Stimmerkennung ..?

Eigenarten der Fellnasen die man sich manchmal nicht erklären kann.
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Gast 55

Stimmerkennung ..?

#1

Beitrag von Gast 55 » Fr 14. Okt 2011, 19:47

Erdmännchen erkennen einander an ihren Stimmen.KLICK

Elefanten z.B betätigen sich als hervorragende Geräuschimitatoren und eignen sich sogar "Fremdsprachen" an. Neben dem Menschen sind nur einige wenige Tierarten zu einer Nachahmung von Lauten imstande, darunter einzelne Primaten-, Vögel- und Walarten.

Andere Individuen an der Stimme zu erkennen, fällt Menschen leicht. Auch gewisse Primatenarten verfügen über diese Fähigkeit.
Ich hatte gelesen,ob auch weitere in sozialen Verbänden lebende Säugetiere dazu in der Lage sind, ist dagegen unklar.

Wie verhält es sich nun bei Katzen?

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Re: Stimmerkennung ..?

#2

Beitrag von Gast 55 » Sa 15. Okt 2011, 09:39

Hallo

Jedem dürfte bekannt sein:

Katzen erkennen sich untereinander an ihrem Geruch. Zunächst erfolgt die Nasenkontrolle. Ist die positiv ausgefallen, riechen sie sich zunächst an den Flanken und zum Abschluss an der Analgegend.
Diese Analkontrolle ist für Katzen ein Achtungsbeweis und untereinander nur dann gestatten, wenn man “sich riechen” kann. Sie ist die Visitenkarte einer jeden Katze.

Wie intensiv die Farberkennung von Katzen ist, ist meine ich,wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Aber sicher ist, dass Sie nicht völlig Farbenblind sind.Man geht davon aus,dass Katzen zum einen ein klein wenig unscharf sehen,dafür aber 8 bis 10mal besser als ein Mensch.

Über eine Stimmerkennung [Katzen untereinander]konnte ich bisher leider nichts finden.

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elmo
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Re: Stimmerkennung ..?

#3

Beitrag von elmo » Sa 15. Okt 2011, 09:51

Gast 55 hat geschrieben: Diese Analkontrolle ist für Katzen ein Achtungsbeweis und untereinander nur dann gestatten, wenn man “sich riechen” kann. Sie ist die Visitenkarte einer jeden Katze.
.
Weisst du was ich dabei komisch finde - ist mir jetzt schon ein paar Mal aufgefallen.

Wenn ich eine "Nicht-Rosie-Katze" auf dem Schoss habe und Rosie kommt an, dann riecht sie häufig erst einmal sehr intensiv in der Analregion der "Fremdsitzenden" Katze bevor sie sie von meinem Schoss runterprügelt (wie sich das gehört).

Dabei ist der erste Teil (also das Riechen) offensichtlich noch freundlich, die beschnüffelte Katze hat zwar in der Regel ein etwas ungutes Gefühl (immerhin ists ja Rosie mit der sie zu tun hat - da jkann ich eine leicht verkrampfte Stimmung verstehen) aber ist meist dafür doch noch ziemlich entspannt. Den Moment wo das dann umschlägt (das sind wenige Augenblicke) bekommen die betroffenen aber immer sehr schnell mit (da gibts dann auch sofort danach und ohne weitere Vorwarnung heisse Ohren).

Interessant ist übrigens: wenn die "Nicht-Rosie-Katze" einen Satz heisse Ohren aushält (also das einfach ohne Gegenwehr über sich ergehen lässt) dann gibt Rosie sofort auf und es kommt nie zu ernsthaften Streitereien.

Sorry, das ist jetzt ne längere Geschichte gewesen die so gar nichts mit Stimmerkennung zu tun hat (das geht alles sehr "nonverbal" ab.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Stimmerkennung ..?

#4

Beitrag von Gast 55 » Sa 15. Okt 2011, 10:16

Hallo Andrea,
ich finde da spielt sehr vieles zusammen und das finde ich ebenso interessant.Ich beobachte meine sehr gern und eben auch das Verhalten.

