Schwangerschaft und Katzen , was sollte beachtet werden?
Verfasst Fr 25. Feb 2011, 15:31
Sollte man auf Toxoplasmose
im Zweifelsfall lieber testen lassen!
Muss der Schmusetiger etwa aus dem Haus, wenn das Baby kommt? Tragen alle Katzen Toxoplasmose Erreger mit sich herum - und wie gefährlich ist der Kontakt für schwangere Frauen?
Die Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit, die primär Katzen befällt.Ohne Laboranalyse ist eine Infektion mit dem Erreger nicht zu erkennen.Man geht jedoch davon aus
dass etwa die Hälfte aller Deutschen bereits eine Infektion mit Toxoplasmose nahezu unbemerkt mit grippeähnlichen Symptomen: mäßiges Fieber, leichte Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, evtl. Durchfall durchgemacht haben.
Der Körper bildet Antikörper, die ihn für den Rest seines Lebens vor einer neuerlichen Auseinandersetzung mit diesen ungebetenen Gästen schützen. Denn in aller Regel sind nicht alle "Besucher" gegangen bzw. konnten besiegt werden. Der eine oder andere hat sich abgekapselt und fristet sein Dasein im Körper auch weiterhin.
Das einmal alarmierte Immunsystem wacht darüber, dass sich kein Erreger "frei" im Körper bewegen kann oder von außen ein weiterer Vertreter der Familie "Toxoplasma gondii" KLICK in den Körper gelangt, ohne sofort vernichtet zu werden.
Schwangerschaft was beachten
Das Baby einer Schwangeren , die bereits einmal eine Infektion durchgemacht hat ist geschützt. Gefährlich für das Ungeborene wird es, wenn die werdende Mutter sich zum ersten Mal infiziert.
Inwieweit gefährlich ist unter Medizinern und Forschern umstritten.
Soviel ist jedoch sicher: Passieren Toxoplasmose-Erreger erst einmal die feine Membran der Plazenta, so gelangen sie in einen kindlichen Kreislauf, der noch durch kein funktionsfähiges Immunsystem geschützt ist.
Nun sagen die einen Mediziner, dass sowohl körperliche als auch geistige Behinderungen die Folge sein können - dass die bereits angelegten Organe - besonders aber das Gehirn und die Augen - nachhaltig geschädigt werden können. Selbst eine Fehlgeburt kann ausgelöst werden.
An anderer Stelle findet man die Meinung, dass die Toxoplasma-Erreger erst ab der 16. Woche die Membran der Plazenta durchdringen können - zu einer Zeit, zu der die Organbildung bereits abgeschlossen sei und von daher keine Fehlbildungen mehr befürchtet werden müssen. Allerdings schließt man auch hier Augenschäden sowie - bei schwerem Verlauf - ein vorzeitiges Absterben des Ungeborenen in der Gebärmutter nicht aus. Vertreter beider Meinungen sind sich jedoch einig, dass mögliche Folgen nicht bei allen infizierten Neugeborenen gleich zu erkennen sind. Manchmal treten Gesundheitsschäden
( z.B. Sehstörungen ) erst nach Monaten oder sogar Jahren auf.
Wodurch wird man mit Toxoplasmose infiziert ?
Die meisten denken bei dem Wort "Toxoplasmose" sofort an Katzen. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung kommen die Katzen jedoch erst an zweiter Stelle der möglichen Überträger. An erster Stelle steht Fleisch vom Schwein oder Schaf - insbesondere roh oder rosa gebraten: Tartar, "englisch" gebratene Steaks - aber auch Rohwurst wie z.B. Mettwurst und Salami.
Die Hauskatze kommt - wie gesagt - an zweiter Stelle. Wie kommt nun aber der "Toxoplasma gondii" in die Katze ? Dieses Sporentierchen ist ständig in einer Art "Kreislauf" unterwegs - ist dabei sehr anpassungsfähig und sehr vermehrungsfreudig. Als Wirte sind nahezu alle Säugetiere willkommen, die ihre "Gäste" nach einer gewissen Zeit wieder ausscheiden - bevor diese z.B. über Gräser in den nächsten Wirt gelangen. Interessanterweise sind Katzen die einzigen "Endwirte" in diesem Kreislauf. Doch scheiden auch sie einen entwicklungsfähigen Abkömmling des eigentlichen Erregers, die sogenannten "Oozysten" aus.
