Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Untermieter in Katzen und Nagern
Dabei handelt es sich um einen Parasiten, der für sein Überleben und seine Fortpflanzung auf mindestens zwei andere Organismen oder Wirte angewiesen ist. Der Endwirt sind Katzen. Nur in den Epithelzellen ihres Darmes kann sich der urtümliche Einzeller sexuell fortpflanzen und seinen Entwicklungszyklus abschließen.
Keine Nebenwirkungen
Und die Parasiten gehen dabei nicht mit der Holzhammer-Methode vor. „Toxoplasma beeinflusst die Angst vor dem Katzengruch mit beinahe chirurgischer Präzision“, erklärt Vyas. „Eine ganze Menge anderer Verhaltensweisen dagegen bleiben intakt.“. Dazu gehören auch die Angst vor Hunden, stark duftenden Speisen oder offenen Räumen. Auch sonst zeigen sich keine Nebenwirkungen der „Behandlung“. Die manipulierten Tiere wirkten fit und gesund.
Wie die Forscher 2007 in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) berichten, entern die Einzeller schlicht und einfach das Gehirn der infizierten Mäuse und Ratten und greifen dort in bestimmte Hirnfunktionen ein.
Für die betroffenen Ratten und Mäuse ist das jedoch im Prinzip unerheblich, denn sie leben meist nicht mehr lange genug, um etwas davon zu haben. Von Toxoplasma ferngesteuert suchen die Nager geradezu die Nähe von Katzen – ein baldiges Ende ist da vorprogrammiert.
Dossier-Detail
Was meint ihr dazu?
Dabei handelt es sich um einen Parasiten, der für sein Überleben und seine Fortpflanzung auf mindestens zwei andere Organismen oder Wirte angewiesen ist. Der Endwirt sind Katzen. Nur in den Epithelzellen ihres Darmes kann sich der urtümliche Einzeller sexuell fortpflanzen und seinen Entwicklungszyklus abschließen.
Keine Nebenwirkungen
Und die Parasiten gehen dabei nicht mit der Holzhammer-Methode vor. „Toxoplasma beeinflusst die Angst vor dem Katzengruch mit beinahe chirurgischer Präzision“, erklärt Vyas. „Eine ganze Menge anderer Verhaltensweisen dagegen bleiben intakt.“. Dazu gehören auch die Angst vor Hunden, stark duftenden Speisen oder offenen Räumen. Auch sonst zeigen sich keine Nebenwirkungen der „Behandlung“. Die manipulierten Tiere wirkten fit und gesund.
Wie die Forscher 2007 in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) berichten, entern die Einzeller schlicht und einfach das Gehirn der infizierten Mäuse und Ratten und greifen dort in bestimmte Hirnfunktionen ein.
Für die betroffenen Ratten und Mäuse ist das jedoch im Prinzip unerheblich, denn sie leben meist nicht mehr lange genug, um etwas davon zu haben. Von Toxoplasma ferngesteuert suchen die Nager geradezu die Nähe von Katzen – ein baldiges Ende ist da vorprogrammiert.
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- elmo
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Das wusste ich schon länger und finde das nicht sehr erstaunlich. Parasiten haben in ihrer Coevolution viele seltsamde Dinge mit ihren Wirten angestellt.
So hat beispielsweise der "kleine Leberegel" eine Ameise als Zwischenwirt (das ist ein ziemlich abgefahrener Entwicklungsgang mit mehreren notwendigen Zwischenwirten).
Der Endwirt den er aber erreichen möchte sind Schafe. Tja, wie von der Ameise ins Schaf gelangen (Schafe sind ja nun nicht grade Ameisenfresser...).
Der Parasit wandert ins Ameisenhirn und löst bei befallenen Ameisen einen Mechanismus aus, der dazu führt dass sie Abends, wenns kühl wird nicht heim ins Nest gehen, sondern statt dessen auf Grashalmspitzen klettern und sich dort festkrallen. Wenn dann morgens die Schafe ein paar Grashälmchen knabbern ist die Chance eine befallene Ameise mit zu erwischen ziemlich hoch...
Ich fand das immer schon genial (und es gibt noch etliche andere "ähnlich" abgefahrene Dinge - deswegen finde ich persönlich Parasiten so genial und hatte mich an der Uni ja auf Parasitologie spezialisiert).
