Katzen die sich als Kitten fühlen?

Eigenarten der Fellnasen die man sich manchmal nicht erklären kann.
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Sabsi69
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Re: Katzen die sich als Kitten fühlen?

Beitrag von Sabsi69 » Do 8. Nov 2012, 15:43

Juga hat geschrieben: Bei unserem Joschi finde ich schon ,dass er sich für etwas "Kleines" hält ,
er braucht viel Beachtung und Lob (nur für was :lol: :wink: )
er muß überall dabei sein und erzählt auch immerzu .
Geht es nicht nach seinen Kopf, ist er beleidigt und ärgert dann auch die beiden anderen .

Er ist halt Mamas Riesenbaby :P
Huhu, Rosi! :winke

Oh, das trifft alles auch haargenau auf Maunzi zu!!! :lol: Ich würde das einfach nur als "verwöhnt" bezeichnen. 8) Wenn man das auf das menschliche Verhalten ummünzen würde, wäre es in der Tat "kindlich" bzw. "unreif" oder so etwas. Aus Katzensicht heraus würde ich aber weiterhin behaupten, dass dies eher machtbewusstes Verhalten ist. Sie haben halt gelernt, wie sie sich durchsezten und den Menschen entsprechen manipulieren können. Da sie uns "erziehen", sozusagen, halte ich dieses Verhalten eher für machtbewusst. Man könnte es schon fast als "dominant" bezeichnen. :lol: Aber ich denke, da gibt es unterschiedliche Sichtweisen zu. Das macht eine Diskussion aber auch interessant ...

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Juno
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Re: Katzen die sich als Kitten fühlen?

Beitrag von Juno » Do 8. Nov 2012, 16:38

Die These beruht ja darauf, dass erwachsene Hauskatzen, die eng mit Menschen zusammenleben, noch kittentypische Verhaltensweisen zeigen - wie eben das Treteln oder auch das Ablecken von Menschen.
Trifft hier aber auch nicht auf alle Katzen zu. Tyler, der ja wahrscheinlich recht früh von seiner Mutter getrennt wurde (ausgesetzt) und in der Obhut einer Pflegestelle aufgewachsen ist, benimmt sich noch am ehesten, als wäre ich eine "Ersatzmama". Die gleiche Zuneigung sucht er auch bei Axi. Mit der Ausnahme, dass er sich Axi gegenüber auch als potenter Kater benimmt (der er ja NICHT ist) und versucht, ihn zu besteigen. Das macht er mit mir GsD nicht! :shock:

Donna benimmt sich insofern noch kittentypisch, als dass sie ziemlich ungestüm und kopflos ist. Aber das ist natürlich auch ihr Charakter.

Juno, die ja genauso alt ist wie Tyler und Donna, wirkt viel erwachsener. Ich frage mich oft, ob das nicht eben damit zusammenhängt, dass sie ohne menschlichen Anschluss groß geworden ist. Wobei sie langsam Verhaltensweisen übernimmt, wie zB herzzerreissendes Miauen, wenn sie Hunger hat.

Axi ist dagegen ein typischer "Papa-Kater", der sich um alle kümmern will. Er putzt andere Katzen gerne und hat wohl auf der Pflegestelle auch die Kitten bzw. Jungkatzen bemuttert. Manchmal finde ich es fast schade, dass er hier keine Kitten zum betüddeln hat. Ich könnte mir vorstellen, dass ihm das gut gefällt. Er bemuttert auch mich ein bisschen, bringt mich oft ins Bett, gibt mir Nasenküsschen, wenn ich liege, guckt noch mal, ob die Bettdecke ordentlich ist, und geht dann wieder :lol: Andererseits ist er auch recht unsicher und ich muss ihm Sicherheit geben, es ist also kein reines Bemuttern. Er tretelt übrigens nicht und schnurrt auch erst seit kurzem.
Wenn ich niese, erschreckt er sich übrigens. Auch nach den ganzen Jahren noch, die er jetzt hier lebt.
Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt,
dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.
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elmo
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Re: Katzen die sich als Kitten fühlen?

