Diskussion zu Tieren aus Tierschutz/Tierheim

Hier können Katzen Anfänger ihre Fragen stellen und sich informieren ob sie mit ein oder zwei Katzen zusammen leben wollen.
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elmo
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Diskussion zu Tieren aus Tierschutz/Tierheim

#1

Beitrag von elmo » So 28. Okt 2012, 20:47

Hallo,

irgendwie finde ich diesen Thread seltsam. Mal im Ernst - bevor ich Rassekatzen züchtete und verkaufte kannte ich eigentlich nur Menschen, die ihre Katzen aus dem Tierschutz hatten (mehr oder weniger halt - manche waren auch "einfach so" zugelaufen - das würde ich jetzt auch in die Rubrik "Tierschutz" stecken, weil sie sonst dort gelandet wären).

Und heute ist es in meinem persönlichen Umfeld immer noch so (ich meine jetzt nicht die Leute, die ich über Katzenforen kenne). "Man" hat seine Katze von mir (in dem Fall dass es eine Rassekatze ist) oder aus dem Tierschutz (dann ist es halt keine Rassekatze) oder selber gezüchtet (meine Züchterkollegen) bzw. von anderen Züchtern gekauft (auch Züchterkollegen). Aber: würde ich alle meine Katzenkäufer/Züchterkollegen aus meinem Bekanntenkreis streichen hätten alle Leute ihre Katzen aus dem Tierschutz - nur eine Arbeitskollegin hat nen Orientalen aus einer Schwarzzucht. Das wars.

In Erklärungsnot sind doch eigentlich eher Leute die sich eine Rassekatze zulegen - das sind doch auch heute noch immer die Exoten habe ich den Eindruck. Ich hab mich sogar schon vom TA anpupsen lassen weil ich Rassekatzen habe - das schlimmste was ich diesbezüglich erlebt habe war, dass ein TA einen Kater aus meiner Zucht (der wirklich krank war) mit den Worten nach Hause geschickt hat "Ja, auch Rassekatzen sind nicht immer perfekt (die Besitzerin hatte ihn vorgestellt, weil sie beobachtet hatte dass ein Auge grösser war als das andere) "ich habe ja eine ganz normale Katze - die ist nie krank" (was sehr hilfreich für die Besitzerin war und vor allem für den Kater der zu dem Zeitpunkt schon unglaubliche Schmerzen hatte - ihm wäre fast ein Auge geplatzt).

Was mir aber gut gefallen hat - ich habe schon zweimal Katzen an Menschen verkauft, die eigentlich nur einen Kumpel zu einer Hauskatze haben wollten. Und in einem Fall waren die neue Besitzer wirklich langjährige Tierschutzmitarbeiter. Und die Besitzerin hat mir dann im letzten Jahr sinngemäss gesagt: "Weisst du Andrea, ich habe zwar ein schlechtes Gewissen dabei gehabt, aber ich musste mir eingestehen: wenn ich jemals noch einmal eine neue Katze bekomme, dann wird das immer wieder eine Aby sein - so ein wunderbares Wesen, da möchte ich nicht mehr drauf verzichten".

Ist zwar jetzt zugegebenermassen etwas OT, aber das wollte ich gerne mal loswerden.

Liebe Grüße
Andrea

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Sabine Werner
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#2

Beitrag von Sabine Werner » Mo 29. Okt 2012, 19:48

Hallo Andrea,

ich habe nichts gegen liebevolle Hobbyzüchter, denen ihre Rasse oder Rassen ihr ein- und alles ist, denen ihre Katzen auch am Herzen liegen, wenn diese bereits neue "Eltern" haben.

Manche Menschen bevorzugen immer eine Rasse oder eine Richtung Typ einer Katze, ihren Traum. Diese würden auch immer wieder zu einem Züchter gehen.
Wohlgemerkt, ich schreibe von Züchtern, nicht von Vermehrern. Diese sind ein rotes Tuch für mich :twisted: :twisted:
Liebevolle Züchter geben ihre Kitten oder manches Mal auch Kastraten, bestens sozialisiert ab. Dieses sind meist die Fellchen, die keine Probleme im späteren Leben haben...

Aber die Fellchen, die im Tierheim keinen so guten Start hatten, überängstlich sind, oder eine Krankheit haben, die durch eine überlegte Zucht hätte verhindert werden können (z.B. HCM durch untersuchte Elterntiere).. Diese haben es manches Mal um ein Vielfaches schwerer...

