Besitzer krank => Katze krank?

[elmo]

Hallo,

also ich muss sagen, die Frage ist mir schon fast etwas peinlich. Aber, nachdem Indigo nun die neunte Woche hier ohne Cortison gesund ist frage ich mich langsam, was eigentlich mit ihm los war.

Klar, kann es möglich sein, das "dicke Ende" kommt in den nächsten Tagen aber wenn nicht?

Wie ist es möglich, dass ein totkranker Kater, nur durch Besitzerwechsel gesund wird? Eigentlich halte ich die "psyschische" Situation für Katzen (grade wenn sie neu hinzu kommen) nicht wirklich für ideal, es ist etwas voll hier und das ist natürlich nicht so nett wie zu zweit oder dritt in einem Haus zu leben das noch viel grösser ist und zusätzlich Freigang zu haben.

Trozdem war er bei seinen Vorbesitzern krank UND unsauber, er hat ja überall rumgepinkelt - hier (dabei markieren ja die potenten Kätzinnen hier ziemlich rum was eigentlich zum drüberpinkeln animieren könnte) hat er das noch nie getan.

Er frisst mitlerweile neben dem Rohfutter auch "normales" Dosenfutter, also Mittelklasse bis zu Aldi. Er bekommt wie alle auch Fummeltrockenleckerlis, derzeit von ner echten "Billigmarke", das einzige wo ich bei Trockenfutter drauf achte ist, dass das immer mal tiefgefroren wird bevor er es frisst. Wir haben sogar noch Restbestände Holzstreu gehabt die Axel neulich versehentlich in einem Klo benutzt hat - ohne dass etwas passiert wäre (das war ja mein "Favorit").

Kann es sein, dass er einfach so unter der Krankheit seiner Besitzerin gelitten hat dass er auch krank geworden ist (sie war schwer psyschisch krank)? Ich meine, mir ist schon klar, dass ein sensibler Bube wie Indigo das sicher wahrnimmt, aber so eine Reaktion?

Hat von euch schon mal irgendwer davon gehört oder gelesen oder so ewas erlebt?

Ich kanns mir zugegebenermassen eigentlich nicht vorstellen, aber sonst fehlt mir ein wenig die Idee.

Oder er hatte vielleicht doch eine Bleiallergie...

Liebe Grüße
Andrea

[Taggecko]

Er hatte eine schwere Allergie mit Astma.?
Das das bei einer Katze rein psychosomatisch so verstärkt ist, kann ich mir schlecht vorstellen, vllt fehlen bei Euch die Allergene, was immer das war.
Wobei mit dem Pinkeln, dass zeigt ja schon dass er Stess gehabt hat.

[Rafael]

Ich kann auch nur spekulieren, ist schon witzig.

Ich denke mal, im Prinzip koennen sensible Tiere schon staerker krank werden, bzw. Allergien schlimmer, auch so etwas sowas wie Markieren kann ich mir vorstellen. Dass aus einem gesunden Tier ein Tier mit Astma wird, dagegen weniger...

Es hinge vermutlich auch davon ab, was mit "schwer psychisch krank" gemeint ist.
Wenn es mit fuer das Tier schwer einschaetz- und vorhersagbaren und sich haeufig aendernden Situationen einhergeht, oder etwa drastischen abrupten Stimmungsschwankungen des Halters, macht das schon Sinn.
Etwa bipolare Stoerungen, oder auch Schizophrenie earen solche Faelle.
Wenn jemand aber nur Wahnvorstellungen haette (sagen wir sich konstant fuer Napoleon haelt, oder Verfolgungswahn durch das FBI hat), und sich konsequent entsprechend verhaelt, oder auch im Fall einer maessigen medikamentierten klinischen Depression kann ich es mir dagegen nicht recht vorstellen.

Gruesse,
Rafael

[elmo]

Hallo Eva,

einmal - wie gesagt - so richtig glauben kann ich das nicht, aber...

Und ansonsten: eigentlich weiss man nicht so recht was er hatte. Seine Diagnose lautete eigentlich "Tumor der in die Lunge hinein metastasiert hat" und damit sollte er eingeschläfert werden. Dass er eher eine Allergie hatte, wurde daraus geschlossen, dass er auf Cortison dann sehr gut reagiert hat (allerdings nur von meinem TA, die behandelnde Klinik hat bis zu seinem Umzug zu uns behauptet er habe Lungentumore). Aber auch mein TA meinte, das die Lunge sehr "untypisch" aussehen würde für eine Allergie und eben eher nach Metastasen - der ist aber so lange im "Geschäft" dass er das einfach hinnimmt, dass eben nicht immer alles so "lehrbuchmässig" aussieht. Und wie gesagt, seit fast Februar ist bei jeder Kontrolluntersuchung die Lunge OK gewesen.

