Hallo Sandra,
ich glaube, die Frage müsste man ein wenig auseinanderbröseln:
besitzen die Katzen überhaupt die Fähigkeit sich mit anderen Katzen zu verstehen? Wenn ja, dann gilt Antwort B). Wenn nein, dann gilt Antwort A). (jedenfalls nach meiner Ansicht -aber mit Sicherheit gibts dazu auch noch viele andere Antworten).
Antwort A (gänzlich unsoziale Katzen)) ist eigentlich einfach. Die Katzen haben in ihrer Jugend versäumt kätzisches Miteinander zu erlernen. In der Jugendentwicklung von Katzen gibt es für alles eine Zeit es zu lernen. Es gibt eine Phase gibt in der Katzen hören, sehen und so weiter lernen (sicher kennst du diesen bescheuerten Streifenversuch - nur um mal zu zeigen wie extrem erlernte Defizite sein können):
(hier beispielsweise nachzulesen für die die ihn noch nicht kennen
http://www.uni-bielefeld.de/stud/fpsych ... g_2011.pdf
Katzen wachsen in einer Umgebung mit vertikalen oder horizontalen Streifen auf (wurden nach der Geburt 2 Wochen im Dunkeln gehalten danach pro Tag 5 Stunden in Streifenumwelt, den Rest des Tages im Dunkeln) hatten zusätzlich Halskrausen an
Katzen wurden 5 Wochen später untersucht waren für Streifenrichtungen, die sie nicht gesehen hatten, blind es wurden keine Neurone gefunden,
Und es gibt eine Zeit in der Katzen das kätzische Miteinander erlernen, also "interkätzische" kommunikation in jeder Art und Weise. Diese Zeit beginnt quasi kurz nach der Geburt und reicht meiner Meinung nach etwa in die ersten 4 Monate hinein. Für eine normale Sozialentwicklung sollten Katzen in dem Alter unbedingt Kontakt zu gleichaltrigen Kumpels haben und ebenso Kontakt zu freundlichen, erwachsenen Katzen (Mütter, Tanten, Onkel, Väter). Nur so lernen sie "ordentlich" mit anderen Katzen zu interagieren und auf diese Weise in ihrem restlichen Leben ohne Verständigungsschwierigkeiten auszukommen. Wichtig ist aber ebenso, dass sie später "im Training bleiben" - so wie aus einem Menschen, der lange Zeit in Isolation gelebt hat ein kontaktunfähiger Mensch werden kann, so kann das Katzen auch passieren, selbst wenn sie eine "gute Kindheit" hatten.
Für die Unfähigkeit überhaupt mit anderen Katzen auszukommen kann es aber auch noch einen anderen Grund geben, der sich jetzt etwas abgefahren anhört, aber es gibt ihn trozdem. Wenn eine Mutterkatze vor und während der Trächtigkeit nur unzureichend ernährt worden ist, dann kann es möglich sein, dass die Kitten eher zu unsozialen Katzen aufwachsen. Dazu hab ich irgendwann mal eine Untersuchung gelesen. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass Katzen selber in ihrer "Sozialität" etwas switchen können. In Gegenden/Zeiten mit ausreichend Futter leben sie gerne in teilweise sogar grossen Familiengruppen zusammen. Wird das Futter knapp, dann neigen sie dazu sich als Einzelkämpfer durchzuschlagen. Leider finde ich diese Untersuchung grade nicht mehr.
Antwort B (nur gegenüber bestimmten Artgenossen unsoziale Katzen): da gibts verschiedenste Möglichkeiten. Ich glaube, die häufigsten sind:
- Art der Zusammenführung. Manche Leute neigen dazu Katzen einfach "zusammenzuschmeissen". Ich würde auch ziemlich grollen, wenn mir jemand plötzlich einen fremden Menschen an den Küchentisch setzen würde - vielleicht würde diese Abneigung nach so einem miesen Start sich auch festsetzen (man sagt ja auch immer "der erste Eindruck ist entscheidend).
- eine Katze verbindet mit einer anderen Katze irgendwas böses (sowas "bleibt" auch manchmal ewig). Zum Beispiel kann es sein, dass grade als die eine Katze die andere das erst oder zweite Mal gesehen hat ihr der Besitzer versehentlich auf den Schwanz getreten ist, oder irgendwas anderes blödes passiert ist - auch das prägt und wird dann fälschlicherweise der "Neuen" in die Schuhe geschoben.
- die Katzen haben sehr unterschiedliches Temperament und passen schlecht zueinander. Mit der Zeit kann ständiges zum Spielen überfallen werden dazu führen, dass es zu tiefgreifenden Missstimmigkeiten kommt.
- Die gemeinsame Haltung stresst die Katzen. Das kann viele Ursachen habe, zum Beispiel zu wenig interessante Liegeflächen, zu wenige Toiletten (auch wenn Katzen nicht fremdpinkeln ist das durchaus möglich), das Futter steht zu nah beieinander oder darf geklaut werden, die Tiere fühlen sich beim Spielen gestört, sie haben sehr gleiche Ansprüche an ihre Menschen (wollen also am liebsten immer zur gleichen Zeit auf den Schoss) und so weiter.
- die Katzen können sich schlicht und ergreifend einfach nicht leiden. Ich mag auch manche Menschen nicht. Und könnte dir nicht mal sagen warum das so ist. Bestimmt würde ein Psycho-Mensch da eine Ursache finden können, aber ich glaube, man kann das als Durchschnittsmensch auch einfach hinnehmen. Glaube ich zumindest...
So, mehr fällt mir so spontan nicht ein, aber das ist sicher lange nicht vollständig. Natürlich kann man sicher dazu auch einiges an Literatur finden, aber zum Suchen bin ich jetzt echt zu faul...wir haben ja noch eine ganze Woche.
Liebe Grüße
Andrea