Die Erkennung erschließt sich mir zwar so nicht,jedoch muss es die Tonlage an sich sein,die etwas auslöst,
-wenn Janis sich mal wieder mit einem anlegt, ist Nüssle sehr aufgeregt und manchmal/nicht immer, rennt er in die Richtung.Und das sind meist keine großen Katerkämpfe mit Geschrei,,sondern handelt sich lediglich um kleine Territoriums Klärungen.
Bei anderem hingegen rennt der Kleine gleich ins Haus.

Das ist ausdehnbar auf die allgemeine Erkennung von > in einem Verbund(Haushalt )lebender Tiere.
Wie erkennen sich z.B. Katze A ~Katze G bei dir..wie verständigen sie sich in der Gruppe?

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elmo
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Re: Stimmerkennung ..?

#5

Beitrag von elmo » Sa 15. Okt 2011, 10:16

So,
ich hab nun noch mal für dich reingeschaut in das The domestic cat - The biology of its behaviour" von Turner und Bateson
zusamemngestellt.

Darin gibts ein Kapitel "social live" und darin ein Unterkapitel "SSignalling repertoire" und darin einen Abschintt "Acoustinc communication".

Sie schreiben zuerst dass es eine grosse Menge an akustischen Signalen mit verschiedenen Botschaften unter Feliden gibt. Unter anderem wird auch erwähnt, dass es solche für die idividuellen Erkennung gibt (bei Löwen).

Ich würde dir das gerne mal abfotographieren, aber mein Knipser ist noch unterwegs (vielleicht sitzt er aber schon im Flieger - nun ja, fast).

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Stimmerkennung ..?

#6

Beitrag von Gast 55 » Sa 15. Okt 2011, 10:34

Danke Andrea..
ich habe Zeit,werde gerne nachlesen ...

Sollte sonst jemand etwas an seinen Süßen bemerkt haben?Es wäre schön hier mehr zu erfahren.

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Re: Stimmerkennung ..?

#7

Beitrag von Gast 55 » Sa 22. Okt 2011, 21:30

Ich würde das hier gern weiter ausführen
und mit den Schnurrlauten beginnen.

Über das Entstehen gibt es mehrere Hypothesen, endgültig geklärt sind die Mechanismen noch nicht.

Kehlkopf-Hypothese
Zungenbein-Hypothese
Blutwallungs-Hypothese
Falsche-Stimmbänder“-Hypothese

Das Schnurren der Katze ist ein niederfrequentes (27 bis 44 Hz), gleichmäßig vibrierendes Geräusch, .
Schnurren
Neben dem deutlich hörbaren Zeichen des Wohlbefindens, kann Schnurren jedoch auch in Stresssituationen eingesetzt.

Bei der Kehlkopf-Hypothese geht man davon aus, dass durch schnelles Zucken der Kehlkopfmuskeln und des Zwerchfells der Schnurrlaut verursacht wird. Die Kontraktionsfolgen der Kehlkopfmuskeln verengen und weiten die Glottis und bringen die Atemluft so zur niederfrequenten Vibration. (Salomon/Geyer/Gille (Hrsg.) - Anatomie für die Tiermedizin, Enke, 2004)

Laut der Zungenbein-Hypothese, soll das Schnurren der Katzen durch die Reibung der Atemluft am Zungenbein erzeugt werden. Die Zunge der Katze wird durch das Zungenbein mit dem Schädel verbunden. Während das Zungenbein bei allen Großkatzen elastisch ist, ist es bei den anderen Katzen verknöchert. Möglicherweise könnte dies die Ursache dafür sein, dass Großkatzen nur beim Ausatmen Schnurren können, aber beim „Brüllen“ ein weitaus größeres Stimmvolumen aufweisen. Alle anderen Katzenarten können kontinuierlich beim Ein- und Ausatmen schnurren.