ES fällt vielen auch schwer, den gerechtfertigten Preis einer Rassekatze von 800, 1000 oder 2.000 Euronen zu zahlen.. Ich spreche hier von gerechtfertigtem Preis.....
Diese gehen dann zum Vermehrer...und schon nehmen die Probleme ihren Lauf....das Ende ist das Tierheim oder ähnliche Einrichtungen...
in dubio pro reo

liebe Grüße
Sabine

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elmo
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#3

Beitrag von elmo » Mo 29. Okt 2012, 19:57

Hallo Sabine,
Sabine Werner hat geschrieben: Liebevolle Züchter geben ihre Kitten oder manches Mal auch Kastraten, bestens sozialisiert ab. Dieses sind meist die Fellchen, die keine Probleme im späteren Leben haben...
Ob ein Tier im späteren Leben Glück oder Pech haben wird, das hängt mit Sicherheit nicht von der Zugehörigkeit zu einer Rasse ab - sondern davon an welchen Menschen das Schicksal es hinspült.

Da kann ein Züchter genauso in die Mocke greifen oder einen Glücksgriff tun wie ein Tierheim, ein privater Abgeber oder ein Schwarzzüchter.

Was die Gesundheit angeht - auch hier kann ein Züchter nicht alles "verhindern" - und auch Katzen von guten Züchtern können krank werden oder verunfallen sowie Katzen von Schwarzzüchtern fit und gesund bleiben können bis ins hohe Alter. Da gibt es nur "statistisch" gesehen einen Unterschied - wobei die Schwarzzüchter da in der Regel den Hobbyzüchtern "folgen" - da sie mit deren Material weitervermehren. So schwappen Krankheitswellen oft erst in den regulären Zuchten hoch um dann da abzuflachen und noch eine Weile bei den Schwarzzüchtern weiter am Leben gehalten zu werden aber dann auch dort auszusterben...

Wo ich dir zustimme - Rassekatzen oder Loock-Alikes gehen im Tierschutz deutlich besser weg als so Normalo-Katzen - in dem Fall hat das Rasseähnliche schon einen Vorteil gegenüber anderen Tieren aber sonst?

liebe Grüße
Andrea

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Juno
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#4

Beitrag von Juno » Di 30. Okt 2012, 21:23

Die meisten Menschen, die ich privat kenne, nicht aus Foren, haben ihre Katzen "vom Bauern" oder "von privat" - in der Regel die Uups-Würfe der unkastrierten Freigänger, keine geplante Vermehrung, aber eine tolerierte. Einfach aus dem Grund, da diese Tiere für umsonst oder doch deutlich billiger abgegeben werden als Katzen aus dem Tierschutz - daran, dass Impfungen usw. noch selbst übernommen werden müssen, denken bei der Anschaffung halt wenige.
Als ich 120 bzw. 130 Euro für je einen spanischen Kater ausgegeben habe, wurde ich schon für bekloppt erklärt, weil es "die Viecher doch an jeder Ecke billiger" gibt.

Hier in Berlin ist das jetzt ein wenig anders, wahrscheinlich in Ermangelung an Bauernhöfen in direkter Nachbarschaft.
Aber zahlreiche Leute, die Katzen suchen, schauen auch hier zuerst in die Kleinanzeigen - hab ich ja auch (fast) so gemacht. Kann evtl. am Berliner TH und seinem Ruf liegen... klar, in den Kleinanzeigen findet man auch Katzen vom Tierschutz, aber eben auch zahlreiche von privat. So hab ich meine Pflegis ja auch vermittelt bekommen.
Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt,
dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.
Mahatma Gandhi
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#5

Beitrag von elmo » Di 30. Okt 2012, 21:33

Hallo,
Juno hat geschrieben:Einfach aus dem Grund, da diese Tiere für umsonst oder doch deutlich billiger abgegeben werden als Katzen aus dem Tierschutz
OK - dann habe ich das "aus dem Tierschutz" auch nicht richtig interpretiert. Ich persönlich gedacht dass vier meiner fünf Hauskatzen auch quasi "aus dem Tierschutz" sind, obwohl ich für keine auch nur einen Cent bezahlt habe und keine von ihnen in irgendeinem Tierheim gewesen ist. Ich hatte das quasi nur an der "Bedürftigkeit" festgemacht (also Katzen, die aus irgendeinem Grund "schutzwürdig" gewesen sind).

Dann kenne ich doch weniger Leute mit Katzen aus dem Tierschutz - mehr mit zugelaufenen und nicht im Tierheim abgegebenen Katzen und sowas.
Wobei meine Schwester schon vor 30 Jahren ihre Katzen von der Katzenhilfe hatte...

Liebe Grüße
Andrea

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Rafael
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#6

Beitrag von Rafael » Di 30. Okt 2012, 22:41

Was den Sinn dieses threads angeht, ich habe schon haeufiger von (meist unbedarften) Menschen gehoert, das sie nicht so gern ein Tieraus dem Tierschutz wollen. Fuer solche Faelle kann so ein thread schon helfen, ein falsches Bild geradezuruecken, denke ich.

