Hallo,
Juno hat geschrieben:
Ich fände es generell, neben allen Punkten, die elmo genannt hat, schön, wenn Züchter - und auch Tierschutzvereine - rechtskräftige Verträge abschließen würden. Viele Klauseln halten nämlich nicht vor jedem Gericht stand. Oft ist es Ermessenssache der Richter, wie er entscheidet - zahlreiche TS- und Züchterverträge verletzen allerdings das Eigentumsrecht und so einen Vertrag würde ich nicht mehr unterzeichnen.
Nun ja, grade bei Züchtern (bei Vereinen würde ich das anders sehen) schliessen in der Regel zwei Privatpersonen einen Vertrag ab (die wenigsten Züchter die ich kenne haben eine Rechtsausbildung oder auch nur einen Rechtsbeistand, der sich auf solche Tierverkaufsvertäge versteht.
Ich schreibe daher die Dinge in den Vertrag die mir wichtig erscheinen, frage aber in der Regel auch noch die Käufer, ob es Dinge gibt die sie gerne ergänzt haben möchten oder die ich aus dem Vertrag rausnehmen soll. Von daher ist für mich so ein Vertrag auch ein Schriftstück in dem man noch einmal festhält was man ausgemacht hat. Das ist so einfacher als sich alles zu merken.
Dass auch heute noch manche Dinge von Richtern unterschiedlich gesehen werden, das ist leider, wenn man mit Gerichten zu tun hat immer so - sonst brauchte es ja keine "Instanzen" durch die man geht, sondern einfach immer nur ein Urteil und gut ists.
Juno hat geschrieben:
Bei meinen TS-Katzen habe ich es zum Teil gemacht, aus Unwissenheit. Sind keine Klauseln, die mich stören, aber dennoch rechtlich fragwürdig. Es stört mich einfach, dass Käufer / Adoptanten da nicht richtig über ihre tatsächlichen Rechte aufgeklärt werden.
ich vermute, dich stört unter anderem die Pflicht mit den Katzen nicht zu züchten? Oder die Absprache, dass man Katzen nicht in den Freigang geben soll? Das sind ja jetzt eigentlich die einzigen Dinge die gegen das Eigentumsrecht verstossen die mir so auf Anhieb einfallen.
Im zweiten Fall wird man vor Gericht selten durchkommen - denn ob jemand sein erworbenes Eigentum kaputt macht oder nicht das ist ja nun dessen Sache ganz grob gesagt - im ersten Fall gibt es zunehmend Urteile in denen Züchtern Recht gegeben worden ist.
Juno hat geschrieben:
Was für mich weiterhin einen guten Züchter ausmacht: Er gibt Kitten nur frühkastriert ab.
Dann bin ich ein schlechter Züchter - ich bin nämlich nach wie vor nicht davon überzeugt, dass Frühkastrationen der Weisheit letzter Schluss sind - da fehlen mir eindeutig die Langzeitbeobachtungen. Es heisst mal so und mal so - ich persönlich halte es für ideal, wenn Katzen zwischen dem Monat 8 und 12 kastriert werden. Ein Grund mehr für mich, gleichgeschlechtliche Paare abzugeben, denn natürlich muss man früher kastrieren wenn man Katze und Kater zusammen laufen hat.
Juno hat geschrieben:
Mal ein Beispiel, weil mich auch interessiert, wie das Züchter hier sehen:
Eine Zucht lässt Katzen ein bis zwei Würfe haben, lässt sie anschließend kastrieren und gibt sie dann als Liebhabertiere ab. Kater genauso. Als neue Zuchtkatzen rücken dann entweder eigene Nachzuchten, oft aber auch eingekaufte Katzen nach. Die Begründung des Züchters: Zu viele Würfe wären zu großer Stress für die Katzen, Kastraten würden sich außerdem in der Gruppe nicht wohlfühlen.
Aber macht Zucht so überhaupt Sinn? Kommt man auf diese Weise irgendeinem Zuchtziel näher?
Ja, in der Tat kommt man eigentlich nur so seinem Zuchtziel näher. Wie sollte man denn eine Bewegung in seinem "häuslichen Genpool" in die richtige Richtung haben, wenn man immer die gleichen Verpaarungen macht?
Wobei ich meinen Kater auch häufiger habe decken lassen - auch um ein ganz kleines bisschen die Kosten seines Importes einzuspielen - ich habe ihn ja nicht zum fremddecken frei gegeben.
(wobei er zwei Würfe produziert hat die er eigentlich nicht machen sollte, während ich darauf gewartet habe, dass die Kätzin für die ich ihn eigentlich gekauft habe alt genug für einen Wurf würde).
Was ich absolut unmöglich finde sind Züchter die Kater oder Kätzinnen bei sich in der Zucht einsetzen und dann potent weiterreichen. Leider eine oftmals übliche Vorgehensweise. Da bekommt ein normaler Käufer aber die Nase nicht dran. Ebenso unmöglich ist übrigens in meinen Augen der Verkauf potenter ehemaliger Zuchttiere an Liebhaber. Die sollten in meinen Augen vor der Abgabe immer bereits kastriert sein.
Liebe Grüße
Andrea