Selbstheilung der Tiere

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Gast 55

Selbstheilung der Tiere

#1

Beitrag von Gast 55 » Sa 24. Mär 2012, 08:38

Hallo

Anlässlich des Threads "Katzendrogen" würde ich gerne euer Meinung dazu hören.

Inwieweit könnten unsere Katzen so etwas einschätzen und auch umsetzen?Man kann ja nun auch veschiedene Kräuter auf dem Balkon pflanzen.Das Tier dazu kein Freigänger sein.


Der arktische Zodiakbär beispielsweise zerkaut Blätter der Pflanze Ligusticum, spuckt den Sud in die Pfoten, verreibt ihn in seinem von Parasiten durchsetzten Fell - und wird die Parasiten nach mehrtägiger Prozedur los.

Schimpansen mit Durchfall saugen einige Tage lang das Mark einer bitteren und als giftig bekannten Waldpflanze aus und werden gesund.
Andere falten bestimmte Blätter und würgen sie unzerkaut herunter - werden die Blätter wieder ausgeschieden, hängen daran Knötchenwürmer, die dem Tier zu schaffen gemacht hatten.
Andere Blätter werden nicht zerkaut oder geschluckt, sondern einfach im Mund herumgerollt - wie Menschen, die ein Medikament lutschen, das über die Mundschleimhaut aufgenommen werden muss.

Gibbons wiederum schmieren zerkauten Pflanzenbrei auf ihre Wunden.
Hirsche und Bären in Nordamerika reiben ihre Wunden an bestimmten Baumarten, deren Harz eine desinfizierende Wirkung nachgesagt wird.

Bisons, Elefanten, Bären essen hin und wieder von einer Baumart, von deren enthaltenem Alkaloid man mittlerweile weiß, dass es gegen Amöben wirksam ist.

Der Hornwurm kaut Tabakblätter, wenn eine Infektion sich ankündigt.

Und europäische Stare bespicken ihr Nest mit einer erlesenen Kollektion von pharmakologisch aktiven Pflanzen, deren Wirkspektrum sich gegen Bakterien, Insekten und Milben richtet - so haben die Jungvögel eine größere Lebenserwartung.

Quelle


*Katzenminze
*Katzengamander
*Zwerg-Zyperngras
*Muskatellersalbei
*Kriechende Jakobsleiter
*Baldrian
*Poleiminze

..um die bekanntesten zu nennen.Würden nun eurer Meinung nach kränkelnde Tiere gezielt etwas nutzen?Nutzen können?
Wo könnte man darüber zu lesen, fündig werden?
Haben Rassekatzen dieses Gespür mehr oder weniger verloren?

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elmo
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Re: Selbstheilung der Tiere

#2

Beitrag von elmo » Sa 24. Mär 2012, 08:49

Hallo Christiane,

von Pflanzenfressern wusste ich dass sie gezielt Heilpflanzen nutzen - aber bei Fleischfressern hab ich davon noch nichts gehört/gelesen.

Wobei das "Gras-fressen" von Katzen ja angeblich gegen einen Folsäuremangel wirken soll, damit ja auch eine Art therapeutischen Zweck hat.

Von daher ist das wirklich ein interessanter Ansatz.

Nur was die Rassekatzen da nun sollen? Jedenfalls ist die "Sensibilität" für die diversen Drogen tatsächlich genetisch bestimmt, und das geht, soweit ich das sehe, quer durch die Katzenheit über alle Rassegrenzen hinweg.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Selbstheilung der Tiere

#3

Beitrag von Gast 55 » Sa 24. Mär 2012, 08:55

Hallo Andrea

Eigentlich wollte ich da nicht differenzieren ,nur könnte der natürliche Instinkt bei manchen etwas in den Tiefen schlummern.

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Re: Selbstheilung der Tiere

#4

Beitrag von elmo » Sa 24. Mär 2012, 09:05

Hm - Rassekatzen sind ja ne ziemlich "neue" Erscheinung. Ich glaube nicht, dass man da schon sooo viel an Instinkten weggezüchtet haben wird.

Anderseits (nun ohne lästern zu wollen) wenn ich mir so den einen oder anderen Perser anschaue - vielleicht ja doch....

So, ich muss jetzt mal etwas einkaufen gehen, bis später.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Selbstheilung der Tiere

#5

Beitrag von Gast 55 » Sa 24. Mär 2012, 09:17

Intelligenz der Tiere hatten wir schon mal :lol:

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Re: Selbstheilung der Tiere

#6

Beitrag von Herbstlaub » Sa 24. Mär 2012, 13:07

Um,

Katzen vergiften sich eher an einer Zimmerpflanze, als dass sie sich gezielt "Heilpflanzen" aussuchen würden. ich trau da den Katzen nicht wirklich viel zu :zwinkern

christine
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Re: Selbstheilung der Tiere

#7

Beitrag von Gast 55 » Sa 24. Mär 2012, 15:01

Hey ,bitte nicht verallgemeinern :lol:

Janis kann sehr wohl einen Tulpenstengel von einem dicken Grashalm unterscheiden.

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Re: Selbstheilung der Tiere

#8

Beitrag von Herbstlaub » Sa 24. Mär 2012, 15:17

Gast 55 hat geschrieben:Hey ,bitte nicht verallgemeinern :lol:

Janis kann sehr wohl einen Tulpenstengel von einem dicken Grashalm unterscheiden.

