Hach je ... Das leidige Thema. Ich glaube auch, dass selbst wir hier es nicht schaffen werden, absolut sachlich und unemotional über dieses Thema zu diskutieren. Und auch ich habe mir überlegt: Sagste jetzt was, oder lässt du es lieber? Ähnlich wie Doreen.
Der Thread mag ursprünglich für einen anderen Zweck oder aus einem anderen Grund entstanden sein, aber er hat einfach ganz "natürlich" den Weg genommen, den dieses Thema immer früher oder später nimmt. *seufz* Und ich glaube auch, dass dieses Thema einfach in vielen von uns ein schlechtes Gewissen hervorruft, dass starke Emotionen im Spiel sind, man fühlt sich recht schnell in der Defensiven und die Anfeindungen kommen von allen Seiten. Susanne hat zwar einen Thread gestartet, weil völlig unbegründete Beleidigungen von Freigänger-Fetischisten losgelassen wurden, aber wie häufig war es auch schon andersherum, dass sich Freigänger-Anhänger aufs Übelste beschimpfen lassen mussten von überzeugten Wohnungskatzenhaltern?!? Leben und leben lassen, sollte hier die Devise sein, aber irgendwie klappt es bei dieser grässlichen Glaubensfrage nicht so recht.
Und ich verstehe auch Doreen total, wenn ihr Andreas Aussagen einen Stich versetzt haben. Mir ging es sehr ähnlich. Und auch du, liebe Susanne, hast Worte gewählt - verzeih, wenn ich das jetzt sage, denn ich weiß, dass du es sicher so nicht gemeint hast, ich will dir nur aufzeigen, wie es ankommen kann - die bei einem Freigängerhalter nicht so glorreich ankommen. Ich kommentiere mal innerhalb des Zitats, was ich meine:
krummbein hat geschrieben:
Liebe Doreen,
ich bin mir völlig sicher, dass Andrea Dich nicht verletzten wollte.
Sie hatte eine ganz andere Intention.
Auch sie hat Freigänger "verloren".
Sie wollte, so denke ich, nur diesen "Freibrief" anprangern.
Weise kommt von Wissen, das Wissen, dass es eben anders laufen kann, als man möchte.
Weise ist also, wenn man Katzen NICHT in den Freigang lässt? Und wer es dennoch tut, weil er hinter dieser Haltungsform steht, ist ein dummer Nichtwisser?
Weißt Du, ich sehe bei meinen Eltern (ein Paradies für Freigänger bzgl Autos... überall Strassenhuppel und mittig Bäume), wie der Nachbar schon die 3. Katze verloren hat wegen Vergiftung. Und das innerhalb von 2 Jahren.
Warum zur Hölle gibt der die 4. Katze wieder in den Freigang??? Und der Naxos ist so ein süßer Quatschtütenwürger, der meine Mom bei der Gartenarbeit ständig zusabbelt.
Ergo: Freigang ist nichts für Katzen und alle, die ihre Katzen in den Freigang lassen, bringen sie damit früher oder später um und das haben die Katzen nicht verdient.
Ich vermute, das Andrea so was meinte. Nicht was einmaliges.
Den Schuh müßte ich mir sonst auch anziehen, denn mein Tatze war nur 1,5 Jahre bei uns, bis er in meinen Armen starb.
Ich habe gelernt. Und ich bin froh darum.
Du hast ein Glück gelernt, dass Freigang böse und verwerflich ist, und hoffentlich werden die anderen auch noch auf den Trichter kommen.
Jeder muß seine eigenen Entscheidungen treffen.
Indem man ein Lebewesen in die Familie aufnimmt, übernimmt man die Verantwortung.
Freigang zu geben = verantwortungslos Handeln!
Ich hab damals schlecht gehandelt und ich hoffe, mein Krummbein nimmt es mir nicht krumm.
Ich hab ihn so lieb gehabt und wollte nur das Beste.
Tatze hätte ich nie im Haus halten können. Genauso wie Deine Xeni.
Du hast sicher schon ein paar Baumkletterfotos gesehen...
Schön, dass das hier auch noch steht. Denn genauso wie Rafael es schon sagte und wie wir uns vermutlich alle einig sind, sind Katzen sehr unterschiedlich, und womit die einen völlig zufrieden sind, sind die anderen totunglücklich.
Inzwischen bereue ich, diese Thema hochzuholen. Ehrlich.
Es war mein Problem mit Äußerungen an meine Person und ich wollte nicht, dass daraus etwas entsteht, das weitere Bitternis erzeugt,....
Ich fand es nur sehr befremdlich, etwas zu kritisieren, wenn die Situation hier nicht bekannt ist.
Ich würde NIEMALS auf den Trichter kommen, die reine Wohnungshaltung, z.B. bei meiner Freundin, zu kritisieren.
Genauso wenig den reinen Freigang.
Dieser thread war nur gedacht, um auf den Grund zu kommen, warum Personen solche verletzenden Äußerungen von sich geben.
Aber ich denke, dafür gibt es keine Erklärung....
