Hallo!
Unsere ersten Katzen haben wir vor dem TH bewahrt, die nächsten (ab Kami) nur vom TH. Denn mein/unser Ziel war es, einer emotional geschädigten Katze ein restliches schönes Leben zu verbringen - egal wie alt.
Kami hatte Ataxie und war nicht zu vergesellschaften. Ob es an seiner Erkrankung lag oder ob er oder die anderen Katzen nicht miteinander konnten, vergaß ich zu fragen. Er war in einem "Kämmerlein". Ca. 1 m2. Mich schockte das erst, aber in der Unterhaltung erfuhr ich, wenn die Besuchszeit vorbei ist und jmd. in der "Katzenabteilung" tätig war, wurde er rausgelassen und lediglich in die anderen Zimmer nicht durfte. Wg. seiner Ataxie war das kein Problem, weil er eh Schwierigkeiten beim Gehen hatte. Will sagen:
- Ob auf die Bedürfnisse von einem Tier eingegangen werden kann. Wird sie aus irgendwelchen Umständen in einer Box, kleineren Käfig oder Kämmerchen gehalten: bekommt sie trotzdem genügend Auslauf?
- Wer in die Krankenstation rein sehen kann: ist es dort aufgeräumt und sieht es sauber aus?
Außerdem:
- Werden die Katzen gechipt und/oder tätowiert abgegeben?
Zur Entscheidung, welche Katze man wählt, auch noch paar Tipps:
Will ich eine Katze - ob alt oder jung - die aktiv ist? Dann nach einer Sitzmöglichkeit suchen, welche Katze herkommt. Und das evtl. mehrere Tage. Also einer Katze die Möglichkeit geben, sich selbst den Menschen auswählen lassen.
Will ich einer verstörten Katze das Leben erleichtern? Dann sind es nicht unbedingt die Katzen, die munter herumspringen oder gar gleich herkommen, sondern eher die, die sich versteckt halten. Ausserdem in Erfahrung bringen, was das TH über die Vorgeschichte weiß, wie lange sie schon im TH ist, welche Charakterzüge konnten überhaupt festgestellt werden (falls sie sich nur versteckt). Da kann es sein, dass die Katze zu ihrem Glück gezwungen werden muss und es Minuten brauchen, bis sie eingefangen werden können.
Dabei muss man erst recht im Sinn bewahren: es kann sein, dass sie lange - evtl. Jahre - braucht bis sie auf einen zukommt, Augenkontakt pflegt, einen Maunzerer hört oder gar streicheln lässt. Auch kann es sein, dass sie aggressiv ist oder womöglich bleibt. Es ist praktisch das Überraschungspaket pur. Können genug Versteckmöglichkeiten - am besten in jedem Zimmer, wo sie rein darf - eingerichtet werden?
So kann man durch das Verschieben der Möbel Möglichkeiten bieten, die nicht wirklich auffallen: Kommode, Schreibtisch, an der Wand stehende Couch oder ähnliches ein Stück von der Wand weg ziehen, dass sie dahinter rein passt - ihre Figur berücksichtigen; handelt es sich um einen großen Schrank, ihn evtl an der Wand sichern. Ist es möglich, dass sie unter das Bett kann? Kann an einer (unauffälligen) Stelle bei den Unterschränken in der Küche ein Stück der Verblendung entfernt werden, dass sie die Möglichkeit hat, sich unter dem Schrank aufzuhalten?
An einer oder mehreren Stellen, wo der "Katzengang" ist, einen größeren Karton stellen oder wenn sie von hinten in einen Schrank kann dort ein "Bettchen" einrichten. Bei einem Karton können Löcher eingeschnitten werden, dass die Katze alles beobachten kann. Wobei aber ein "Bettchen" völlig geschützt - also ohne Löcher - da sein sollte. Genial sind auch Bücherregale: am untersten Bereich Bücher hinstellen, die man so weit vorziehen kann, dass dahinter eine Katze Platz hat. Wenn sich an einem Eck an der Wand hinter dem Regal noch ein Bettchen/Decke passt, wäre das auch ideal.
Katzen können in der Angst auch sehr extrem reagieren, wenn sie z.B. über mehrere Tage nichts fressen, nichts saufen, nicht ihr Geschäft machen. Dann, bevor man ins Bett geht, neben den Stellen, wo Katze rauskommen kann, ein Schälchen mit Tro- und/oder Nassfutter u einem Schälchen Wasser hinstellen. Womöglich auch einen Karton mit Katzenstreu, dass sie ihre buchstäbliche "Not"-Durft hinterlassen kann. Dabei kann man rausfinden, wo sie sich am meisten aufhält. Und dann immer weniger Zimmer diese Möglichkeit geben, bis nur noch das/die Zimmer übrigbleiben, wo dann das Klo und Futter stehen soll. Diese extreme Maßnahme kann bei besonders extremen Fehlverhalten angewandt werden.
Und: viiieeeel Geduld und Liebe, bis das Mäuschen kommt und kommen lassen - nicht auf sie stürzen.
LG, Manuela