Und daher wundert mich das nicht sehr, was Toxoplasma da "bewerkstelligt"...
Liebe Grüße
Andrea
So hat beispielsweise der "kleine Leberegel" eine Ameise als Zwischenwirt (das ist ein ziemlich abgefahrener Entwicklungsgang mit mehreren notwendigen Zwischenwirten).
Der Endwirt den er aber erreichen möchte sind Schafe. Tja, wie von der Ameise ins Schaf gelangen (Schafe sind ja nun nicht grade Ameisenfresser...).
Der Parasit wandert ins Ameisenhirn und löst bei befallenen Ameisen einen Mechanismus aus, der dazu führt dass sie Abends, wenns kühl wird nicht heim ins Nest gehen, sondern statt dessen auf Grashalmspitzen klettern und sich dort festkrallen. Wenn dann morgens die Schafe ein paar Grashälmchen knabbern ist die Chance eine befallene Ameise mit zu erwischen ziemlich hoch...
Ich fand das immer schon genial (und es gibt noch etliche andere "ähnlich" abgefahrene Dinge - deswegen finde ich persönlich Parasiten so genial und hatte mich an der Uni ja auf Parasitologie spezialisiert).
Und daher wundert mich das nicht sehr, was Toxoplasma da "bewerkstelligt"...
Liebe Grüße
Andrea
Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Hi Andrea,
mich fasziniert das eben auch so..
mich fasziniert das eben auch so..
Das hatte ich heute schon gelesen und werde da auch noch weiter dran bleiben .Der Parasit wandert ins Ameisenhirn und löst bei befallenen Ameisen einen Mechanismus aus,
- Miuaa
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Guten Morgen,
es gibt wohl inzwischen auch Studien, die darauf hinweisen, dass Toxoplasmose auch das Verhalten des Menschen beeinflusst:
http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/61250.html
Das wird sogar schon als Argument gegen Fleischkonsum verwendet:
http://www.vegetarisch-geniessen.com/04 ... oxoplasma/
Gruß,
Sandra
es gibt wohl inzwischen auch Studien, die darauf hinweisen, dass Toxoplasmose auch das Verhalten des Menschen beeinflusst:
http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/61250.html
Das wird sogar schon als Argument gegen Fleischkonsum verwendet:
http://www.vegetarisch-geniessen.com/04 ... oxoplasma/
Gruß,
Sandra
Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Hallo Sandra
ich lese eben Manipuliert ein Parasit unser Gehirn?
und KRANKHEITSERREGER
dies hier finde ich ebenso lesenswert
Parasiten
ergänzend noch
Endwirt
Der Endwirt ist der Wirt, in dem der Parasit männliche und weibliche Formen bildet und sich so geschlechtlich fortpflanzt – nur im Endwirt können also durch Vermischung der Erbsubstanz neue Parasiten-Stämme entstehen, die dann wieder besser an ihre Wirte angepasst sind. Für Toxoplasma gondii kommen als Endwirt alle katzenartigen Tiere in Frage, von der Hauskatze bis zum Tiger.
Zwischenwirt
Im Zwischenwirt kann sich der Parasit nur ungeschlechtlich, durch Teilung, vermehren. Bei diesen Teilungen zerstört der Parasit Wirtszellen, das betroffene Gewebe entzündet sich und kann absterben. In den meisten Fällen verhindert das Immunsystem des Wirts zwar, dass sich der Parasit unkontrolliert vermehrt. Ganz ausschalten lässt er sich aber nicht. Der Parasit stoppt dann seine Teilungen und bildet „Klumpen“ von Parasiten, sogenannte Zysten, in einigen Zellen des Zwischenwirtes. In diesen Zysten (auch Dauerstadium oder „Schläferstadium“ genannt) wartet der Parasit darauf, dass der Zwischenwirt von einem Endwirt gefressen wird. Dann schaltet er wieder auf geschlechtliche Fortpflanzung um, und ein neuer Zyklus beginnt. Für Toxoplasma gondii kommen alle Säugetiere als Zwischenwirt in Frage.
ich lese eben Manipuliert ein Parasit unser Gehirn?
und KRANKHEITSERREGER
dies hier finde ich ebenso lesenswert
Parasiten
ergänzend noch
Endwirt
Der Endwirt ist der Wirt, in dem der Parasit männliche und weibliche Formen bildet und sich so geschlechtlich fortpflanzt – nur im Endwirt können also durch Vermischung der Erbsubstanz neue Parasiten-Stämme entstehen, die dann wieder besser an ihre Wirte angepasst sind. Für Toxoplasma gondii kommen als Endwirt alle katzenartigen Tiere in Frage, von der Hauskatze bis zum Tiger.
