Vorstellung/Erfahrung Tiere aus Schwarzzucht

Hier können Katzen Anfänger ihre Fragen stellen und sich informieren ob sie mit ein oder zwei Katzen zusammen leben wollen.
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Gast 55

Vorstellung/Erfahrung Tiere aus Schwarzzucht

#1

Beitrag von Gast 55 » Mi 31. Okt 2012, 22:29

Hier die gemachten Erfahrungen mit Rasse-Tieren ,die ohne notwendige tierärzliche Untersuchungen gezüchtet wurden, ,,einstellen.

Viele Katzen interessierte Menschen fragen sich wie die Preise für Rassekatzen zustande kommen. Ohne nähere Informationen ist man dann oft der Meinung, dass die Züchter doch ordentlich durch den Jungtierverkauf verdienen müssen. Als Argument gegen den "teuren Rassekätzchenpreis" hören Züchter häufig:

"Ich brauche keinen Stammbaum, dann ist es sicher billiger oder?"

Was spricht dagegen/dafür ohne Verein züchten, Wurfanzahl, Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Kittenaufzucht und -abgabe genauso zu händeln, wie ein eingetragener Züchter ?

Wenn ein Katzenliebhaber über die finanziellen Aspekte und über die Folgen einer unseriösen Handhabung erfährt, dann gibt es sicher weniger Diskussionen über den Preis!

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elmo
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Re: Vorstellung/Erfahrung Tiere aus Schwarzzucht

#2

Beitrag von elmo » Mi 31. Okt 2012, 22:57

Hallo,

ich habe tatsächlich eine Katze aus einer, wie ich es heute beurteilen würde "Schwarzzucht", gekauft unsere Narla, einen Rassekatzenmix.

Für mich stellte sich damals die Situation so dar, dass eine Arbeitskollegin eine Katze mit einem Wurf hatte. Sie erzählte das, und meinte sie würde noch Kitten abgeben. Irgendwie für 50 oder 80 Mark, ich weiss das gar nicht mehr genau. Jedenfalls kosteten sie so wenig, weil sie kurzes Fell hätten. Ihre Mutter war eine Russisch Blau, aber die Kitten wären einfach "Hauskatzen".
Mir war kurzes Fell und ihr Hauskatzendasein grade recht und dass da auch langes Fell bei hätte rumkommen können oder verdünnte Farben hat mich nicht weiter gewundert - und auch nicht gestört so lange ich die nicht bekommen würde.
Ich muss sagen, dass die Kitten nicht vollständig ohne tierärztliche Betreuung aufgewachsen sind, die Kollegin arbeitete mit mir zusammen ja beim Vet-Amt und wenn sie ein Problem mit den Katzen hatte, dann ging sie auch mit ihnen zum Tierarzt (oder einer der Kollegen hat vorbei geschaut), auch waren ihre Kitten entwurmt. Die Kitten waren auch (wie die Mutter) gut ernährt und gesund.

Was mich freute war die Tatsache, dass sie bereit war ihre Mutterkatze (auf meine Kosten) auf FeLV und FIV testen zu lassen. Das war beim örtlichen Tierschutz zu der Zeit nicht möglich - so bin ich am Tierschutzkatzenkauf gescheitert.
Was weniger schön war, das war die Tatsache, dass sie dann, als die Kitten 8 Wochen alt waren begonnen hat zu quengeln, dass ich sie abholen möge (ausgemacht waren 12 Wochen). Als ich die beiden dann doch mit 10 Wochen abgeholt habe - bzw. abholen wollte - war eines "meiner" Kitten "versehentlich" schon jemand anderem gegeben worden.

So hatte ich dann also ein 10wöchiges Katzenkind ohne Kumpel oder sonstige Ansprache zu Hause sitzen...

Wie ich später erfahren habe, war Narlas Mama übrigens eine "Russisch Blau" (die allerdings Langhaargenträgerin war) vom Polnischen Markt (eingeführt). Sie hatte damals potent Freigang (Dortmunder Randlage) und bekam zweimal jährlich Kitten - bis sie dann nach ihrem nächsten Wurf überfahren wurde. An ihrer Stelle wurde eine Siamkatze aus der gleichen Quelle angeschafft. Diese wurde dann knapp einjährig von einem "reinrassigen" Siamesen aus dem Käseblatt gedeckt (keinerlei Untersuchungen waren notwendig), es wurden 3 oder 4 Kitten geboren. Als ich die anschauen ging, waren plötzlich 8 Kitten vorhanden. Es war kurzerhand der Wurf "aufgestockt" worden durch weitere Tiere von dem polnischen Markt die man dort im Alter von 4 Wochen eingekauft hatte. Ebenso übrigens einen Sibirier im gleichen Alter (der allerdings nicht der Siamesin untergeschoben wurde).