Eine weitere Hypothese, die Blutwallungs-Hypothese, vermutet, dass die Ursache des Schnurrens im Auftreten von Blutwallungen in der hinteren Hohlvene der Katze, die das Blut aus dem Körper zum Herzen leitet. Durch Bewegungen der Muskeln, würde bei der Vene, die das Zwerchfell durchläuft, der Blutstrom zusammengepresst. Laut der Hypothese entstünden dadurch Schwingungen, die durch die Bronchien und den Kehlkopf noch verstärkt werden. Würde diese Theorie zutreffen, müssten aber auch Hunde und Menschen schnurren können, daher ist diese Hypothese sehr umstritten.


Zu Stimmlage und Volumen


Ändert sich mit dem Alter des Tieres etwas an Stimmlage und Lautstärke?

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Re: Stimmerkennung ..?

#8

Beitrag von krummbein » Sa 22. Okt 2011, 22:40

Mhh,
also zum Schnurren kann ich nur sagen; bei der 3kg Dackelkatze Momo hört man das Schnurren, bei Barbol dem 6kg Brocken nur, wenn man das Ohr an seinen Körper hält.
Möglicher Weise dämmt das Fell, aber es könnte auch sein, dass sie auf verschiedene Arten Schnurren.

Beide haben ein "Hallo" Ruf, sowohl um mich zu finden als auch sich untereinander.
Das ist ein kurzes Mau mit Tonänderung wie bei einer Frage, also anfangs tief, dann hoch.

Momo gurrt ohne Maulöffnung wie eine Katzemama um zu betteln (Spielen oder Schnucker), Babol reißt dazu sein Maul weit auf und "brüllt" mich an.


Barbol auf Angriff/Verteidigung geht nonverbal mit kauen und Kopfschiefhaltung und einem Jaulen ohne Maulöffnung, so von innen heraus, ziemlich tief, aber auch in höhere Lagen gehend.

Momos "Unbill" wird durch ein Jaulen ohne Maulöffnung angezeigt, zur Verstärkung mit einem anschließenden Fauchen.

Soweit die gleichen "Anzeigen" meiner Beiden.

Barbol brüllt aber sonst auch ganz gerne, was ich, nach dem er 10 Monate bei uns ist, immernoch nicht so recht einordnen kann.
Es ist eher so eine Art Bellen, vermenschlicht würde ich sagen knatschig, damit zeigt er, soweit ich das nachhalten kann, an, dass er aufs Klo geht, dass ihm langweilig ist oder dass er Hunger hat.
Dabei schiebt er seinen Kopf vor und reißt sein Maul fischmäßig ganz weit auf.

Barbol kann auch das lautlose Miauen. Ich hatte dieses nur bisher gelesen, dass das eine Katze macht.
Dies tut er nur, wenn er irgenwo liegt und gekrabbelt wird und man aufhört. Dann folgt das stumme Miau.
Momo tut das nicht.

Ich versuche schon seit Tagem das mal iregendwie festzuhalten, in der einen Taschen den aufnahmefähigen mp3 Player, in der anderen Tasche der Fotoapperat, aber mir ists noch nicht gelungen.

Wie seiht das bei Euch aus?

Liebe Grüße,
Susanne

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Re: Stimmerkennung ..?

#9

Beitrag von Gast 55 » So 23. Okt 2011, 12:58

Danke Susanne
Barbol kann auch das lautlose Miauen. Ich hatte dieses nur bisher gelesen, dass das eine Katze macht.
Dies kenne ich von Nüssle.Die ersten, ich meine 2 Jahre kam kein Ton und auch Schnurren gab es nicht erkennbar.
Im Laufe der Zeit hat es sich gelegt...man kann ihn leise schnurren hören und er hat gelernt sich auch etwas lauter zu äußern.Die stumme Variante nutzt er immer noch mit.
Was hier nach wie vor ist ,er lernt von Janis und schaut viel ab.Über sein Jugendzeit wissen wir nichts.

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