dem TA dann das Pheno ganz innerhalb einer Woche auf 0 runtergefahren.

Vielleicht könntet ihr bei Caroline sicherheitshalber das Pheno etwas hochfahren - natürlich nur, wenn euer TA das OK findet.
Nur um sicher zu sein, dass eventuelle Anfälle die durch den Entzug auftreten dann abgefangen werden.

Liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#35

Beitrag von Caro » Do 4. Apr 2013, 20:33

Hallo Andrea,

denke mal das mit dem Höherfahren des Phenobarbitals ist eine gute Idee, haben wir auch versucht ( der Phenobarbitalspiegel vom 8. März ( 28,8 ug/ ml ) würde das auch hergeben. Leider nimmt sie die Tabletten nach wie vor sehr wiederwillig , nimmt die 3/4 mit viel tricksen, das letzte Viertel gelingt im Moment nicht....Der Appetitmangel ist im Moment ein riesen Problem....

Habe mir ne 2. Meinung geholt: gut ist, dass Caroline wenigstens den Phenobarbitalspiegel im Moment so halten kann, Anfälle hat sie im Moment keine.

TÄ schließt sich mit TH zusammen. Morgen sehen wir hoffentlich weiter....

Ist im Moment wirklich ein Zittern, dass nichts weiter passiert. Sorgen macht mir ihr Verhalten: Caroline ist sehr ängstlich und verkriecht sich viel. Beliebte Tagesrituale: gleich null...

Wie ging es denn Quari bei der Blitzumstellung ? Das war ja auch nicht ganz so ohne...

Besorgte Grüße

Susanne

Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#36

Beitrag von Caro » Sa 6. Apr 2013, 08:32

Guten Morgen,


möchte mal kurz berichten wie es jetzt bei mir und Caroline weitergegangen ist.

Habe ja eine 2. Meinung bei einer anderen TÄ eingeholt, die sich mit der TH kurzgeschlossen hat. Sie hat sich sehr viel Zeit für uns genommen.

Caroline geht es jetzt wieder besser!

Für Caroline war es ein Glück, dass sie Levetiratecam ( kürze das jetzt mal mit Lev ab ) als add on Präparat hatte und so eine Grundversorgung durch das Phenobarbital sicher gestellt war. Die Entzugserscheinungen vom Lev sind natürlich vorhanden aber zumindestens bei Caroline nicht ganz so ausgeprägt.

Ich könnte noch einen weiteren Behandlungsversuch starten, aber die negativen Nebenwirkungen von Lev waren eindeutig für sie da. Im Moment hat sie keine Anfälle, ihr geht es wesentlich besser und wenn sie ohne auskommt ist es ja nur gut.
Im Moment planen wir auch kein anderes add on Präparat ( wieder Diazepam ), die momentane Situation läßt es zu und sie ist auch bei uns im Moment unter Beobachtung.

Wir haben die Dosierung des Phenobarbital von 3/4 Tabl. ( 15 mg Tablette Luminalette ) auf 1 ganze Tabl. je morgens und abends erhöht ( Andrea, das hast du schon gut eingeschätzt :) ) und können so die etwaige Krampfbereitschaft besser abfangen.

Wegen der Magenprobleme ( Caroline war ja nach dem Füttern immer am kauern und hatte enormen Appetitmangel ) geb ich ihr im Moment Omep ( etwas unter die Hälfte einer 10 mg Kapsel 1 mal am Tag , schleckt sie mit Reconvales gut auf ) . Schon heute war die positive Wirkung feststellbar: Caroline hat nach dem Essen nicht mehr gekauert sondern sich entspannt hingelegt, Tabletten geben kein Problem, danach hat sie viel mehr als sonst gefressen.

Zusätzlich bekommt sie zur Streßminderung ( beide Lisa als auch Caroline sind nach den TK Aufenthalten noch sehr ängstlich, gestreßt ) Zylkene ( Inhaltstoff Alpha-Casozepin, Extrakt aus Milcheiweiß Casein ) .

Fazit:

Lev. ist mit Sicherheit ein gutes add on Präparat, allerdings können da auch wie bei jedem Präparat deutliche Nebenwirkungen auftreten. Bei uns war halt so: das Phenobarbital kann eine Appetitmindernde Wirkung haben und wenn durch Lev noch zusätzliche Magenproblem wie bei Caroline auftreten können ist das ganz natürlich mehr als nur mühsam....

Ganz liebe Grüße

Susanne

Benutzeravatar
elmo
Moderator
Beiträge  11117
Registriert  Sa 19. Mär 2011, 07:48
Sagst du uns deinen Vornamen?  Andrea
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#37

Beitrag von elmo » Sa 6. Apr 2013, 08:40

Hallo Susanne,

ich finde, das klingt sehr gut und so als wäre es ein guter Weg.

Ich hoffe, es geht weiter "bergauf".

Liebe Grüße
Andrea

Benutzeravatar
Taggecko
Mitglied
Beiträge  229
Registriert  Fr 11. Mai 2012, 23:58
Sagst du uns deinen Vornamen?  Eva

Re: Medikamentenumstellung

#38

Beitrag von Taggecko » Sa 6. Apr 2013, 11:36

Schön, dass Caroline das Absetzen von Lvetiracetam ohne erneuten Anfall überstanden hat, Magenschmerzen sind wirklich eine seltene Nebenwirkung und ich würde auch drauf achten , wie es sich nach dem Absetzen von Omep entwickelt, nicht dass was anderes dahintersteckt .
Grüße von Eva

Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#39

Beitrag von Caro » Sa 6. Apr 2013, 12:42

Eva hat geschrieben

" Schön, dass Caroline das Absetzen von Lvetiracetam ohne erneuten Anfall überstanden hat, Magenschmerzen sind wirklich eine seltene Nebenwirkung und ich würde auch drauf achten , wie es sich nach dem Absetzen von Omep entwickelt, nicht dass was anderes dahintersteckt "



Hallo Eva,

danke für den Hinweis,
habe ich auch schon überlegt,
Werde nächste Woche das mit der neuen TÄ abklären, erstmal Bestimmung des Phenobarbitalspiegels und Erstellung eines geriartrischen BB, überlege auch eine bildgebende Diagnostik möchte da auch Sicherheit haben...


Hallo Andrea,

auch dir vielen Dank für die guten Wünsche!
Bin heilfroh, dass alles noch ohne große Zwischenfälle gelaufen ist....Aber es lohnt sich doch eine 2. Meinung einzuholen, habe jetzt das Gefühl, dass bei Caroline nun ganzheitlicher geschaut wird....



Ganz liebe Grüße

Susanne

Benutzeravatar
Caro
Mitglied
Beiträge  1564
Registriert  Mi 16. Jan 2013, 21:12
Sagst du uns deinen Vornamen?  Susanne
Kontaktdaten 

Re: Medikamentenumstellung

#40

Beitrag von Caro » Do 9. Mai 2013, 08:23

Guten Morgen,


gerade habe ich Caroline in die TK gebracht.

Sie hatte eine Anfallsserie die ich auch mit einen Diazepam Clistier nicht unterbrechen konnte. Zwischen den Anfällen war sie äußerst ängstlich, desorientiert und knurrte ständig.

Nun wird in der TK versucht die Anfallsserie zu stoppen, wie es aussieht werden wir wieder mit einem add on Präparat arbeiten müssen und da bleibt wegen der parodoxen Wirkung auf das Diazepam als add on Präparat ( so wie der aufnehmende TA meinte ) im Moment nur das Levetiracetam übrig.

Traurige Grüße

Susanne

Antworten

Zurück zu „Epilepsie“