Alle Tiere (ausser dem Sibirier, ich meiner der wäre verstorben) wurden dann mit 8 Wochen als Kitten der "Haussiam" verkauft.
Was ich erwähnen möchte - die Kollegin war der Meinung (und vielleicht hatte sie sogar Recht?) damit "Tierschutz" zu betreiben - hätte sie nicht die Kitten auf dem Markt in Polen eingekauft und hierher gebracht und noch vier Wochen aufgepäppelt, dann hätte sie vielleicht ein anderer gekauft und sie nicht durchgebracht. Irgendwas ist an der Logik durchaus dran.

Narla ist eine sehr robuste Katze, sie ist, bis auf ein echtes Zahnsteinproblem, in den letzten 11 Jahren quasi nie krank gewesen. Sie ist Menschen gegenüber sehr vertrauensvoll, Katzen gegenüber nur sehr eingeschränkt sozialisiert - weil sie einfach als Kitten bei uns zu lange separat leben musste (SO schnell bekommt man ja auch bei intensiver Suche kein passendes Kitten).

Hätte ich jedoch damals bei der Anschaffung schon "geblickt" was in diesem Katzenhaushalt eigentlich abging, dann hätte ich Narla wahrscheinlich nicht mitgenommen. Dabei ist es wirklich eine tolle, hübsche (ich würde fast behaupten mit Luna zusammen unsere hübscheste) Katze. Aber ich könnte mich in den Hintern beissen, dass ich so eine Vermehrung unterstützt habe.

Liebe Grüße
Andrea

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Sabine Werner
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Re: Vorstellung/Erfahrung Tiere aus Schwarzzucht

#3

Beitrag von Sabine Werner » Fr 2. Nov 2012, 20:17

Hallo,

vor numehr 6 Jahren arbeitete mein Mann Christoph im hiesigen Tierheim als Tierpfleger. An einem bitterkalten Wochenende im November, es war gerade der erste Advent, vernahmen wir beim Müllentsorgen ein klägliches Miauen aus einem der Müllcontainer. In eine Plastiktasche eingewickelt fanden wir ein kleines Katzenkind, was einer Thaikatze sehr ähnelte. Da das Tierheim restlos überfüllt war, nahmen wir Klein-Nokia (Christoph hatte diesen Namen gewählt), mit nach Hause. Sie wuchs die ersten 6 Monate problemlos in unserem Rudel auf, aber dann kamen die ersten epileptischen Anfälle, die immer schlimmer wurden..

Mittlerweile wusste ich aus anderen Quellen, das in der Nähe des Tierheimes Siamkatzen verkauft würden, ohne Papiere, für wenig Geld, genau in der Nähe des Tierheimes..
Es hätte also ein Tier aus dieser dubiosen Quelle sein können, aber dieses war nie nachzuweisen...

Nokia wurde leider nur 7 Monate alt, da das Krankheitsbild sich immer mehr verschlimmerte und sie durch kein Medikament mehr aus diesen Anfällen dauerhaft herauskam..

Ein liebes, kleines Mädchen durfte leider nicht alt werden, aber die ersten Monate ihres Daseins war sie unser aller Liebling, von Katze und Mensch...
in dubio pro reo

liebe Grüße
Sabine

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Juga

Re: Vorstellung/Erfahrung Tiere aus Schwarzzucht

#4

Beitrag von Juga » Fr 2. Nov 2012, 22:50

Ob Schwarzzüchter bei uns der richtige Ausdruck ist ???

Unsere Gweny hat keine Papiere ,sie stammt von einer lieben Userin und Freudin aus dem Forum .
Sie und ihre drei Schwestern wurden mit sehr viel Liebe in der Familie aufgezogen,
die Elterntiere hatten alle Untersuchungen ,und drei der Kleinen wurden mit knapp 14 Wochen, mehrfach entwurmt und geimpft, abgegeben .
Das vierte Mädchen ist bei der Mama geblieben und wurde, wie die Mama auch ,kastriert.
Die anderen Schwesterchen wurden auch alle,sogar (fast) gleichzeitig :lol: ,kastriert .

Gweny liebt alle Menschen und kennt keine Angst oder Scheu ,
wir hatten noch nie eine Katze die von Anfang an so anhänglich und menschenbezogen war wie sie .

Unsere Gweny kenne ich fast von der Entstehung an :zwinkern ,ich wußte ,wann die Mama beim decken war ,
hab immer Fotos vom Babybäuchlein gesehen und das erste Foto von Gweny bekam ich, als sie gerade auf der Welt war :D

Von jemand Fremden,hätte ich aber so ein Miezchen nicht gekauft.

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