Interessant, hier ist es wirklich ganz anders... ueberall in den Medien, jeder halbwegs informierte Mensch weiss Bescheid, und ganz ganz viele machen mit, inklusive Restaurants mit kalten specials und Platten und Kerzenschein, oeffentlichen Gebaeuden usw..
Ein hell erleuchtetes Haus heute abend wuerde vemutlich etwas Erstaunen hervorrufen... es ist fast ein Sport, zu versuchen, wieviel wir alle zusammen den Verbrauch der Stadt druecken koennen.
Ich habe mal google bemueht... wahrend in vielen Laendern die Earh hour fast schon normal ist und es dazu gehoert mitzumachen, machen in Dt. gerade mal traurige 100 Stadte mit, und Deutschland hat viel viel mehr Stadte (googled mal).. je nach Zahlung 2000 plus bis hin zu 11.000
Irgendwie bin ich schon verbluefft, wie wenig Interesse in deutschen Landen an einem Zeichen fuer Klimaschutz zu bestehen scheint. bzw. dass die Medien sich da nicht draufstuerzen. Scheint bei Euch eher etwas zu sein, was so "am Rande" mitlaeuft.
Denn natuerlich sagen solche Zahlen nichts ueber das individuelle Interesse, aber das Dt so weltweit abgeschlagen liegt, hat mich schon erstaunt. Es passt so gar nicht zu dem Bild, dass man sonst so hat....
Aber es ist schon eine interessante - und angenehme Erfahrung - zu erfahren, wie die Lichter in den Haeuser um einen rum ebenfalls ausgehen, wie es einfach mal dunkel und stiller ist, wie die hinterher veroeffentlichte Energiebilanz der Stadt runtergewuscht ist (gibt es immer gross in den Nachrichten hinterher)

... und der automatische Gedanke, was alles moeglich waere, wenn wir alle nur ein kleines bisschen mehr wollten.
Irgendwe fuehlt man sich so "solidarisch"
Witzig ist auch, dass keineswegs nach genau einer Stunde alles wieder hell wird und angemacht wird rund um eine rum.. man gewoehnt sich schnell an diesen "anderen" Zustand.
Zu den beliebsten Beschaeftigungen hier gehoeren die Kerzenscheinparties auf den grossen oeffentlichen Plaetzen downtown oder auch private in Wohnungen im hohen Etagen... von da sieht man toll, wie in der Stadt, am CN-tower und ueberall das Licht ausgeht.
Und ich denke tatsaechlich, es kommuniziert zu den jeweiligen Regierungen, dass den Buergern diese Themen wichtig sind... oder eben nicht. Toronto macht seit 2008 mit (glaube ich), und das letzte Jahr war das erste Mal eine sinkende Beteiligung zu vermelden, das Neue war abgenutzt, es war kein cooler Event mehr.

Dieses Jahr, nach dem hochnotpeinlichen Ausstieg der Kanadier aus Kyoto, hofft man auf verstaerktes Interesse... das der Regierung klar macht, wie wichtig das Thema der Bevoelkerung ist.
Allerdings glaube ich, es ist eine dieser ansteckenden Dinge, die einfacher sind mitzumachen, wenn die Medien einen riesen Trara machen (und einen erinnern), und dann auf oeffentlichen Plaetzen zusammen mit Kerzenlicht gefeiert wird.. so ist es hier zumindest.
Ich bin der erste der zugibt, - energietechnisch gesehen - viel Unterschied insgesamt macht es nicht, man kocht etwas frueher, statt Licht gibt es Kerzen fuer eine Stunde, und statt Stereoanlage/TV wird miteinander geredet, oder gespielt, vorgelesen, oder gesungen.
Ich denke dass ist der Haupteffekt ist, einem ein bisschen zu zeigen, wie viel jeder einzelne eben doch beitragen kann, und das wir alle es sind, die viel zi viel Energie verschwenden, oft ohne darueber nachzudenken.
In dieser Zeit hoert man so oft "aber was kann ich schon tun", gerade von jungen Leuten. Bei dieser Aktion wird einem so richtig bildhaft vor Augen gefuehrt, was man zum Verbrauch beitraegt, und wieviel davon man eigentlich ohne Qualitaetsverlust weglassen kann. Das ist schon ein Gedankenanstoss.. und mir persoenlich tut es immer mal gut, das regelmaessig drastisch vor Augen gefuehrt zu bekommen.
Ich denke mir jedesmals hinterher... so schlimm war das wirklich nicht, eigentlich koenntest Du oefter mal...