Hallo Susanne,
letzten Endes musst du entscheiden wie und womit du deine Katzen fütterst, ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass das für mich nicht in Frage kommt (mich ärgert es schon wenn Axel die Fleischstücke zu klein schnipselt - darüber haben wir uns echt schon in die Haare bekommen).
Ich sehe das so, sobald der Flüssigkeitsgehalt im Futter über etwa 70% liegt fangen Katzen an mehr als üblich zu pinkeln. Im Durchschnittsfleisch sind je nach Fettgehalt und Fleischsorte ungefähr 60% - 75% Feuchte enthalten.
http://ndb.nal.usda.gov/ndb/foods/show/ ... =&qlookup=
http://ndb.nal.usda.gov/ndb/foods/show/ ... up=chicken
(ich hoffe mal die Links tun es, das war ein mal die Zusammensetzung von Rind (knapp 60% Feuchte) und Huhn (knapp 75% Feuchte)).
Das heisst, eigentlich liegst du schon mit "normalem" Rohfutter ganz gut, da gehört ja eh ein "Schluck" Wasser rein. Damit kommst du gut über die 70% die nützlich sind: "Bei
Wassergehalten im Futter von 70 % und mehr wurden bis zu doppelt so große Harnvolumina
von den Katzen ausgeschieden als bei geringeren Futterwassergehalten. Unterhalb dieser
Grenze beeinflusste der Futterwassergehalt das Harnvolumen kaum noch."
Quelle: Dissertation von A. Schulz 2003
Du hast, wenn ich das richtig mitbekommen habe, seit den Problemen von deinem Kater ganz das Trockenfutter weggelassen. Das hat zwei Vorteile - einmal isst er nicht mehr so trockene Sachen, aber ausserdem wird weniger Wasser im Kot gebunden - Katzen die Rohfutter bekommen haben in der Regel viel kleinere Kotmengen (wenn man nicht anfängt aus irgendwelchen ominösen Gründen solch komische "Ballaststoffe" wie Rübenschnitzel oder Leinsamen oder sowas reinzumischen) weil sie nicht mehr Massen an quellbaren Fasern im Darm haben die sich mit Wasser vollsaugen und so den Urin "trocknen".
Dieser Effekt von Trockenfutter ist bekannt: "So zeigten die Versuche von
JACKSON u. TOVEY (1977), dass bei gleicher Gesamtwasseraufnahme im Fall eines
expandierten Trockenfutters nur 54 % des aufgenommenen Wassers als Urin ausgeschieden
wurden, im Vergleich zu 67 % bei Gabe von Feuchtfutter. Die Ursache hierfür lag in einem
größeren fäkalen Wasserverlust im Fall des expandierten Trockenfutters."
Quelle: Dissertation von A. Schulz 2003
Wir machen es so, dass wir Fleisch und Hack mischen, so kann man jeder Rohfuttermahlzeit etwas mehr als einen kleinen Schluck Wasser zufügen, und ich denke damit trinken die Katzen schon gut und können gleichzeitig kauen.
Es gibt meiner Meinung nach ein paar ganz "grosse" Baustellen bei Katzen die man durch Futter beeinflussen kann (neben all den kleinen Wohltaten durch Rohfutter). Das sind für mich in der genannten Reihenfolge:
- Zähne
- Allergien
- Verdauungsprobleme
- Harnwegsprobleme
Durch das Pürieren des Futters bringst du dich - bzw. deine Katzen um den in meinen Augen grössten Vorteil des Rohfutters, nämlich die Unterstützung der Zahngesundheit, meine ich zumindest. Schlechte Zähne ziehen aber- da bin ich sicher - einen Rattenschwanz an Problemen hinter sich her, wovon unnötige Narkosen zur Zahnsteinentfernung noch die kleinsten sind (natürlich kann man bei "Zahnsteinfabriken" auch nicht ganz auf solche OPs verzichten, aber es ist deutlich seltener notwendig als bei Fertigfutter).
Ich gräme mich daher sehr, dass ich aus Kostengründen eine tägliche Mahlzeit nicht roh sondern aus Fertigfutterpamp füttere, aus genau dem Grund (und befürchte, dass die Folgekosten später höher sind als das was ich jetzt spare - geht aber nun mal nicht anders). Aber da noch viel Geld und viel Arbeit reinzustecken um dann diesen Vorteil nicht mehr zu haben, das würde ICH nicht machen.
Das ist aber, wie gesagt, nur meine Meinung, und wie du das handhabst, bzw. wie du die Dinge wertest ist natürlich alleine deine Sache.
Hier noch zum nachlesen:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... a_2003.pdf
Liebe Grüße
Andrea