Zwischenwirt
Im Zwischenwirt kann sich der Parasit nur ungeschlechtlich, durch Teilung, vermehren. Bei diesen Teilungen zerstört der Parasit Wirtszellen, das betroffene Gewebe entzündet sich und kann absterben. In den meisten Fällen verhindert das Immunsystem des Wirts zwar, dass sich der Parasit unkontrolliert vermehrt. Ganz ausschalten lässt er sich aber nicht. Der Parasit stoppt dann seine Teilungen und bildet „Klumpen“ von Parasiten, sogenannte Zysten, in einigen Zellen des Zwischenwirtes. In diesen Zysten (auch Dauerstadium oder „Schläferstadium“ genannt) wartet der Parasit darauf, dass der Zwischenwirt von einem Endwirt gefressen wird. Dann schaltet er wieder auf geschlechtliche Fortpflanzung um, und ein neuer Zyklus beginnt. Für Toxoplasma gondii kommen alle Säugetiere als Zwischenwirt in Frage.
- Miuaa
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Liebe Christiane,
diesen Artikel fand ich besonders interessant.
(Dennoch bin ich der Meinung, dass es nicht schaden kann - für Menschen! - etwas weniger Fleisch zu essen.
)
Gruß,
Sandra
diesen Artikel fand ich besonders interessant.
Anscheinend gehen die Theorien, dass die Toxoplasmose-Parasiten das Gehirn des Menschen beeinflussen, auf die Studie eines tschechischen Biologen zurück. In dem Artikel wird ja ganz anschaulich dargelegt, dass diese Studie kein endgültiger Beweis für diese Theorie ist.Gast 55 hat geschrieben:Manipuliert ein Parasit unser Gehirn?
(Dennoch bin ich der Meinung, dass es nicht schaden kann - für Menschen! - etwas weniger Fleisch zu essen.

Gruß,
Sandra
- elmo
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Hi,
das wird schon länger diskutiert, dass wir Menschen "unaufmerksam" werden durch Toxoplasmose -aber ich meine richtig nachweisen konnte man das bisher nicht, da gehts Forschungsmässig immer mal wieder hin und her.
Ich bin aber sicher, bevor ich so verwirrt werde, dass ich mich von meinen Katzen zum Frühstück verspeisen lasse (ohne Gegenwehr versteht sich) werde ich mit Sicherheit was bemerken.
Anderseits - gestern morgen bin ich aufgewacht, mit Kratzer auf der Stirn, am Hals, am linken Arm und obwohl ich so zerkratzt war wusste ich nur noch vage dass in der Nacht Rosie sich kurz mit jemandem zanken musste (die liegt immer so eingekuschelt in meinem Arm am Kopf daher passen die Kratzstellen schon auf sie).
Vieleicht bin ich schon so Toxoplasmoseverseucht dass ich einen Morgen aufwache und mir ein Finger oder ein Nasenstück fehlt?
Ich weigere mich übrigens (noch) weniger Fleisch zu essen!
liebe Grüße
Andrea
das wird schon länger diskutiert, dass wir Menschen "unaufmerksam" werden durch Toxoplasmose -aber ich meine richtig nachweisen konnte man das bisher nicht, da gehts Forschungsmässig immer mal wieder hin und her.
Ich bin aber sicher, bevor ich so verwirrt werde, dass ich mich von meinen Katzen zum Frühstück verspeisen lasse (ohne Gegenwehr versteht sich) werde ich mit Sicherheit was bemerken.
Anderseits - gestern morgen bin ich aufgewacht, mit Kratzer auf der Stirn, am Hals, am linken Arm und obwohl ich so zerkratzt war wusste ich nur noch vage dass in der Nacht Rosie sich kurz mit jemandem zanken musste (die liegt immer so eingekuschelt in meinem Arm am Kopf daher passen die Kratzstellen schon auf sie).