Na ja,

für meinen Geschmack ist da teilweise zuviel Mystizismus drin :lol: Die Katze, das mystische Tier der Kelten oder so :lol:

Bei primaten, die ja etwas intelligenter sind, im Familienverband leben und oftmals eine lange Lebenserwartung haben, kann ich sowas noch nachvollziehen. Vorausgesetzt es gibt erfahrene Alttiere, die eben ihrerseits von ihren Müttern gelernt haben, was man wann ißt.

Bei sowas hier:

"Bisons, Elefanten, Bären essen hin und wieder von einer Baumart, von deren enthaltenem Alkaloid man mittlerweile weiß, dass es gegen Amöben wirksam ist. "

frage ich mich dann schon eher, ob diese Bisons sich denken "Ah, wird mal wieder Zeit für ne Entwurmung"- oder ob diese Baumart einfach zu ihrer normalen Ernährung gehört. Bei uns knabbern Rehe im Winter ja auch an der Baumrinde ...

christine
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Re: Selbstheilung der Tiere

#9

Beitrag von elmo » Sa 24. Mär 2012, 16:03

Hallo,

also bei Omnivoren und auch Herbivoren wird ja wohl einiges an "gesunder" Ernährung tatsächlich durch "Gelüste" (oder nenn es Appetitt oder was auch immer) geregelt - das ist wichtig da wir in der Regel ja nicht (wie beispielsweise Katzen) so kleine, ausgewogene Fertigsnacks zu uns nehmen.

Aber ich glaube bei Fleischfressern - und hier erst Recht nicht bei Fressern von ganzen Beutetieren- hat es in der Evolution keinen grossen Sinn gemacht, wenn sie solche "Apettits" entwickeln.

Interessant wäre es aber dennnoch, heraus zu finden, ob die entsprechenden Rauschdrogen wohl irgendwas gutes bewirken.

Wobei auch das eigentlich unlogisch ist - denn der Rausch der Katzen ist wohl der einzige Rausch den man nicht durch Bluttests nachweisen könnte wenn man sie denn entwickeln würde (also nichts mit Alkomat oder so) da keine nennenswerten Mengen an Droge ins Blut übergehen.
Da stellt sich die Frage wie ein solches Mittel, das seine Wirkung NICHT entfaltet wenn es oral eingenommen wird dann wohl wirken soll.
Anderseits ist das vielleicht ja auch nur "Anlocknung" und das wichtige passiert dann anschliessend beim Anlutschen und -sabbeln.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Selbstheilung der Tiere

#10

Beitrag von Gast 55 » Sa 24. Mär 2012, 19:14

Hallo

Die Wirkung von Baldrian lässt sich am besten mit einem verlockenden und aufputschenden Aphrodisiakum vergleichen, einen unwiderstehlichen Duft für Katzen.
Die im Baldrian enthaltenen Alkaloide sollen auf beide Geschlechter wie Sexuallockstoffe wirken.

Dazu hab ich hier etwas,wobei es sich mir nicht erschließt ...von Minze wird gefuttert,von Baldrian nur über die Nase aufgenommen..?

Alkaloide

Unter Alkaloiden versteht man stickstoffhaltige, meist alkalisch reagierende Verbindungen, wobei das Stickstoffatom meist in einem Ringsystem steht. Sie besitzen sehr häufig eine stark ausgeprägte Wirkung auf den Säugetierorganismus. Einerseits bilden sie wertvollen Arzneisubstanzen, andererseits können sie sehr stark giftig wirken, wie z.B. die Alkaloide des Eisenhuts.

Da Alkaloide in der Pflanze häufig durch weitere Reaktionen verändert werden, liegen sie meist als Gemische vieler Substanzen vor, wobei das mengenmäßig am häufigsten vertretene Alkaloid als Hauptalkaloid, die übrigen als Nebenalkaloide bezeichnet werden. Alkaloide, deren Stickstoffatom nicht cyclisch gebunden ist wie z.B. Ephedrin, fasst man als Protoalkaloide zusammen. Unter Pseudoalkaloiden versteht man Alkaloide, die nicht aus Aminosäuren sondern aus anderen Strukturen hervorgegangen sind, wie z.B. Terpen- und Steroidalkaloide.
Alkaloide tragen häufig Trivialnamen, die aus ihrer botanischen Herkunft (z.B. Atropin aus Atropa belladonna), aus ihrer Wirkung (z.B. Emetin als brecherregendes Mittel = Emetikum) oder aus den Namen eines bedeutenden Chemikers abgeleitet werden.
Wegen der oft starken Wirkung der Alkaloide auf den tierischen Organismus und des oft bitteren Geschmacks wird vermutet, dass Alkaloide von der Pflanze zum Schutz vor Fraßschäden gebildet werden. Allerdings haben sich einige Tiere an die Giftigkeit angepasst, so vertragen z.B. Hasen, Rehe und Kaninchen den Verzehr von Blättern der Tollkirsche, da sie über einen Entgiftungsmechanismus verfügen. Für Insekten (z.B. Schmetterlinge) sind diese Stoffe oft nicht giftig und können von diesen Tieren gespeichert werden und sich somit selbst vor dem Gefressenwerden schützen. Bei einigen Insekten dienen pflanzliche Alkaloide als Vorstufe zur Bildung von Pheromonen.

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