Ich hab natürlich auch an fehlende Allergene gedacht, aber dass er so gar nichts zeigt hier seit er sich wieder eingelebt hat?
Auch wundert es mich, weil er ja einen Rückfall hatte, als er ungefähr 10 Tage oder so bei uns war. Wir hatten damals versucht ihn auf Cortisontabletten einzustellen (statt Depot-Cortisons) und er fing an schneller zu atmen und hatte auch wieder Atemgeräusche. Damals war er aber bereits ein Weilchen hier (wobei ich schon weiss, dass Allergien manchmal "nachwirken" auch wenn das Allergen nicht mehr vorhanden ist - aber wir haben ihn ja ganz brav mit Cortison gefüttert...).
Aber das fand ich schon komisch.

Liebe Grüße
Andrea

[elmo]

Hallo Rafael,

ich möchte nicht so detailliert über ihre Erkrankung sprechen, aber ich kann mir schon vorstellen, das das nicht immer vorhersehbar war.

Übrigens habe ich genau damit Probleme: "Dass aus einem gesunden Tier ein Tier mit Astma wird, dagegen weniger..."
ich kanns mir eigentlich nicht vorstellen, aber uneigentlich ist es sehr seltsam hier. Meine Hoffnung Anfangs war ja gewesen, dass er hier spontan gesund würde - wegen fehlender Allergene hier. Aber so war das ja nicht, sondern er war hier Anfangs eben auch noch krank. Dabei hat er damals mit Sicherheit weder einen Krümel getreidehaltiges Trockenfutter noch einen Krümel Holzstreu oder irgendeinen Fitzel Aldi-Futter oder sowas bekommen. Von daher...

Aber das ist wahrscheinlich eine Schnapsidee (dabei trinke ich gar keinen Schnaps).

Liebe Grüße
Andrea

[Rafael]

Och, fuer Schnapsideen braucht man keinen Schnaps, das weiss ich aus Erfahrung, ich trinke den naemlich auch ziemlich selten. Umgekehrt gilt es schon schon eher: Schnaps bedautet oft (noch) mehr Schnapsideen.

Ich finde einen kleinen Schub nach 10 Tagen sozusagen ein Nachklingen von Vorherigem durchaus vorstellbar. Erstaunlich waere es aber schon, wenn das Katzentier unvorhergesehees Menschnverhalten so umhaut, er dann aber in einer rel. grossen Katzengruppe inklusive potenter Tiere sich so gut arrangiert.

Rafael

[krummbein]

Hallo!
Psychosomatische Krankheiten kenne ich eigentlich nur bei Hunden.
Unser 2. Dackel war ein Paradebeispiel dafür. Sobald irgendwas anderes im Tagesgeschehen ablief, Renovierung, Koffer packen oder sonstiges Merkwürdiges fing Krümel mit heftigsten Magen-Darm Krämpfen an, sie wand sich wie ein Aal, das ging bis zum Erbrechen.

Wir hatten (in den 80er Jahren) dann vorsorglich vom TA Buscopan bekommen (oder so was ähnliches).

Dieses Phänomen "wuchs" sich aber heraus, als sie so 1 oder 2 Jahre alt war, war sie stabiler und wir konnten auf die Medizin verzichten.

Was ich versuche, mit dieser Geschichte zu erklären:
Indigos Anfälle bei Euch waren sehr zeitnah zum Ortswechsel.


Ich würde manchmal sehr gerne wissen, was Katzen so denken...
Aber:
Möglicher Weise merkt er irgendwie, dass Euer Tagesablauf geregelt abläuft und er keine Angst zu haben braucht, weil alles gut ist.. so wie es ist.


Ich spreche Katzen (eher als Hunden) eine gewisse Beobachtungsgabe zu und dass sie absehbar und endlich in irgendeiner Form Schlüsse ziehen können, ohne das ganz zu sehr zu vermenschlichen.

Ganz davon ab bin ich froh zu hören, dass es dem schönen (ha!) Indigo so gut geht.

Prognosen von Tierärzten stehe ich seit dem letzten Momo Krankheitsfall sehr skeptisch gegenüber...

Liebe Grüße,
Susanne

[Hatzeruh`s Mama]

Hallo Andrea,

ich glaube nicht nur daran, dass Tiere auch mit körperlichen Beschwerden auf ihre Besitzer reagieren - ich weiß es.

