Rafael hat geschrieben:Ich bin eigentlich eher erstaunt, das er das bisher nicht gegeben haben soll.
Menschen wollen gerne Rassekatzen, und viele Mixinhaber haetten gern einen Stammbaum (auch weil in Foren oft ein misschen der Eindruck einer Zweiklassengesellschaft herrscht und das auch geschuert wird)... was liegt naeher als eindruecksvoll aussehende "Fakes" auf den Markt zu bringen ". Wenn es keine Gesetz gibt, dass Stammbaum jeder Art an den Verein bindet, warum nicht? Es macht das Dickicht der Anebotswelt noch etwas verwirrender, aber das liegt ja im Interesse der Anbieter solcher "Ausweise"
Solange nichts aufgelistet wird, was man nicht nachweisen kann, duerfte man mit so einem Ausweis rechtlich nicht in Schwierigkeiten geraten wuerde ich mal behaupten.
Das waere uebrigens der Fall, wenn das huebsche Siegel "reinrassig" im Ausweis selbst erscheint und nicht nur in der werbenden webseite... Reinrassig ist vermute ich definiert als weiter zurueck als die direkten Eltern oder auch 4 Generationen, oder? Das waere dann mehr, als sie draufschreiben duerfen.
Irgendwo steht, sie bescheinigen 4 Generationen, danach wird aber nicht gefragt im Formular. Sind die Eltern selbst beide registriert, kann man das herausfinden (und muss es nicht explizit erfragen) dennoch, wenn nicht... und sie bescheinigen "reinrassig" - waere es nachweislich falsch.
Das mit den Ausstellungen duerfen sie vermutlich schon dann behaupten, wenn auch nur eine Katzenausstellung diesen "Ausweis" anerkennt. Zumindest leasst sich das so lesen. So eine Ausstellungsorganisator laesst sich vermutlich finden, wenn man sucht.
Ich denke, die Versprechungen auf der Seite sind so vage, dass es schwer ist, die Anbieter festzunageln. Man erfaehrt nicht, wie der Ausweis aussieht, und was wirklich unter welchen Bedingungen bescheinigt wird (und wo anerkannt).
Wenn Tierhalter ein Stueck Papier wollen, um es sich in Schrank zu legen und beser zu fuehlen, den Markt dafuer gibt es nun mal.
Ich koennte mir ja morgen auch einen Ausweis basteln mit "reinrassiger Dummkopf", "Tierkommunikator", oder "begnadeter Langschlaefer".. und wer den anerkennt als qualifizierten Nachweis vo irgendeiner Eigenschaft ist selber schuld.
Rafael
Hallo,
ehrlich gesagt, finde ich solche Diskussionen immer ein wenig müßig. Soweit mit bekannt sind weder Stammbäume noch der Begriff "reinrassig" rechtlich geschützt. Deshalb können ja auch private Vereine solche Stammbäume ausstellen. Denn wo ist denn rechtlich gesehen der Unterschied zu der Dame mit der Homepage?
Hier in Deutschland hat jeder das Recht seine Katze werfen zu lassen, niemand schreibt vor, dass man dafür in einem Verein sein muss. Theoretisch muss man sich nur an die Vorgaben des Tierschutzes halten, praktisch dürfte das kaum zu überprüfen sein. Ja, man darf sogar bisher zu einer gewissen Grenze Geld dafür nehmen, nur irgendwann dürfte das Finanzamt anklopfen, nicht mal der Tierschutz.
Aber als Käufer einer Katze kann ich mir sehr wohl überlegen, ob ich einen solchen Blödsinn mitmache und 25 EUR für ein Stück Papier ausgebe, dass jemand am Computer ausgedruckt hat.
Ich für mich habe entschieden, dass ich den Tierschutz unterstützen möchte und meine Katzen aus dieser Quelle stammen sollen. Natürlich spreche ich auch niemandem das Recht ab, seinem Hobby Katzenzucht nachzukommen und ich denke auch, dass die meisten Züchter seriös sind und sehr gut für ihre Katzen sorgen. Aber das ist nicht mein Hobby und für mich ist es nicht wichtig, eine Zuchtkatze zu kaufen, damit ein Züchter dem Erreichen eines Rasseziels näher kommt. Und einen Vereins-Stammbaum mit einem Logo brauche ich auch nicht.
Gruß,
Sandra (die aufgrund eines nervigen Sohns heute etwas auf Krawall gebürstet ist)