Die allerliebsten Grüße,
Susanne
Ich glaube, die Erklärung habe ich dir mit meinen überspitzten Kommentierungen geliefert. Zumindest eine mögliche. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht krumm. Ich will hier um Himmels Willen niemanden angreifen und bin froh, dass wir hier auf dieser Ebene miteinander kommunizieren können, aber bei diesem Thema spalten sich eben wirklich die Lager. Und sobald "das eine Lager" etwas über die Haltungsarten schreibt oder auch über die eigenen Erfahrungen, kann das "andere Lager" mit Leichtigkeit "Angriffe" in diese Beschreibungen hineinlesen. Egal in welcher Richtung, ob Freigänger gegen Wohnungshalter oder andersherum.
Ich für mich finde es immer sehr beleidigend und unfein und irgendwie angreifend, dass so viele so schrecklich kategorisch argumentieren: Es IST nun mal einfach so und kann auch gar nicht anders sein und warum erkennst du das nicht endlich? So unter dem Motto. Sehr nervig ...
Und ich will jetzt auch Andrea/Elmo nicht angreifen, denn ich schätze sie und ihr Wissen und ihre Kompetenz sehr, aber ich finde schon auch, dass Andrea es manchmal besonders gut schafft, etwas so zu kommentieren, dass es einem die Schuhe auszieht.
Also, solche Aussagen wie "rumjammernde Freigängerhalter in Regenbogenthreads" oder so was verursachen bei mir schon eine ganz schöne Gänsehaut. Ich habe Freigänger, was nie geplant war, und ich muss sagen, dass ich extrem jammern würde, wenn etwas passieren würde. Aber ein Zurück gibt es für mich trotzdem nicht, weil ich für mich das Gefühl habe, so im Sinne der Katzen zu handeln. Und ich weiß nicht, wie ich handeln würde, nachdem mir so etwas Schreckliches widerfahren wäre. Keine Ahnung, ich will und kann mich nicht von "Dummheiten" freisprechen.
Für mich ist theoretisch auch immer der gesicherte Freigang die beste Alternative gewesen, dann aber natürlich auch nicht in so einem kleinen "Käfig", sondern der ganze Garten abgesichert. Das hatten meine beiden damals, sie waren in dem Garten glücklich und zufrieden - zumindest meistens. Sie wussten trotzdem ganz genau, dass es außerhalb noch weitergeht, haben die Lücken und Ausgänge gesucht und manchmal gefunden und mir ganz schön Kopfschmerzen bereitet. Es wurden ganze Bäume deshalb gefällt, Netze gespannt, Hecken noch mal mit Zäunen dicht gemacht und und und ... Es war okay, es war ein Kompromiss, mit dem ich damals leben konnte und wollte und so würde ich es auch wieder tun, wenn es sich anbieten würde.
Nun aber zu sagen, dass ich von der Katzenhaltung komplett Abstand halten sollte, weil ich ihnen dies nicht mehr bieten kann, dass finde ich über das Ziel hinausgeschossen. Ich hatte den Plan, sie nur auf dem Balkon zu halten, das fanden meine beiden extremst unbefriedigend - und rückblickend kann ich ihnen das noch nicht mal übel nehmen. Klar, ich muss mir selbst den Vorwurf machen, dass ich mich bei der Absicherung zu dämlich angestellt habe, so das Kermit entwischen konnte. Das Blut war geleckt - aber das war es im Grunde auch schon vorher durch die Erfahrungen im Garten und blöd sind sie ja auch nicht. Da ist ein Walnussbaum mit Vögeln und Eichhörnchen direkt vor ihrer Nase und sie kommen nicht dran. Wie frustrierend muss das sein???
Insofern bereue ich meine Entscheidung nicht, ihnen den Freigang letztlich ermöglicht zu haben. Es ist nichts anderes mehr für die beiden denkbar, auch wenn die Gegebenheiten mit Sicherheit nicht so sind, dass sie andere als freigängertauglich einstufen würden.
Beleidigungen sind immer scheußlich. Man nimmt sie sich aber, glaube ich, einfach besonders zu Herzen, wenn man selbst mit sich nicht so im Reinen ist und von Zweifeln geplagt. Auch ich versuche immer mal wieder, meine Haltungsform zu verteidigen und vor allem MICH gegen Angriffe zu verteidigen. Aber immerhin kann ich von mir selbst behaupten, dass ich niemanden für seine Haltung der Katzen verurteile oder jemandem Vorschriften machen wollen würde oder jemanden belehren wollen würde. Es kommt letztlich auf die Katze(n) drauf an, was möglich ist und was nicht möglich ist und was das Bessere für die Katze ist, wobei die Räumlichkeiten natürlich auch zumindest ein kleines bisschen passen müssen. Beleidigungen und vorschnelle Urteile werden bei diesem Thema immer eine Rolle spielen. Ich hoffe einfach, dass ich es weiterhin schaffen werde, niemanden missionieren zu wollen und meine Haltungsform als die "einzig wahre und verantwortungsvollste" anzupreisen.