Schmerztherapie beim Tier/Katze

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Gast 55

Schmerztherapie beim Tier/Katze

#1

Beitrag von Gast 55 » So 17. Jun 2012, 13:28

Warum Katzen/Tiere keine/kaum Schmerzen zeigen ...

Würde ein Tier, das in der freien Natur lebt und erkrankt ist, vor Schmerzen winseln ? Nein- es würde als schwach gelten und somit Angriffen von Tieren ausgesetzt, die sich sonst nicht trauen würden, es anzugreifen.
Dieser Selbsterhaltungstrieb, wird von einer Generation an die nächste übergeben. Das ist bis heute bei unseren Katzen noch so-uns nur meist nicht bewusst.

Wir glauben, unsere Katze äußert Schmerzen. Tut sie auch. Aber nur, wenn diese plötzlich und unerwartet auftreten.
Leidet das Tier unter Schmerzen,sieht sie noch genau so aus wie gestern - ist aber krank - und hat Schmerzen. Wir wollen nicht wahrhaben, dass unser Tier leidet, denn es sieht ja so gut aus und heult auch nicht. Also - muss es ihm zwangsläufig gut gehen.

Wer dem entgegen wirken möchte, kann beim Arzt Vorsorgeuntersuchungen(sei es in Forum von Blutbildern,oder auch regelmäßige Vorstellung beim TA.)durchführen lassen. Man hat so zwar keine 100%Garantie,die es nun mal bei einem Lebewesen nicht geben kann , dank der neuesten Medizintechniken ist heutzutage jedoch schon einiges möglich.
Hier steht Information an erster Stelle.


Schmerzen zählen zu den Sinnes-Erlebnissen,gehen mit drohender oder auch tatsächlicher Schädigung von Gewebe oder Körperteilen einher.
In diesem Zustand sind gängige Funktionen sowie Verhalten verändert um den Schmerz zu verringern

Ob der zahlreichen Möglichkeiten der Schmerzbehandlung wird jedoch auch hier an Grenzen gestoßen.
Für eine fachgerechte Behandlung ist deren Beurteilung Voraussetzung.Schmerzskalen können hierbei durchaus nützlich sein.

Handelsnamen in der Tiermedizin z.B. Meloxivet, Metacam, Animeloxan, Rheumocam,Onsior,Cortison wird ebenso als Schmerzmittel verabreicht,
Das mit am meisten verordnete Mittel in der Schmerztherapie ist

Meloxicam (Metacam)
Boehringer Ingelheim GmbH


Wobei hier auch bedacht werden sollte- Metacam ist Schmerzmittel und Entzündungshemmer, rein zur Bekämpfung der Symptome - nicht der Ursache.

Der enthaltene Wirkstoff ist Meloxicam
1 ml der Suspension enthält 0,5 mg Meloxicam sowie Saccharinum natricum et alia zur Aromatisierung

Meloxicam ist ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAID) und Antiphlogistikum (Entzündungshemmer) der Oxicam-Gruppe (Stoffe, die in der Medizin als Nichtopioid-Analgetika eingesetzt werden).
Meloxicam bewirkt anti-inflammatorische (entzündungshemmende), antiexsudative (hemmt den Austritt von Flüssigkeit aus Gefäßen im Rahmen einer Entzündung), analgetische (schmerzhemmende) und antipyretische (fiebersenkende) Effekte. Es hemmt die Leukozyten-Infiltration ins entzündete Gewebe , beugt entzündlichen Knorpel- und Knochenschädigungen vor.
vetpharm

Meloxicam wird vor allem bei chronischen Gelenkserkrankungen angewandt (Arthrosen), da es sich in der Gelenkflüssigkeit anreichert. Ebenso bei schmerzhaften Prozessen wie (Gicht, Morbus Bechterew, Rheuma) und zur Schmerztherapie vor und nach Operationen .
Zur Verminderung von geringen bis mässigen post-operativen Schmerzen und Entzündungen nach operativen Eingriffen bei Katzen, z.B. orthopädischen Eingriffen und Weichteiloperationen.