Die Begruendung, explizit oder implizit, war oft, dass dese Tiere vermutlich "Altlasten" haetten, also verhaltensauffaellig oder schwierig seien, oder dass die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten groesser sei. Die Vorstellung schien mir immer irgendwie, dass es doch einen Grund geben muesse, dass das Tier im Tierschutz landet und ungewollt wird. Oder, wenn das nicht zutrifft, das die Erfahrung Tierheim/-schutz die Tiere komisch macht oder eben krank.
Ausserdem, manchmal in einem Nebensatz genannt, habe man "weniger Auswahl".

Ich halte beide Gruende fuer Unsinn.
Ersteres ist einfach falsch, diese Tiere haben normalerweise zumindest schon mal einen vet gesehen, beim Zoohandel ist das nicht so klar.
Letzteres ist glaube ich einfach ein psychologisches Phaenomen unserer eigenen Wahrnehmung unserer Motivationen und wie wir entscheidungen treffen. Denn wer in eine Zoohandlung oder zum Zuechter faerhrt hat ja de facto meist deutlich weniger Auswahl als im Tierheim.
Auch gehen bei den Nothilfen hier zumindest die Tiere am besten in den Shops weg (also eine Tierhandlung erklaert sich bereit, einige Vermittlungskatzen bei sich auszustellen...), die machen bei der Orga, von der meine sind, 80-90%
(!) aus, hat man mir gesagt. Da gibt es rel. wenig Auswahl, und auch nur extrem wenig Info zum Tier (ein Kartchen mit Name, Alter Geschlecht, wenn man Glueck hat ein bis zwei Stichworte zum Charakter "schmusig, eigenwillig", sowie ein kurzes Gespaech mit einer Vermittlerin die den Anwaerter "screened", aber die fragliche Ktze oft nicht gut kennt ausser der Akte). Es funktioniert trotzdem, einfach weil der "Niedlichkeitsfaktor" greift, anders gesagt, es sind fast immer "Spontananschaffungen" von jemand, der aus anderen Gruenden im Laden war ... Katzen in Pflegestellen oder im Tierheim dagegen haben es hier zumindest schwerer, weil Mensch sich trotz Internetfoto der Katze erst mal aufraffen muss hinzufahren oder einen Termin zu machen.

Rafael

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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#7

Beitrag von elmo » Mi 31. Okt 2012, 06:40

Hallo,
Rafael hat geschrieben: oder dass die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten groesser sei.
Das Argument ist aber nun kaum von der Hand zu weisen, zumindest bei vielen Tierheimkatzen. Zumindest hier in Deutschland gibt es nach wie vor etliche Tierheime die ihre Tiere in Gruppenhaltung nehmen ohne vorherv FeLV oder FIV getestet zu haben.
Das war für mich übrigens ein wichtiger Grund, als ich meine Hauskatze gesucht habe, keine aus dem örtlichen Tierheim zu nehmen.

Zooladen vs. Tierheim ist hier auch weniger aktuell, es gibt nach wie vor in DLand kaum Zooläden die Katzen verkaufen.

Liebe Grüße
Andrea

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Rafael
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Re: Vorstellung/Erfahrungen mit Tieren aus Tierschutz/Tierh

#8

Beitrag von Rafael » Mi 31. Okt 2012, 14:24

Okay, dann das sehe ich ein.
Hier sind die Tierheimkatzen ueblicherweise in Kaefigen (wegen der Ansteckungsgefahr und der grossen Anzahl), Gruppenhaltung ist eher selten.
Und der Normalverbraucher kauft/besorgt sich die Katze im Zooladen, wo dann 6 putzige Kitten in der Auslage uebereunanderpurzeln, ueber die man rein gar nichts weiss.

Rafael

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Gast 55

Re: Diskussion zu Tieren aus Tierschutz/Tierheim Thread

#9

Beitrag von Gast 55 » Mi 31. Okt 2012, 14:57

Hallo

Um den Thread Vorstellung/Erfahrungen Tiere aus Tierschutz/Tierheim auf Erfahrungen zu beschränken,habe ich diese interessanten Posts/Meinungen ausgelagert.

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Re: Diskussion zu Tieren aus Tierschutz/Tierheim

#10

Beitrag von elmo » Mi 31. Okt 2012, 19:22

Hallo Christiane,

die Idee finde ich gut, den Thread abzutrennen für eine Diskussion. Vielleicht sollte man noch ein oder zwei weitere Threads eröffnen so wie "Vorstellung/Erfahrungen Tiere vom Züchter" und "Vorstellung/Erfahrungen Tiere vom Schwarzzüchter" und "Vorstellung/Erfahrungen Tiere von Privat/Bauernhof" oder so etwas.

Liebe Grüße
Andrea

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