Beitrag von elmo » Do 8. Nov 2012, 20:57

Hallo,

wenn ich so lese was ihr schreibt - dann bleibt für mich eigentlich nur eins übrig - Freundschaft. Wie die sich dann genau gestaltet, das ist eine Charakterfrage (ist bei Menschen ja auch so). Die eine Katze "bewacht" ihren Menschen (ich hab hier ein "Katzenpaar" - Dawn und die Möhre die passen auch aufeinander auf, vor allem die Möhre auf die Dawn. Als Dawn einmal krank war, hat die Möhre den ganzen Tag vor der Höhle gesessen in die Dawn sich zurück gezogen hat und jeden angefaucht - war schon komisch), die andere bequengelt ihn und die wieder andere versucht sich in irgendwelchen "Liebesbeweisen" (das sind sicher nicht immer Socken, ich glaube es geht der Trend zur Maus im Katzenreich), Goldwyn versucht ständig auf "seinem" Axel zu hängen, die Feine himmelt und schmachtet mich an - und sicher sind die Ausprägungen dieser Freundschaft von Katzen so unterschiedlich wie es Katzen gibt. Das ist dabei auch relativ egal ob es Freundschaft zwischen Katze und Katze oder Katze und Mensch oder Katze und wasanderem ist.

Dieser "Katze fühlt sich als Kitten"-Kram den ein Autor von dem anderen abschreibt, der scheint mir aber echt ziemlich weit hergeholt. Ich meine, lecken und ablutschen, das tun Katzen auch andere Katzen - hier noch eher als sie Menschen ablutschen. Dass eine Hauskatze tretelt wenn sie es sich auf einer passenden Unterlage bequem macht - scheint mir auch jetzt nicht unbedingt "Kittisch" und ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man lange genug sucht, solche Verhaltensweisen auch bei anderen Katzen finden kann.
(Ja, hier stehts auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Milchtritt
"Bei erwachsenen Wildkatzen kommt diese Bewegungsabfolge aber gleichfalls vor, wenn sie beim Anlegen eines Schlafnests beispielsweise Gras niedertreten; eine zweifelsfreie verhaltensbiologische Interpretation des „Tretelns“ erwachsener Hauskatzen ist also noch nicht gelungen."

Ich freu mich jedenfalls dass Rosie so mütterlich zu mir ist und mich noch nicht verstossen hat (zu ihren Kitten war sie meist nicht sehr lange sehr mütterlich...)

Liebe Grüße
Andrea

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Juno
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Re: Katzen die sich als Kitten fühlen?

Beitrag von Juno » Do 8. Nov 2012, 21:20

elmo hat geschrieben:
Dieser "Katze fühlt sich als Kitten"-Kram den ein Autor von dem anderen abschreibt, der scheint mir aber echt ziemlich weit hergeholt. Ich meine, lecken und ablutschen, das tun Katzen auch andere Katzen - hier noch eher als sie Menschen ablutschen. Dass eine Hauskatze tretelt wenn sie es sich auf einer passenden Unterlage bequem macht - scheint mir auch jetzt nicht unbedingt "Kittisch" und ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man lange genug sucht, solche Verhaltensweisen auch bei anderen Katzen finden kann.
(Ja, hier stehts auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Milchtritt
"Bei erwachsenen Wildkatzen kommt diese Bewegungsabfolge aber gleichfalls vor, wenn sie beim Anlegen eines Schlafnests beispielsweise Gras niedertreten; eine zweifelsfreie verhaltensbiologische Interpretation des „Tretelns“ erwachsener Hauskatzen ist also noch nicht gelungen."
Ui, also sieht Tyler mich als bequemen Schlafplatz. Wie nett :lol:

Tyler und Donna treteln allerdings, wenn sie gestreichelt werden oder gestreichelt werden wollen (bzw. Donna fuchelt mit den Pfoten in der Luft rum), nicht (bzw. nicht nur), wenn sie sich hinlegen möchten. Dieses "Bettchen machen" - so nennt man das bei uns auch - zeigt Juno. Sie tretelt sich explizit nur ihren Schlafplatz zurecht. Tyler dagegen tretelt auf mir und nuckelt zwar nicht richtig an meinen Klamotten, täuscht aber sowas ähnliches an. Dieses Treteln von ihm hat für mich schon was babyhaftes.
Bei Tyler kann das Treteln andererseits eine deutlich sexuelle Komponente haben, so macht er den "Milchtritt", bevor er sich an Axi oder Juno ranwanzt oder bevor er das Schaffell vergewaltigt.

Ich würde das jetzt aber nicht auf alle Katzen übertragen. Vieles an Tylers Verhalten liegt mit Sicherheit daran, dass er eben so eng mit Menschen aufgewachsen ist UND nicht lange genug bei seiner Mutter bleiben konnte (wenn er auch immer Katzenkontakt hatte).
Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt,
dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.
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