Gina war in den ersten zwei Jahren bei uns ständig krank - nicht nur die Hüfte, sondern auch Magen-Darminfekte, Atemwegsinfekte, unerklärliche Durchfälle, Magenprobleme usw. usw. Als wir damals das neue Schlafzimmer bekamen, hatte sie eine Darmentzündung. Als ich die Weihnachtsdeko aufhängte, hatte sie drei Tage Durchfall. Ich hab sie jedesmal zum TA geschleppt, mich furchtbar um sie gesorgt - dann starb überraschend mein Vater. Ich hatte schlicht keine Zeit, mir Sorgen um sie zu machen, war mit dem Nachlass meines Vaters mehr als beschäftigt. Und - Gina wurde gesund. Als sie meiner unmittelbaren Aufmerksamkeit sozusagen entronnen war und nicht ständig jemand um sie rum gluckte, ging es ihr besser.

Ich glaube, dass eine psychische Krankheit des Besitzers sich auf den Gesundheitszustand des Tieres auswirken kann. Und zwar so sehr, dass sich Krankheiten beim Tier entwickeln. Beim Menschen ist es doch nicht anders: Psychische Probleme verursachen körperliche Beschwerden. Warum sollte es bei Tieren anders sein?

Offensichtlich ist Indigo bei Euch zur Ruhe gekommen, trotz der großen Katzentruppe. Vielleicht auch und gerade deswegen - weil er mit Gefährten zusammen ist, deren Sprache er versteht. Wir sind sicherlich für die Tiere ohnehin schon schwer zu begreifen - wenn dann noch eine psychische Krankheit des Besitzes hinzukommt, die sich möglicherweise auch durch Verhaltensauffälligkeiten zeigt, wird es für das Tier doppelt schwer sein, im Alltag den Besitzer zu "verstehen".

Ich freue mich für Indigo, dass er angekommen ist und gesund wird.

[Juno]

Ich glaube, dass eine psychische Krankheit des Besitzers sich auf den Gesundheitszustand des Tieres auswirken kann. Und zwar so sehr, dass sich Krankheiten beim Tier entwickeln. Beim Menschen ist es doch nicht anders: Psychische Probleme verursachen körperliche Beschwerden. Warum sollte es bei Tieren anders sein?

Das denke ich auch.
Gerade, wenn es sich um Allergien, und damit um autoimmune Geschichten handelt, glaube, ich, dass die Psyche eine große Rolle dabei spielt. Insbesondere bei sehr sensiblen Tieren. Auch, dass Asthma sich durch Stress und Unsicherheit verstärkt, finde ich nicht so abwegig.

Ich mag es eigentlich nicht, solche Thesen nur auf persönliche Erfahrungen zu stützen - aber mehr habe ich tatsächlich nicht zur Hand.
Mal als Beispiel ein nicht ganz so "krasser" Fall:
Tyler reagiert auf Stress oft mit Durchfall. In extremen Fällen bricht auch sein Granulom wieder auf. Tyler ist ebenfalls sehr sensibel und spiegelt meine eigenen Stimmungen sehr genau. Bin ich gestresst, ist also auch Tyler gestresst und reagiert mit Durchfall. Seinen letzten - sehr leichten - EG-Schub hatte er, als mein Opa im Krankenhaus lag. Solche Korrelationen kamen nun schon zu oft vor, als dass ich sie als reinen Zufall abtun könnte.

Unberechenbares Verhalten stellt für eine Katze natürlich einen riesigen Stressfaktor dar, schätzen sie doch wenigstens bis zu einem gewissen Grad Beständigkeit und vor allem berechenbare Gegenüber. Auch, wenn bei Euch sehr viel mehr Katzen leben, kann Indigo bei Euch wahrscheinlich alle Mitbewohner, tierische wie menschliche, viel besser einschätzen und weiß, dass Ihr Euch konsistent verhaltet.

Ich freu mich ebenfalls, dass es ihm nun wieder besser geht.

[Joyce&Luna]

Hallo Andrea

Wie du schon sagtest, ich denke er hatte eine Bleiallergie.
Aber es könnten auch andere Dinge gewesen sein, vielleicht irgend etwas was im Haushalt ist wo er ständig mit im Kontakt war.

Wo er am Anfang bei dir war und da noch einmal ein Rückschlag kam, war ich 100% überzeugt das es die Bleikugel war.
Ich habe vieles darüber gelesen, obwohl es da mehr um Menschen ging als um ein Tier. Natürlich habe ich da vergleiche gezogen und ich würde wirklich behaupten, dass sie der Grund war.

Man weis ja auch gar nicht genau wie lange diese Kugel in ihm war und wann es genau mit ihm da angefangen hat.

Aber eins wissen wir jetzt, er wird noch ein schönes langes und gesundes Leben führen. Das ist das einzige wichtige !!!!!!
Man wird nicht mehr raus bekommen, was es genau war.
Es ist vorbei und du hast dem Kampf gewonnen.

Knuddel ihn mal von mir.

Anke