Katzen, die Freilauf haben und draußen jagen, sind wesentlich häufiger Träger von Toxoplasmose-Erregern .
Hauskatzen, die zudem noch mit Fertignahrung - also mit keinem rohen Fleisch - gefüttert werden, scheiden dagegen als Träger eher aus.
Wie kann man der Toxoplasmose vorbeugen ?
Für Katzen gibt es bisher keine Impfung gegen Toxoplasmose - doch kann der Tierarzt durch eine Untersuchung feststellen, ob eine Infektion vorliegt.
Darüber hinaus sollten Schwangere, die mit Katzen (auch reinen Hauskatzen) in Berührung kommen, vorsichtshalber ihr Blut auf Antikörper untersuchen lassen.
Finden sich keine Antikörper im Blut ( Test = negativ ) hat die Frau noch keine Infektion durchgemacht und sollte vorsichtshalber auf den Genuss von rohem oder halbrohem Fleisch verzichten
Ebenso bedenken, dass eine Infektion schon beim Hantieren mit Fleisch möglich ist und beim Zubereiten Einmal-Plastikhandschuhe tragen
eine bisher frei laufende Katze vom Tierarzt untersuchen lassen
nach jedem Kontakt mit Katzen ( auch Hauskatzen ) die Hände waschen
die Reinigung des Katzenklos anderen Personen überlassen oder dabei Gummihandschuhe tragen
bei der Gartenarbeit Schutzhandschuhe tragen, um einer "Schmierinfektion" durch verunreinigte Erde (streunende Katzen) vorzubeugen
Gemüse, Salate und Obst aus dem Freilandanbau prophylaktisch gut waschen, da insbesondere Insekten und Schnecken mit dem Kot von Katzen in Berührung kommen können
Behandlung von Toxoplasmose
Wenn es dennoch zu einer Infektion kommen sollte, kann das Erkrankungsrisiko für das Baby durch eine Behandlung der Mutter mit geeigneten Antibiotika wesentlich gesenkt werden.
Dennoch bleibt Vorbeugen der beste Schutz! Im Zweifelsfall gibt ein Bluttest Aufschluss.
©Zusammenfassung Gast 55
Lieben Gruß
Christiane
Laboklin.de
Toxoplasmose
KLICK
Was könnte man hier noch anführen,bzw. was wäre verbesserungswürdig?
im Zweifelsfall lieber testen lassen!
Muss der Schmusetiger etwa aus dem Haus, wenn das Baby kommt? Tragen alle Katzen Toxoplasmose Erreger mit sich herum - und wie gefährlich ist der Kontakt für schwangere Frauen?
Die Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit, die primär Katzen befällt.Ohne Laboranalyse ist eine Infektion mit dem Erreger nicht zu erkennen.Man geht jedoch davon aus
dass etwa die Hälfte aller Deutschen bereits eine Infektion mit Toxoplasmose nahezu unbemerkt mit grippeähnlichen Symptomen: mäßiges Fieber, leichte Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, evtl. Durchfall durchgemacht haben.
Der Körper bildet Antikörper, die ihn für den Rest seines Lebens vor einer neuerlichen Auseinandersetzung mit diesen ungebetenen Gästen schützen. Denn in aller Regel sind nicht alle "Besucher" gegangen bzw. konnten besiegt werden. Der eine oder andere hat sich abgekapselt und fristet sein Dasein im Körper auch weiterhin.
Das einmal alarmierte Immunsystem wacht darüber, dass sich kein Erreger "frei" im Körper bewegen kann oder von außen ein weiterer Vertreter der Familie "Toxoplasma gondii" KLICK in den Körper gelangt, ohne sofort vernichtet zu werden.
Schwangerschaft was beachten
Das Baby einer Schwangeren , die bereits einmal eine Infektion durchgemacht hat ist geschützt. Gefährlich für das Ungeborene wird es, wenn die werdende Mutter sich zum ersten Mal infiziert.
Inwieweit gefährlich ist unter Medizinern und Forschern umstritten.
Soviel ist jedoch sicher: Passieren Toxoplasmose-Erreger erst einmal die feine Membran der Plazenta, so gelangen sie in einen kindlichen Kreislauf, der noch durch kein funktionsfähiges Immunsystem geschützt ist.
Nun sagen die einen Mediziner, dass sowohl körperliche als auch geistige Behinderungen die Folge sein können - dass die bereits angelegten Organe - besonders aber das Gehirn und die Augen - nachhaltig geschädigt werden können. Selbst eine Fehlgeburt kann ausgelöst werden.
