Verschiedene Narkosearten

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krummbein
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Verschiedene Narkosearten

#1

Beitrag von krummbein » Mo 28. Nov 2011, 23:25

Aufgrund des Zahnsteinentfernungs threads habe ich mich mal gefragt, was es für verschiedene Narkosearten es gibt.

Wo liegen die Vor-und Nachteile, was sind die Kosten?

Wann verwendet man welche?

Also ich "kenne" bei Katzen die "Spritznarkose"; durch einen Zufall fand ich heraus, dass es da 2 verschiede gibt.
Die Normale und die, wo die Katzen schneller wieder "da" und fit sind. Unterschied bei unserem Tierarzt: 5€ mehr

Wer weiß mehr darüber?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mal berichtet, welche Narkose für was für einen Eingriff bei Eurer Katze verwandt wurde.

Liebe Grüße,
Susanne

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Gast 55

Re: Verschiedene Narkosearten

#2

Beitrag von Gast 55 » Di 29. Nov 2011, 12:28

Aufgrund des Zahnsteinentfernungs threads habe ich mich mal gefragt, was es für verschiedene Narkosearten es gibt.


Narkose im Blick

Unter Narkose wird eine Ausschaltung der
Empfindungs- und Sinneswahrnehmungen
(Temperatur, Geräusche, Licht, Geschmack,
Geruch und Schmerz) verstanden, die sich
Bewusstlosigkeit, Schmerzlosigkeit und
Muskelentspannung äußert



Lokalanästhetika

Hierzu gehören Arzneistoffe die zum Estertyp zugeordnet werden, wie z.B Cocain,Procain,Tetracain.Ebenso die dem Amidtyp zugeordneten Stoffe wie - Lidocain
Mepivacain und Andere.

Inhaltationsnarkotika

Hier werden in der Veterinärmedizin u.A Halothan und Methoxy-Fluran verwendet.

Injektionsnarkotika

Hier werden u.A. für die Katze das langwirksam Pentobarbital ,ebenso kurze wirksame Barbiturate verwendet.
Althesin ist z.B. ein Kurzzeitnarkotikum welches sich für kleine Eingriffe bei der Katze eignet-rasche Wirkung ~ kurze Narkosedauer.



Aus der Vielzahl der Narkosemittel werden bei modernen
Narkosen diejenigen ausgewählt, die sich in ihrer erwünschten Wirkung ergänzen, so dass niedrige Dosen der
Einzelmittel gewählt und unerwünschte Wirkungen minimiert werden können.

Es ist zu beachten,dass fettarme Tiere wie die Katze ,einen längeren Nachschlaf haben.

Ferner ebenso, dass Maskenkatzen (z.B. Heilige Birma, Siam, Ragdoll,etc)
besonders Narkoseanfällig sind .Der Grund besteht darin, dass ihnen ein spezielles Lipid fehlt. Daher kann die übliche Dosierung mg/kg/KG
für diese Katzen zu hoch sein.

KLICK


Janis wurde nach seiner Femurkopfresktion schlafen gelassen.
Hierbei wurde ein lang wirkendes Narkotikum verwendet.Ebenso das Schmerzempfinden weit möglichst ausgeschalten.

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krummbein
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Re: Verschiedene Narkosearten

#3

Beitrag von krummbein » Di 29. Nov 2011, 13:06

Danke für die Info.
Was bedeutet Narkose Anfällig?
Kann man Maskenkatzen quasi mit einer Narkose das Leben gefährden?

Liebe Grüße,
Susanne

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Gast 55

Re: Verschiedene Narkosearten

#4

Beitrag von Gast 55 » Di 29. Nov 2011, 16:09

Hallo Susanne
Kann man Maskenkatzen quasi mit einer Narkose das Leben gefährden?
Wird behauptet ,da Verhältnismäßig viele Maskenkatzen eine OP nicht überlebt hatten.Einen sicheren Beweis gibt es meine ich nicht.

Maskenkatzen haben durch den Akromelanismus ein anderes Stoffwechselverhalten.
Akromelanismus ist das Phänomen, das bei Siam- oder Colourpointkatzen auftaucht.Durch eine genetisch bedingte Störung in der Produktion des Enzymes Thyrosinase können die Pigmente, die die Fellfärbung bestimmen, nur an den kühleren Teilen des Körpers der Katze gebildet werden. Hier spricht man von Akromelanismus, was soviel bedeutet wie, dass das Melanin, also die Pigmentierung, nur an Körperspitzen auftritt. So kommt es, dass Siam- und Colourpointkatzen eine "Maske" tragen, dunkle Pfoten und einen dunklen Schwanz haben.
Genetisch gesehen spricht man in diesem Fall auch von einem Teilalbinismus.

Es versteht sich von selbst -vor eine OP mit entsprechender Narkose das Tier genau zu untersuchen-und eben eine schonende und doch kurze Narkose zu wählen.

Je ruhiger das Tier im Vorfeld,desto besser .

Die Katze hat im Vergleich zum Hund ein geringeres zirkulierendes Blutvolumen,daher auch eine andere Verteilung von Anästhetika.
Die vagalen Reflexe (Nervus vagus (Vagus ist der zehnte Hirnnerv.]
bei der Katze sind in einer oberflächlichen Narkose sehr aktiv ,sodass hier -denke ich ,das Risiko eines Herzstillstandes besteht.

Durch Stress werden Hormone wie Adrenalin ,Noradrenalin innerhalb des Körpers ausgeschüttet.Hierbei kann es zu Komplikationen wie Rhytmusstörungen,Herzrasen ebenso wie eine Adrenalinumkehr kommen.
Der Blutdruck fällt ab ,Herz,Kreislauf Atmung reagieren mit Übererregung.Darunter fallen Abwehrbewegungen ebenso Erbrechen.

Bisher hieß es,da Maskekatzen zu den Halbalbinos gezählt werden,wäre das Narkoserisiko höher.

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