Bienensterben und was man tun kann

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Rafael
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Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von Rafael » Do 7. Mai 2015, 17:27

Ich weiss ja, dass wir so einige Insekten- und Bienenfreunde unter uns haben, die auch Insektenhotels im Garten stehen haben.
Dass die Bienen sterben wissen wir, und dass das Nahrungsmittelengpaesse fuer uns Menschen bedeutet, wissen wir auch. Das man dringend etwas tun muss, ist also klar, aber was?

Der Grund fuer das Sterben der Bienen, wird wohl in Europa und Nordamerika unterschiedlich eingeschaetzt:
nicht wissenschaftlich, aer es dckt sich mit dem, was ich sonst so lese:
http://www.washingtonpost.com/blogs/won ... -theories/
Zusammengefasst, In EU will Pestizide und Neonikotinoide bannen und sitzt schon dran, in den US dagegen haelt man dass nur fuer einen von mehreren Faktoren (Neben einer Milbe, Ernaehrung, Viren und Bakterieninfektionen usw.).. Auch weil die Pestizitindustrie viel Geld bringt und das radikales Umdenken in der Landwirtschaft bedeuten wuerde, konzentriert man sich lieber auf die anderen Faktoren (das ist zumindest meine Wahrnehmung). Tun tut sich irgendwie nicht viel.

http://www.pollinis.org/en/category/news/

https://www.regenwald.org/aktion/953?mt ... tition-953

Ich finde die ganze Debatte verwirrend. Fest steht aber wohl, dass wir es Bienen und Insekten einfacher machen muss, und dass auch der durchgestyte Gartentypus, der zumindest hier ueblich ist, es den Tieren noch erschwert.

Was also tun? Eine Petition unterschreiben ist eine Sache, aktiv werden finde ich eigentlich interessanter...
Klar zu sein scheint mit, pestizidfreie Bereiche, Nahrungsangebot und Unterkuenfte sind Sachen, die wir auch auf Balkon oder Terasse (oder im Garten) verbessern koennen. Darueber hinaus durch under Einkaufsverhalten: wer Biogemuese/obst kauft, unterstuetzt die Pestizidindustrie und Pestizide nutzende Landwirtschaft nicht. Aber sonst?
Was macht ihr so?

In meinem Gaertchen habe ich in den letzten Jahren zumindest geziehlt Pflanzen ausgewaehlt, die Bienen und Co anziehen (auch meinem Gemuesegaertchen zuliebe, also nicht ganz selbstlos). Bio ist mein Garten auch, und nicht unheimlich ueberordentlich ohnehin :oops: Ich habe auch tatsaechlich mehr Insekten rumschwirren als meine Nachbarn bilde ich mir ein, und es sind mehr geworden in den Jahren, in denen ich mich an dem Garten austobe.
Nur frage ich mich oft, was das hilft, wenn die Nachbarn alle spritzen und recht durchgestylte Gaerten haben, so gross ist mein Garten nicht, schliesslich ist davon auszugeben, dass die Tiere auch zum Nachbarn fliegen.

Auf Insektenhotels habe bisher verzichtet, da ich aber hochgradig allergisch bin (auf so ziemlich alles "Insektige"), ueberlege immer mal wieder aber...
Meine Frage an die Insektenhotelbesitzer? Hattet ihr vermehrt Stiche oder Bisse, also von Spinnen, Wildbienen usw?

Rafael

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elmo
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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von elmo » Do 7. Mai 2015, 20:19

Hallo,

also, ich wohne ja mitten in der Stadt und noch sind meine Insektenhotels leer. Aber für Honigbienen sind sie ja eh nicht der Bringer, die wohnen ja doch etwas feudaler.

Ich hab vor einiger Zeit den Film "Mehr als Honig" (More than honey) gesehen, und ich glaube auch hier verlinkt. Wer ihn damals nicht gesehen hat, ich glaube auf dem halblegalen Platformen noch zu finden - oder halt als Video auszuleihen/zu kaufen.

Ich habe mich anschliessend sofort entschieden nur noch Biohonig zu kaufen. Ich glaube, dass man auch dadurch, dass man Bio-Imker (oder auch einfach "traditionelle", kleine Imker) unterstützt zumindest für die Honigbienen das effektivste tun kann.
Und sonst halt ein wenig "Nahrung" anpflanzen, aber hier bei mir im Hof hab ich fast noch nie eine Honigbiene gesehen. Sonst, als wir die Linde noch hatten, wimmelte sie alljährlich zur Blüte voller Hummeln. Aber das ist nun vorbei, sie ist ja entastet nach dem Sturm und den "gärtnerischen" Arbeiten.

Liebe Grüße
Andrea

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krummbein
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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von krummbein » Di 12. Mai 2015, 23:56

Hallo!
Ich hab ein Insektenhotel und kann nicht klagen. Meine Nachbarn haben auch unzähige Insenktenhotels.....
Wir haben Erdhummeln (schon immer ghabt, die nehme ich mit der Hand, wenn sie sichs ins Haus verflogen haben, die können zwar stechen, aber haben das noch nie gemacht.)
Wespen (die haben mch in 6 Jahren 1 mal gestochen, weil ich versehentlich dort gejätet habe, wo der Eingang des Nests war, mein Fehler)
und Wildbienen, die nisten sogar in meinen ebike akku,
das einzige, was mich beißt, sind MÜCKEN, wegen der vielen Gartenteiche hier...

