Tier und Herrchen auf ewig vereint

[Joyce&Luna]

In New York können sich Tierhalter neben sein Tier begraben lassen.

http://www.nydailynews.com/new-york/pet ... -1.1455809

Was haltet ihr davon?
Ich weis ehrlich gesagt nicht was ich davon halten soll.
Es sollte alles sein Grenzen haben, denke ich.

Anke

[elmo]

Hallo Anke,

also ehrlich gesagt, ich hab eh kein "Verhältnis" zu Friedhöfen, egal ob für Mensch oder Tier- ich bin beispielsweise noch niemals am Grab meines Vaters gewesen, obwohl ich viele Jahre wirklich sehr getrauert habe.

Von daher finde ich persönlich - wenn es die Menschen glücklich macht - oder sie es sich einfach nur wünschen - dann ist das für mich vollkommen OK.

Liebe Grüße
Andrea

[Joyce&Luna]

Hallo Andrea

Ich gehe auch nicht gerne dort hin, aber das Grab meines Sohnes muss ja gepflegt werden und 3 mal im Jahr neu bepflanzt werden. Ansonsten gehe ich zum Geburtstag und Todestag zu beiden Gräber. Ansonsten nicht.
Aber ich kann mir auch nicht vorstellen mich neben meinem Tier begraben zu lassen.
Davon mal abgesehen, wäre das ja dann auch komplett Anonym.

Tierliebe hin und her, aber vorstellen kann ich es mir wirklich nicht.

Anke

[krummbein]

Hallo, ich habe auch ein gespaltenes Verhältnis zu Friedhöfen.

Die US Amerikaner sind in meinen Augen extrem, einerseits ist es dort erlaubt, dass man Katzen operativ von Ihren Waffen "befreit" (declawing, fragt mal Rafael, echt gruselig)
Andererseits dieses Thema mit den human/pets Beerdigungen.

Ich bin zwiegespalten.
Mir sind viele Dinge wichtig.
Aber, mir sind die Erinnerungen wichtiger.

Wie sollte so meine Beerdigung aussehen? Ein Massengrab? Wahrscheinlich, wenn man diesem Trend folgen sollte.
Da wäre mein erster Wellensittich Hansi, mein uralt gewordener Hamster Fips, mein bekloppter Welli Knirps, mein Dackel Krümel, meine Katzen: Mauzie, Baghira und Tatze. Und das sind nur die tierischen Begleiter, die mein Leben prägten.
Aber, "ich" müßte da weiter bei Menschen machen, meine Eltern, meine Großcousinen, einige meiner Freunde, einige Schüler...

Nein, ehrlich gesagt, ist mir das nicht wichtig.
Ich hatte in meiner Jugend oft eine hefitge Diskussion mit meiner Mutter, die verbrannt und anonym begraben werden möchte.
Aber ich freunde mich wirklich mit einem Friedwald an, so bin ich, so denke ich, allen nahe, sozusagen.

Wir haben IMMER alle unsere Tiere beerdigt, so mit Blümchen und so drumrum, die letzte Ehre.
Aber das, was da die daily news berichtet, ist mir echt too much.

Liebe Grüße,
Susanne

[Sunny73]

Ich kann da nichts mit anfangen, da ich ebenfalls kein Verhältnis zu Friedhöfen habe.
Aber wen es glücklich macht, bitte.

[Joyce&Luna]

Ohh wenn ich all meine Haustiere zusammen begraben hätte, käme es ein Massengrab zustande.

So weit habe ich noch nicht einmal nachgedacht Susanne.
Würde ich jetzt nur die Tiere nehmen zu denen ich einen richtigen Bezug hatte, wäre es weniger.
Aber trotzdem, muss es nicht sein das ich mich daneben legen würde, obwohl ich speziell heute noch meine Alte Katze vermisse.
Die Erinnerungen an unsere Tiere, sind wertvoller, als mit ihnen noch das Grab zu teilen.