Bei der Katze wird die maximale Meloxicam-Plasmakonzentrationen nach ca. 3 Stunden erreicht, die Halbwertszeit beträgt 24 Stunden. Dies bedeutet, das nach drei Stunden die höchste Wirksamkeit erreicht ist und sie sich innerhalb von 24 Stunden um die Hälfte verringert, so dass man Metacam nur einmal am Tag geben muß .

Das Mittel sollte nicht bei Erkrankungen der Magen- oder Darmschleimhaut, Niereninsuffizienz, Störungen der Blutgerinnung und Kindern bzw. sehr jungen Tieren (< 6 Wochen) angewendet werden. In der späten Schwangerschaft oder Trächtigkeit ist das Mittel kontraindiziert.

Der Abbau erfolgt in der Leber über das Enzym CYP2C9, die Ausscheidung über die Galle (und damit über den Kot) und Urin.


Mich würden hier Meinungen dazu interessieren, die gerne aus gelesenem-sowie selbst gemachten Erfahrungen resultieren können.

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elmo
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Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#2

Beitrag von elmo » So 17. Jun 2012, 15:20

Hallo Christiane,

gehört nicht zur Schmerztherapie auch dieser Akupunktur und Akupressurkram und auch irgendwie das was die Naturheilkunde anbietet? Damit kenne ich mich nun gar nicht aus aber ich benutze zum Beispiel gegen Kopfschmerzen das Kopfschmerzmittel der Anthroposophen (hat mir meine Ärztin, die eine solche ist mal empfohlen) und das hilft tatsächlich...
(das ist ein homöopathisches Mittel aber "mit" Inhaltsstoff).

Nur wisste ich nicht, was man da schreiben kann ich hab nämlich keine Ahnung...

Sehr gut finde ich hier an dem geschriebenen, dass du noch einmal darauf hinweist, wie schnell man Schmerzen bei der Katze übersehen kann.

liebe Grüße
Andrea

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Gast 55

Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#3

Beitrag von Gast 55 » So 17. Jun 2012, 15:51

Hallo Andrea
gehört nicht zur Schmerztherapie auch dieser Akupunktur und Akupressurkram und auch irgendwie das was die Naturheilkunde anbietet?
Dies gehört ebenso dazu-nur fehlen mir da nachvollziehbare Erfahrungen/Erfolge.

Könnte mir auch einen Ansatz im epileptischen Bereich vorstellen.Wäre da etwas bekannt?

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elmo
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Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#4

Beitrag von elmo » So 17. Jun 2012, 16:40

Hm...

also im Bereich der Epilepsie wird - glaube ich - auch begleitend mit "natürlichen" Mittelchen gearbeitet, so kenne ich eine Frau die ihrer Katze lange nur irgenwelche Kräuter gefüttert hat und noch keine "richtigen" Antiepileptika.

Aber da versucht man eben die Tiere anfallfrei zu bekommen, und das wird zu - sagen wir mal - 90% oder noch mehr dann eher mit schulmedizinischen Medikamenten gemacht.

Ich habe mit Quari einen kleinen Exkurs ins homöopathische hinter mich gebracht. Und zwar war das damals, als er die offenen Hautstellen durch das Phenobarbital hatte. Die hat eine Tierheilpraktikerin damals behandelt und zwar indem sie Callendula gespritzt hat. Danach sind die Stellen auch unglaublich schnell abgeheilt. Sie hatte zudem behauptet, dass man mit Callendula seine Epi heilen könne (er musste ja das Phenobarbital eh absetzen wir haben da also dann schauen können ob das stimmte) aber nach wenigen Tagen begann er auch mit Callendula zu krampfen so dass wir dann also das Kaliumbromid eingeführt haben.

Ich hab noch NIE gehört, dass eine Katze, die regelmässig Anfälle hat, nur mit Hilfe von Homöopathischen Mitteln anfallfrei geworden ist.

