Also noch ein paar Bauhinweise.
Als Prämisse galt für uns von Beginn an: die ganze Geschichte muss bezahlbar sein. Oder mit anderen Worten:
wir wollen billig! Wahrscheinlich gibt es bessere, praktischere, schönere Lösungen, aber wir wollten halt den
Kostenrahmen in Grenzen halten. So dicke haben wir es schließlich nicht. Dementsprechend ist unsere kleine
Werkstatt auch sehr bescheiden ausgestattet. So verwenden wir praktisch keine Gerätschaften, die nicht für
Jedermann erschwinglich wären. Als größte Anschaffungen gelten eine elektrische Stichsäge und ein Elektrotacker
in Budget-Ausführung aus dem Baumarkt. Ansonsten halt Hammer, Säge, Schraubenzieher ... und ... gaaaaaanz
wichtig .... ZWEI Akkuschrauber. Einer zum Vorbohren, einer zum Schrauben. Sonst ist man ständig am Wechseln
zwischen Bohrer und Schrauber.
Die Beeteinfassungen aus Holz gibt es bei uns in den Baumerkten in verschiedenen Breiten:
20 cm, 30 cm und 40 cm. Die mittlere Größe hat sich als optimal erwiesen. 40 cm Breite wird im Endeffekt zu
schwer und 20 cm zu instabil - die Brücke verdreht sich dann zu leicht und die Miezen purzeln herunter.
Die einzelnen halben Rundhölzer sind an der flachen Seite mit einem Draht jeweils rechts und links
zusammengetackert. Diese Verbindung erwies sich als die größte Schwachstelle, denn die Tackernadeln halten
nicht sehr fest und der Draht rostet leicht und bricht. Dazu aber später noch mehr.
Zunächst stellt sich eine prinzipielle Frage: Wird die glatte Seite die Lauffläche und abgerundete zeigt nach
unten, oder doch lieber umgekehrt? Wir hatten uns aus optischen Gründen für erstere Lösung entschieden.
Erkennt man auf dem 2. und 3. Foto sehr schön. Dosi sieht ja auf Grund der Höhe die Brücke überwiegend von
unten und da machen sich die Rundungen der Holzstäbe sehr schön. Ausserdem hat Mieze dann eine glatte
Lauffläche. Soviel zu unseren Gedanken - leider falsch. Denn so hängt der Draht oben und die Hölzer unten dran.
Durch das Herumgetobe der Fellnasen lösen sich nach einiger Zeit immer wieder einzelne Hölzer und man ist
ständig am Reparieren. Und wenn man keinen Profi-Tacker sein Eigen nennt, halten die Verbindungen auch nicht
erstklassig. Also haben wir die Brücken umgedreht - runde Seite nach oben, glatte Seite nach unten. Viel besser!
Die Hölzer liegen jetzt auf den Drähten. Das gibt viel mehr Stabilität, einzelne Hölzer lösen sich nicht mehr und
die runden Hölzer ergeben tatsächlich für die Katzen eine viel bessere Lauffläche. Gerade an den Steigungen sind
die Rundungen viel hilfreicher als eine glatte Lauffläche. Die neue Bauweise ist bei den Fotos zu Mission 3 sehr
schön zu sehen.
Trotz allem werden die Drähte, mit denen die Beeteinfassungen zusammengetackert sind, stark belastet,
korridieren und brechen oder reißen. Sie von Anfang an zu verstärken ist also eine gute Idee. Wir haben die
Brücken zwar so aufgehängt, dass sie jederzeit mehr oder weniger problemlos abzunehmen sind, ist aber doch
halt immer mit etwas Aufwand verbunden, dem man sich nicht allzu oft aussetzen möchte. Denn es geht nur zu
zweit. Zum einen sind die Brücken ganz schön schwer und zudem sind sie noch unhandlich. Weiterhin führen sie
ja über bepflanztets Gelände und man möchte sich ja nicht die Beete unter den Brücken ruinieren. Im Übrigen ein
kurzer Hinweis an dieser Stelle: Seitdem die Miezen über die Brücken toben, gibt es in den Blumenbeeten darunter
erheblich weniger Schäden an Blumen und Blüten 8) !
Zurück zum Draht. Weitere Drähte zur Verstärkung mit dazu zu tackern hat sich nicht bewährt. Die
handelsüblichen Tacker sind zu schwach und die Drähte halten nicht fest sondern verrutschen unter Zug.
Doppelseitiges Hochleistungsklebeband hält tatsächlich auf dem Holz ... aber es ist den Zugkräften nicht
gewachsen und bereits nach einer Woche Miezenverkehr auf der Brücke einfach gerissen. Rollädenzugbänder
wären nicht schlecht aber viel zu teuer. Unsere Lösung sieht man auf dem 5. Bild von hinten. Eine Packung
Balkonsichtschutzgewebe in breite Streifen geschnitten und mit vielen Nadeln festgetackert. Hält gut, ist belastbar
und kostet nicht viel. Ok ... über die Farbe läßt sich streiten ... aber für unseren Test haben wir das billigste
ausgesucht. Vielleicht findet man mit etwas Suchen auch etwas Schöneres. Wichtig ist erstmal, es funktioniert.
Wenn man also andere günstige Bänder oder Stoffe aus Kunststoff findet, sollte das auch passen. Kunststoff
deshalb, weil es praktisch nicht verrottet.
In der nächsten Folge behandeln wir Seilauswahl und das Thema Hakenösen.