Anke

[Sunny73]

Ich hab auch erst an Massengrab bzw. Mausoleum gedacht, aber es scheinen ja nur kremierte Überreste erlaubt zu sein. Das nimmt ja dann nicht ganz so viel Platz weg. Ansonsten, stellt Euch mal vor, da käme ein Pferdezüchter mit 10 seiner Lieblingspferde; da wäre der Friedhof voll...

[Rafael]

In den HOT DOCs, das sist das Torontoer Filmvestival fuer Dokumentarfilme, 2013, wurde dieses Jahr der Film "Furever" von Amy Finkel praemiert. Er hat auch sonst so einige Preise eingeheimst (s. link), und das Thema ist genau, was Anke meint, das Verhaeltnis von Menschen zu ihren Tieren, und was das manchmal fuer Ausmasse annimmt. Es geht um Nordamerika, ich denke aber, der Entwicklungstrend ist derselbe in Deutschland, vielleicht aktuell noch nicht so ausgepraegt.
Ich wollte hingehen und haette ihn wirklich gern gesehen, bekam aber keine Karten mehr, es was alles ausverkauft.

http://www.fureverfilm.com/furever_offi ... iler.shtml
http://www.fureverfilm.com/about_furever_film.shtml

http://news.moviefone.ca/2013/05/04/hot ... 3-furever/

Der Film versucht die schwierige Ballance zwischen Respekt fuer die trauernden Menschen und dem doch noetigen Abstand, den ein Dokumentarfilmer ja auch braucht, sowie die Verbindung zr Haustierindustrie und dem vets etc. aufzuzeigen. Der trailer und die verlinkten Beschreibungen und reviews auf den Seiten geben aber glaube ich eine ganz guten Eindruck, der eigentliche Film ist auch nur 17 min meine ich aus der Erinnerung.

Rafael

[Joyce&Luna]

ja es sollte nur Urnen sein, aber trotzdem einfach zu viel des guten, wenn man jedes Tier in seinem Leben so beerdigen würde.

Ich kann verstehen, das man ein richtiges Grab für sein geliebtes Tier macht und es auch schmückt und pflegt.
Aber hier sollte doch eine Grenze gesetzt sein, ein Menschlicher Körper hat dort nichts zu suchen, ob Urne oder im Sarg.

Jeder denkt vielleicht auch anders darüber und das finde ich auch okay. Das muss jeder für sich entscheiden.
Ich habe noch andere Seiten gefunden, wo man schon hier in Deutschland sich damit auseinander setzt oder gesetzt hat.
Habe aber dazu noch nichts konkretes gefunden.

Anke

[Rafael]

hmm. Ich habe dazu keine Meinung im Sinne von "das und das ist noch okay, das aber nicht mehr". Ich finde einfach die Psychologie dahinter interessant, und zum Teil skuril. Aber moralisch werten wuerde ich es nicht wollen, jeder wie er mag.
Etwa die New Yorkerin, die selbst eingeaeschert werden moechte, und dann soll jemand ihre Asche unter das Futter ihres Hundes mischen... so dass sie quasi "Teil ihres Tieres wird" Wie kommt man auf so etwas?
Nachvollziehen kann ich persoenlich die meisten dieser Trends nicht: weder die Mumifizierung des Hundes, noch die unzahlige Oelportraits vestorbenen Tier (die Zimmerwaende fuellen), oder das Ausstopfen oder den Diamanten am Ringfinger aus der Asche der Katze, oder auch das jahrzehnteland taeglich gepflegte Tiergrab fuer den Hamster. Da werden Tiere in der Tat wie "Menschen mit Fell/Federn" behandelt, bzw. noch radikaler, mit Menschenkoerpern darf man das meiste davon nicht. Und Menschen, in diesem Fall die Tierhalter, haben offensichtlich sehr grosse Probleme mit dem "Loslassen", und formulieren das ja auch selbst so. Das zusammen mit seinem Tier begraben werden wolen, ist da ja fast altmodisch gedacht gegen.
Ganz neu ist diese extreme Vermenschlichung von Tieren ja auch nicht, wenn man in ganz alte Kulturen guckt.

Rafael