Klar, kann man einige Dinge schon bei der Ernährung tun um die Anfallshäufigkeit zu senken, sicher auch das eine oder andere "Naturmittelchen" geben aber nicht ausschliesslich (und wenn, dann nur in Fällen die man sonst eher ganz unbehandelt lassen würde - glaube ich).

Liebe Grüße
Andrea

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Gast 55

Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#5

Beitrag von Gast 55 » So 17. Jun 2012, 16:48

Danke für die Erklärung...gehört nun zwar nicht unbedingt hier dazu,eher in die Epi-Ecke ,würde jedoch auch dies gern ansprechen
Angstzustände sind bei Epi doch gegeben,wie schaut es mit Schmerzen aus?Damit meine ich nun Nervenschmerzen,keine wegen einer entstandenen Verletzung infolge eines Anfalls.

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Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#6

Beitrag von Taggecko » So 17. Jun 2012, 17:57

Nichtsteroidale Antirheumatica wie Metacam sind ja bei Dauergabe problematisch , da sie die Nierenfunktion verschlechtern. Eine Alternative, die m.E. Viel zu selten eingesetzt wird und wohl bei den TÄ noch nicht so auf dem Schirm ist ist die Dauergabe von Opioiden.
Da hat ja bei den Humanmedizinern auch erst in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden , das auch bei nicht durch bösartige Prozesse sondern zum Beispiel auch bei chron. Arthroseschmerzen einzusetzen .
Den 11 j Bordercollimischling eines Bekannten , der durch das Metacam Darmbluten bekam und kurz vor dem Einschläfern stand haben wir mit Tramadol- das ist ein nicht BTM pflichtiges Opiod aus der Humanmedizin für zwei Jahre sehr gut hinbekommen, der Hund hatte keine Nebenwirkungen und jetzt ist die Wirbelsäule so weit eingesteift, dass er gar keine Schmerzmittel mehr braucht.
Grüße von Eva

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Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#7

Beitrag von Gast 55 » So 17. Jun 2012, 18:05

Hallo Eva..
Über die Langzeitwirkung bei der Katze ist wenig bekannt.Ich hatte da von Inappetenz und Hemmung der Magen-Darm-Motilität gelesen.
Ist es wie unter Metacam,beim älteren Tier sieht man Nutzen und Nebenwirkung vertretbar -beim jüngeren Tier sollte auf ein anderes Mittel gegriffen werden.?
So könnte ich es mir zumindest vorstellen.

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Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#8

Beitrag von Taggecko » So 17. Jun 2012, 18:19

Ja Inappetenz und Verstopfung sind typische Nebenwirkungen , aber auch Dosisabhängig. Jüngere Tiere brauchen ja selten länger Schmerzmittel , und wenn die Lebenserwartung eingeschränkt ist, spricht m.E. nichts dagegen alles zu versuchen.
Bei älteren Tieren ist ja oft die Nierenfunktion kritisch und die Nieren - und Lebertoxizität der Opioide im Langzeitgebrauch ist relativ gering.
Auch beim Menschen... Wieviele da schwerwiegende Nebenwirkungen unter Diclofenac, was mit dem Metacam gut zu vergleichen ist, bekommen :roll: Wenn ich einen über 80 jährigem sehe, der von seinem Hausarzt Ibuprofen oder Diclofenac und dann vielleicht noch was zur Blutverdünnung als Dauermedi bekommt, könnt ich...
Aber ist auch mein Lieblingsthema als Schmerztherapeutin.
Grüße von Eva

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Gast 55

Re: Schmerztherapie beim Tier/Katze

#9

Beitrag von Gast 55 » So 17. Jun 2012, 18:32

Bei älteren Tieren ist ja oft die Nierenfunktion kritisch und die Nieren - und Lebertoxizität der Opioide im Langzeitgebrauch ist relativ gering.
Das war mir nie so ganz klar.Nun zeigt es mir eine Richtung.Danke Eva.

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