An anderer Stelle findet man die Meinung, dass die Toxoplasma-Erreger erst ab der 16. Woche die Membran der Plazenta durchdringen können - zu einer Zeit, zu der die Organbildung bereits abgeschlossen sei und von daher keine Fehlbildungen mehr befürchtet werden müssen. Allerdings schließt man auch hier Augenschäden sowie - bei schwerem Verlauf - ein vorzeitiges Absterben des Ungeborenen in der Gebärmutter nicht aus. Vertreter beider Meinungen sind sich jedoch einig, dass mögliche Folgen nicht bei allen infizierten Neugeborenen gleich zu erkennen sind. Manchmal treten Gesundheitsschäden
( z.B. Sehstörungen ) erst nach Monaten oder sogar Jahren auf.
Wodurch wird man mit Toxoplasmose infiziert ?
Die meisten denken bei dem Wort "Toxoplasmose" sofort an Katzen. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung kommen die Katzen jedoch erst an zweiter Stelle der möglichen Überträger. An erster Stelle steht Fleisch vom Schwein oder Schaf - insbesondere roh oder rosa gebraten: Tartar, "englisch" gebratene Steaks - aber auch Rohwurst wie z.B. Mettwurst und Salami.
Die Hauskatze kommt - wie gesagt - an zweiter Stelle. Wie kommt nun aber der "Toxoplasma gondii" in die Katze ? Dieses Sporentierchen ist ständig in einer Art "Kreislauf" unterwegs - ist dabei sehr anpassungsfähig und sehr vermehrungsfreudig. Als Wirte sind nahezu alle Säugetiere willkommen, die ihre "Gäste" nach einer gewissen Zeit wieder ausscheiden - bevor diese z.B. über Gräser in den nächsten Wirt gelangen. Interessanterweise sind Katzen die einzigen "Endwirte" in diesem Kreislauf. Doch scheiden auch sie einen entwicklungsfähigen Abkömmling des eigentlichen Erregers, die sogenannten "Oozysten" aus.
Katzen, die Freilauf haben und draußen jagen, sind wesentlich häufiger Träger von Toxoplasmose-Erregern .
Hauskatzen, die zudem noch mit Fertignahrung - also mit keinem rohen Fleisch - gefüttert werden, scheiden dagegen als Träger eher aus.
Wie kann man der Toxoplasmose vorbeugen ?
Für Katzen gibt es bisher keine Impfung gegen Toxoplasmose - doch kann der Tierarzt durch eine Untersuchung feststellen, ob eine Infektion vorliegt.
Darüber hinaus sollten Schwangere, die mit Katzen (auch reinen Hauskatzen) in Berührung kommen, vorsichtshalber ihr Blut auf Antikörper untersuchen lassen.
Finden sich keine Antikörper im Blut ( Test = negativ ) hat die Frau noch keine Infektion durchgemacht und sollte vorsichtshalber auf den Genuss von rohem oder halbrohem Fleisch verzichten
Ebenso bedenken, dass eine Infektion schon beim Hantieren mit Fleisch möglich ist und beim Zubereiten Einmal-Plastikhandschuhe tragen
eine bisher frei laufende Katze vom Tierarzt untersuchen lassen
nach jedem Kontakt mit Katzen ( auch Hauskatzen ) die Hände waschen
die Reinigung des Katzenklos anderen Personen überlassen oder dabei Gummihandschuhe tragen
bei der Gartenarbeit Schutzhandschuhe tragen, um einer "Schmierinfektion" durch verunreinigte Erde (streunende Katzen) vorzubeugen
Gemüse, Salate und Obst aus dem Freilandanbau prophylaktisch gut waschen, da insbesondere Insekten und Schnecken mit dem Kot von Katzen in Berührung kommen können
Behandlung von Toxoplasmose
Wenn es dennoch zu einer Infektion kommen sollte, kann das Erkrankungsrisiko für das Baby durch eine Behandlung der Mutter mit geeigneten Antibiotika wesentlich gesenkt werden.
Dennoch bleibt Vorbeugen der beste Schutz! Im Zweifelsfall gibt ein Bluttest Aufschluss.
©Zusammenfassung Gast 55
Lieben Gruß
Christiane
Laboklin.de
Toxoplasmose
KLICK
Was könnte man hier noch anführen,bzw. was wäre verbesserungswürdig?