Liebe Grüße,
Susanne

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von Barbara » Mi 13. Mai 2015, 17:06

Wir haben das Insektenhotel im Garten hinter dem Schuppen, also nicht in der Nähe der Terrasse, aber auch wenn wir dort hinten im Garten sind, gibts keine Probleme mit dem Insektenhotel. Erdhummeln haben wir auch und Hornissen, aber mit denen gibts auch keine Probleme.

Hier eine kleine Anleitung zum selbstbauen, ganz einfach

https://www.youtube.com/watch?v=PXRrr-wnKHs

Hilfe für Bienen

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... er/bienen/

und zwar nicht für Bienen, aber für Fledermäuse (die ich sehr mag :wub ) nachtblühende Blumen (Samen)

http://www.all-about-bats.net/dversand/iartikel.htm
Liebe Grüße
Barbara

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von krummbein » Mi 13. Mai 2015, 21:57

Oh, Barbara, großartig, ich werde morgen mal übern Zaun die Ali Eltern nach Bambus befragen und dann ein Bienenhotel sägen.
Ich brauche Bienen für meine Obsternte...
Danke für den Link.
Ich dachte, das die Bambusstäbe in den kaufbaren Insektenhotels eher was für schlupfwespen seien.

Liebe Grüße,
Susanne

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von Barbara » Do 14. Mai 2015, 11:53

Ich fand das mit der Konservendose und dem Bambus sehr einfach, das kann wirklich jeder nachbauen und so etwas gutes für die Bienen tun.
Wer sich intensiver mit Wildbienen und auch mit Insektenhotels beschäftigen möchte, kann sich hier informieren:

http://www.wildbienen.info/artenschutz/ ... test_A.php

Viel Spaß!
Liebe Grüße
Barbara

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von krummbein » Do 14. Mai 2015, 22:46

Hallo Barbara, das ist ein sehr informativer Link, wirklich, ich wußte nie, dass man auch noch zwischen den Wildbienen unterscheiden kann.

Ich hab das heute leider nicht geschafft mit dem Bienenhotel, aber ich bekomme vom Nachbarn Bambus in rauen Mengen.
Und Andreas sorgt für Weissblechdosen, hat er gemeint.

Ich bin fest entschlossen, unser Aplerbecker Imker hat sich leider bei uns noch nicht gemeldet, wir hatten ihm ja gesagt, dass er bei uns auf dem Grundstück ein Volk aufstellen kann. Wir hatten ihm das im Dezember angeboten. Er wollte sich ja noch informieren, ob er das darf, weil in seinem Verein die Reviere strikt geregelt sind.

Bienen sind so wichtig.
Ohne Bienen würden wir verhungern. ...Keine Bestäubung,..Kein Obst..

Liebe Grüße,
Susanne

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von Rafael » Fr 15. Mai 2015, 01:06

Diese links fand ich auch ganz interessant:
http://www.traunstein.bund-naturschutz. ... nhotel.pdf
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... er/bienen/

Was ich gelernt habe, ist dass die Wildbienen (im Gegensatz zu den Honigbienen) einen Grossteil der Bestaeubungsarbeit verrichten. Wohl, weil letztere sich sozusagen spezialisieren auf eine Bluetenart, die in rauen Mengen vorhanden sein muss. Fuer normale Gaerten, die keine Monokultur haben, sind die Wildbienen also unentbehrlich. Und viele dieser sind ebenfalls vom Aussterben bedroht, auch weil wir ihnen in unseren ueberpflegten Gaerten kein Nahrung zur Verfuegung stellen (sondern Begonien, Petunien und Co. haben, die den Tieren nichts nutzen) und eben kaum Nistplaetze vorkommen weil alles so "aufgeraeumt" ist.
Wobei ich glaube, dass das hier bei mir noch schlimmer ist als bei euch in Dt., zumindest hier in der Stadt.

Ich werde wohl in der 'nutzlosen' Ecke hinterm Zaun - direkt neben meinem Stellplatz - eine mini Wildblumenwiese aussaehen, um zumindest das Verhungern im Hochsommer nicht noch mit zu unterstuetzen. Wenn die Sachen denn dort anwachsen zumindest. Wobei mein Gemuesebeet auch mit den insektenfreundlichen Blumen dazu den Tieren vermutlich auch schon sehr hilft.
Wie effektiv das aber ist, wenn drumrum im den Gaerten nach Leibeskraften gespritzt wird, weil man sich nicht mit Unkraut rumschlagen mag, das weiss ich nicht wirklich.
Um den zu erwartenden verstandnislosen Bemerkungen der Nachbarn zuvorzukommen, so ala "Was ist das den fuer ein chaoisches Blumenbeet? Kannst Du nichts "richtiges" pflanzen?" - habe ich schon mal einen Sticker fuers Auto bestellt "Save the bees - save the planet". :zwinkern Der Wagen parkt ja gleich daneben... da steht dann gleich die Erklaerung fuer die verbluefften Nachbarn.

http://www.cafepress.ca/mf/25153709/sav ... 1281713227

Schliesslich muss ich meinem Ruf als schraeger Oeko der Strasse auch gerecht werden.

Rafael

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von krummbein » Di 19. Mai 2015, 00:01

Hallo!
Ich hab seit heute eine große Weissblechdose. :hops
Evtl. schaffe ich es morgen früh, Bambus zu sägen.
Ich hab überlegt, dass ich sie an die Kiwi Rankhilfe montiere, Sonne, etwas regengeschützt und mitten in den Blüten.

Fotos folgen.

Liebe Grüße,
Susanne

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Re: Bienensterben und was man tun kann

Beitrag von Barbara » Di 19. Mai 2015, 17:41

Super! Au ja, mach mal Bilder, ich muss gucken :lol: !
Liebe Grüße
Barbara

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