Vieleicht bin ich schon so Toxoplasmoseverseucht dass ich einen Morgen aufwache und mir ein Finger oder ein Nasenstück fehlt?
Ich weigere mich übrigens (noch) weniger Fleisch zu essen!
liebe Grüße
Andrea
- Miuaa
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
Na ja, Du hast aber immerhin einen Geschlechtsvorteil, da Männer stärker betroffen zu sein scheinen. Was machen denn die Gliedmaßen Deiner männlichen Mitbewohner? ;-)elmo hat geschrieben: Anderseits - gestern morgen bin ich aufgewacht, mit Kratzer auf der Stirn, am Hals, am linken Arm und obwohl ich so zerkratzt war wusste ich nur noch vage dass in der Nacht Rosie sich kurz mit jemandem zanken musste (die liegt immer so eingekuschelt in meinem Arm am Kopf daher passen die Kratzstellen schon auf sie).
Vieleicht bin ich schon so Toxoplasmoseverseucht dass ich einen Morgen aufwache und mir ein Finger oder ein Nasenstück fehlt?
Ich bin ja auch nur Teilzeit-Vegetarier, da ich finde, dass man nicht jeden Tag Fleisch oder Wurst essen muss. Wenn ich es dann mal tue, schmeckt es auch umso besser, u.a. weil auch mehr Geld übrig bleibt, um richtig gute Qualität zu kaufen.elmo hat geschrieben: Ich weigere mich übrigens (noch) weniger Fleisch zu essen!
liebe Grüße
Andrea
Ein wenig OT:
Beim Zappen habe ich mal eine Sendung entdeckt, in der ein nicht gerade zierlicher Mann die XXL-Angebote von Restaurants getestet hat. Da lag dann eine Riesen-Roulade auf dem Teller von der Größe eines Rinderbratens, den ich normalerweise für 4 Personen kaufe, oder ein Schnitzel, das weit über eine Platte - nicht etwa einen Teller - ragte. Und das Ganze am besten noch für 3,50. Das finde ich richtig pervers.
Gruß,
Sandra
Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
elmo hat geschrieben:Hi,
das wird schon länger diskutiert, dass wir Menschen "unaufmerksam" werden durch Toxoplasmose -aber ich meine richtig nachweisen konnte man das bisher nicht, da gehts Forschungsmässig immer mal wieder hin und her.
Ich bin aber sicher, bevor ich so verwirrt werde, dass ich mich von meinen Katzen zum Frühstück verspeisen lasse (ohne Gegenwehr versteht sich) werde ich mit Sicherheit was bemerken.
Anderseits - gestern morgen bin ich aufgewacht, mit Kratzer auf der Stirn, am Hals, am linken Arm und obwohl ich so zerkratzt war wusste ich nur noch vage dass in der Nacht Rosie sich kurz mit jemandem zanken musste (die liegt immer so eingekuschelt in meinem Arm am Kopf daher passen die Kratzstellen schon auf sie).
Vieleicht bin ich schon so Toxoplasmoseverseucht dass ich einen Morgen aufwache und mir ein Finger oder ein Nasenstück fehlt?
Ich weigere mich übrigens (noch) weniger Fleisch zu essen!
liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea
Ich gehe nicht davon aus dass (in deinem spez. Fall)die Katzenwelt die Welt-Herrschaft übernimmt.
- elmo
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Re: Gehirnwäsche lässt Nager die Angst vor Katzen verlieren
hm- an meinem Sohn ist noch so ziemlich alles dran. Und bei meinem Freund...Miuaa hat geschrieben: Na ja, Du hast aber immerhin einen Geschlechtsvorteil, da Männer stärker betroffen zu sein scheinen. Was machen denn die Gliedmaßen Deiner männlichen Mitbewohner? ;-)
... wir haben ihm vor ein par Jahren zu Weihnachten einen (sündhaft teuren) Stechhandschuh gekauft da er zu regelmässigen Anfällen von Selbstamputation neigt. Ca. ein Jahr lang war Ruhe - dann fand er das Ding zu ungemütlich und nun kleben wieder ständig Pflaster an zwei bis drei Fingern.
Ich gehe daher davon aus, dass die Katzen finden, es sei zu wenig dran an ihm (fehlt ja ständig eh schon was).
liebe Grüße
Andrea